Maorimöwe
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Chroicocephalus bulleri

Die Maorimöwe (Chroicocephalus bulleri, Syn.: Larus bulleri) ist eine auf Neuseeland endemische Möwenart. Es handelt sich um eine mittelgroße Möwe mit einem weißen und grauen Gefieder und einer charakteristischen Zeichnung auf den Flügeln. Der Schnabel ist verhältnismäßig lang und schlank.

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Die IUCN stuft die Maorimöwe als stark gefährdet (endangered) ein, da der Bestand in den letzten drei Jahrzehnten stark zurückgegangen ist.

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Aussehen

Die Maorimöwe erreicht eine Körperlänge von 35 bis 38 Zentimetern. Die Flügellänge beträgt 27,4 bis 31,0 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 81 bis 96 Zentimeter. Maorimöwen wiegen zwischen 109 und 299 Gramm, Männchen sind durchgängig etwas größer und schwerer als Weibchen.

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Adulte Maorimöwen haben einen weißen Kopf, weißen Schwanz und eine weiße Körperunterseite. Der Mantel und die Flügeldecken sind sehr blass grau bis weißgrau. Die Schwingen sind weiß und am Ende schwarz gesäumt. Die Schnabelfarbe ist individuell verschieden. Sie reicht von durchgehend schwarz bis zu schwarz mit einer mattroten Schnabelbasis. Die Füße und Beine sind schwarz. Die Iris ist gelblich-weiß, der schmale Augenring ist schwarz.

Jungvögel sind ähnlich gefärbt wie adulte Vögel, weisen aber auf den Flügeldecken eine blass gelblich-rotbraune Fleckung auf. Einzelne Jungvögel weisen auch auf dem Oberkopf bräunliche Flecken auf. Der Schnabel ist bei Jungvögeln bis auf die schwarze Schnabelspitze gelblich-braun. Die Iris ist dunkel.

Verwechslungsmöglichkeiten bestehen vor allem mit der ebenfalls in Neuseeland verbreiteten Rotschnabelmöwe. Die Maorimöwe unterscheidet sich von dieser Art vor allem durch ihren schlankeren und längeren Schnabel.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Die Maorimöwe brütet an den Flüssen und Seen von Neuseeland. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt auf der Südinsel, sie brütet jedoch auch an mehreren Stellen auf der Nordinsel. Im Winter hält sie sich mehr in den Küstengebieten Neuseelands auf. Während des Winterhalbjahres erreicht sie gelegentlich auch Stewart Island und die Snaresinseln.

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Der Bestand wird von der IUCN auf 96.000 geschlechtsreife Individuen geschätzt.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Maorimöwen suchen gelegentlich Müllplätze auf, um dort nach Nahrung zu suchen, fressen aber überwiegend Insekten, Fisch, wasserlebende Wirbellose und Regenwürmer. Gewöhnlich fressen sie in Schwärmen und entfernen sich während ihrer Nahrungssuche nicht weiter als fünf Kilometer von der Brutkolonie. Sie folgen während ihrer Nahrungssuche häufig pflügenden Traktoren und sind regelmäßig auf frisch umgebrochenen Feldern zu beobachten.

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Maorimöwen sind Koloniebrüter. Paare nutzen häufig denselben Brutplatz mehrere Jahre hintereinander. Sie kehren in ihre Brutkolonien ab Mitte September zurück. Der Nestbau, der Anfang Oktober beginnt, ist weitgehend synchronisiert. Das Nest besteht aus kleinen Ästchen, die Nistmulde ist mit Gras ausgelegt. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern, die Gelegegrößen können aber zwischen einem und drei Eiern variieren. Die Brutzeit beträgt 20 bis 24 Tage. An der Brut sind beide Elternvögel beteiligt. Die Küken sind nach etwa 26 Tagen flügge. Maorimöwen sind im Alter von zwei Jahren geschlechtsreif, brüten aber gewöhnlich erst, wenn sie ein Alter von drei bis vier Jahren erreicht haben.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

In ihrer Studie über Kolonien von Maorimöwen in Southland stellte Rachel McClellan fest, dass achtzig Prozent der beobachteten Todesfälle von Küken auf Prädatoren zurückzuführen sind:105 Eingeschleppte Säugetiere, nämlich Frettchen, Hermeline, Katzen und Igel, sind der "Hauptfaktor, der die Produktivität", d.h. den Nesterfolg, in den Kolonien beeinflusst:147 Die Kükenprädation durch die einheimische Mantelmöwe(Larus dominicanus ) bedroht auch die Maorimöwenpopulation..:112-13

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Während "die Art relativ tolerant gegenüber menschlichen Störungen ist,":187 hat sie möglicherweise von der zunehmenden Umwandlung von Land in landwirtschaftliche Nutzflächen seit der Ankunft der Europäer profitiert, aber menschliche Aktivitäten haben sich auch negativ auf die Populationsgröße ausgewirkt. Großangelegte Abschüsse von Maorimöwen, wie ein "Massaker" von rund 200 Vögeln in Nord-Canterbury im Jahr 2009, sind besonders schädlich für die Zukunft der Art: 197 Ein ähnlicher Vorfall wurde im Dezember 2018 gemeldet, während in einem anderen Artikel von einer Möwe berichtet wird, die mit einem Pfeil in der Hand entdeckt wurde. Die Vögel wurden auch von Menschen in Fahrzeugen angegriffen, die "gelegentlich durch Kolonien pflügen"..:88 Morris vermutet, dass solche Aktionen zum Teil auf die Verwechslung mit der häufigeren und unbeliebteren Rotschnabelmöwe(Chroicocephalus novaehollandiae scopulinus ) zurückzuführen sind, die jedoch in Neuseeland ebenfalls gefährdet ist: 88, 94-94 Obwohl in diesem Bereich keine Studien durchgeführt wurden, könnte der frühere DDT-Einsatz auf Farmen den Bruterfolg von Maorimöwen beeinträchtigen, und Herbizide, die weiterhin verwendet werden, könnten bisher unbekannte Folgen haben: 188

McClellan vermutet, dass sich der Klimawandel positiv auf die Maorimöwenpopulationen auswirken könnte, indem er beispielsweise frühere oder längere Brutzeiten fördert, aber auch negative Auswirkungen hat, indem er das Nahrungsangebot erhöht, was zu einer "schlechten Synchronität" führen würde..:183 Da sie auf Flussinseln nisten, sind die Küken auch anfällig für Überschwemmungen. Bei einem Hochwasser im Januar 2018 verlor eine einzelne Kolonie bis zu 2500 Küken. Eine andere Kolonie hat bei einer Überschwemmung im November desselben Jahres vermutlich rund 2200 Eier verloren.

Im Oktober 2019 reagierte Mike Turner auf einen Vorschlag für kommerzielles Rafting entlang des Mataura-Flusses und begründete dies mit der Sorge um das Wohlergehen der Maorimöwen.

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Referenzen

1. Maorimöwe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Maorim%C3%B6we
2. Maorimöwe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694413/176994991
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/293081

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