Capiz-Muschel
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Ordnung
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Gattung
SPEZIES
Placuna placenta

Die Capiz-Muschel (Placuna placenta) ist eine im Indischen Ozean vom Golf von Aden bis Indien und im Chinesischen Meer verbreitete Muschel. Sie hat vor allem wegen ihrer lichtdurchlässigen Schale wirtschaftliche Bedeutung. Sie trägt ihren Namen nach der Provinz Capiz (Filipino: Kapis) auf der Insel Panay, die zum Inselstaat der Philippinen gehört.

Aussehen

Das stark abgeflachte, annähernd runde Gehäuse mit einem unregelmäßig geformten Rand und einem kurzen, geraden Schlossrand weist einen Durchmesser von 5 bis max. 18 cm auf, gewöhnlich um 10 cm. Der dorsale Rand kann manchmal leicht nach vorne und nach hinten überstehen. Die linke Gehäuseklappe der Capiz-Muschel ist flach bis leicht konvex, die rechte Gehäuseklappe leicht konkav. Die Muschelschale wird bis zu 1 mm dick; sie ist mehr oder weniger durchscheinend und stumpf weiß. Sie besteht aus Calciumcarbonat in einer Matrix aus organischem Material. Das Calciumcarbonat liegt in der Mineralmodifikation Calcit vor. Die Gehäuseaußenseite ist annähernd glatt, sie zeigt lediglich zahlreiche, sehr feine, radial verlaufende Lirae. Die meist ebenfalls sehr feinen konzentrischen Anwachsstreifen können feine bis kräftige, dachziegelartig gelagerte Runzeln bilden. Das externe Ligament bildet ein enges Band auf beiden Seiten des Wirbels. Das interne Ligament bildet eine v-förmige Struktur, wobei der hintere Ast deutlich länger ist als der vordere Ast. Eine Palliallinie fehlt. Es ist quasi nur noch ein zentraler, annähernd runder Schließmuskel vorhanden, sowie ein sehr kleiner, zwischen den bei Ästen des internen Ligaments ansetzender vorderer Fußretraktormuskel. Der hintere linke Fußretraktormuskel sitzt innerhalb des großen Schließmuskels. Unterhalb des oberen Randes auf der rechten Klappe ist das zugesetzte, sehr kleine, ehemalige Byssusloch zu erkennen. Die Gehäuseinnenseite ist glatt und glänzend perlmuttfarben, mit schwachen, radial verlaufenden Linien. Lediglich der vordere und hintere rückenwärtige Innenrand ist oft aufgeraut.

Verteilung

Erdkunde

Die Capiz-Muschel ist im Indischen Ozean vom Golf von Aden bis Indien und im Chinesischen Meer verbreitet. Sie ist auch in den tropisch-warmen Küstengewässern der philippinischen Inselwelt vor allem in der namengebenden Provinz Capiz zu finden. Sie ist dort meist in einer Tiefe von etwa 3 bis 20 m, selten bis 100 m zu finden.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Capiz-Muschel ist getrenntgeschlechtlich. Spermien und Eier werden in das offene Wasser abgegeben, wo dann die Befruchtung stattfindet. Die Eier messen 56 ± 5 µm im Durchmesser. Nach Beobachtungen im Labor beträgt die Embryonalphase nur etwa 6 Stunden (bei 27° und 33 Promille Salzgehalt). Die ersten kriechenden Pediveliger erschienen am 9. Tag, die Metamorphose war nach 14 Tagen abgeschlossen. Ein Byssus und ein Byssusloch wird nur sehr kurz nach der Larvalphase ausgebildet; das Byssusloch wird rasch überwachsen. Die meiste Zeit des Lebens ist weder ein Byssus noch ein Byssusloch vorhanden und das Tier lebt nicht angewachsen auf der Sedimentoberfläche. Sie liegt, nicht angeheftet, flach auf dem Schlamm auf der rechten oder linken Klappe; ohne Präferenz für die eine oder andere Klappe.

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Die hohe Nachfrage nach Capiz-Muscheln hat in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem deutlichen Raubbau an den Muschelkolonien geführt, so dass die natürlichen Bestände stark zurückgegangen sind. Schutzmaßnahmen auf den Philippinen in Form von Nutzungsbeschränkungen durch die kontrollierte Vergabe staatlicher Erntelizenzen, Schaffung von Schutzzonen und Festlegungen von Mindesterntegrößen waren bisher wenig erfolgreich. Heute wird daher auch eine Bestandsstützung durch Zuchten in Aquakulturen versucht.

Referenzen

1. Capiz-Muschel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Capiz-Muschel

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