Birma-Sternschildkröte

Birma-Sternschildkröte

Burma-landschildkröte

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Überfamilie
Gattung
SPEZIES
Geochelone platynota
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
over 50 years
Gewicht
3
7
kglbs
kg lbs 
Länge
25-32
9.8-12.6
cminch
cm inch 

Die Birma-Sternschildkröte (Geochelone platynota), auch Burma-Landschildkröte genannt, ist eine Landschildkrötenart aus Myanmar. Der lokale Name Kye Leik („Sternschildkröte“) kommt von dem auffälligen Muster auf ihrem Panzer. Synonyme sind Testudo platynota, Peltastes platynotus und Geochelone elegans platynota.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Gr

Grassfresser

Fr

Fruchtfresser

Pi

Pilzfresser

Te

Terrestrisch

Ov

Oviparie

Ke

Keine Tierwanderung

B

beginnt mit

Aussehen

Mit bis zu 46 Zentimetern Carapaxlänge ist die Birma-Sternschildkröte eine mittelgroße Schildkrötenart. Männchen sind kleiner als Weibchen und werden nur bis zu 25 Zentimeter lang. Der Rückenpanzer ist gewölbt, aber zum Rücken hin abgeflacht und weist am Hals eine leichte Einkerbung auf. Der erste Wirbelschild ist länger als breit, die folgenden vier sind breiter als lang. Üblicherweise befinden sich auf jeder Seite elf Randschilde; der ungeteilte Schwanzschild biegt sich nach unten. Der Rückenpanzer ist hellbraun bis schwarz; von dem hellgelben Zentrum jedes Wirbel- und Seitenschildes gehen jeweils sechs oder weniger Streifen aus und jeder Randschild zeigt zwei hellgelbe Streifen, die ein V bilden. Der Bauchpanzer ist vorne und hinten eingekerbt. Kopf, Gliedmaßen und Schwanz sind gelblich; die Vorderseite der vorderen Gliedmaßen ist von abgerundeten Schuppen bedeckt. Männchen haben längere und dickere Schwänze als Weibchen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Länder
Biogeografische Bereiche
WWF-Biome

Die Birma-Sternschildkröte kommt im zentralen Myanmar auf 50 bis 500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel vor. Sie lebt in semiariden, xerophytischen Lebensräumen wie trockenen (Dorn-)Strauchgebieten und offenen, trockenen Laubwäldern, aber auch auf Weideland, in Hecken und auf landwirtschaftlich genutzten Feldern. Der Aktionsraum der Männchen ist etwas größer als bei den Weibchen. Während kalter und trockener Perioden lässt die Aktivität nach. Die Birma-Sternschildkröte kommt sympatrisch mit der Gelbkopfschildkröte und möglicherweise auch mit der Braunen Landschildkröte vor.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Birma-Sternschildkröte ernährt sich von Gräsern, Samen, heruntergefallenen Blüten (z. B. von Dolichandrone spathacea, Millettia brandisiana und Markhamia stipulata), Blättern (z. B. von Commelina benghalensis, Terminalia oliveri, Cyanotis axillaris und Allium-Arten), Früchten (z. B. von Kassien und Olax scandens), Moosen, Pilzen, Schnecken (z. B. Valvata helicoidea), Insekten, Tausendfüßern, Regenwürmern und Aas. Manchmal werden auch kleine Steine geschluckt und wieder ausgeschieden, möglicherweise zur Erleichterung der Verdauung.

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Die Paarung findet zwischen Juni und September statt, die Eiablage während der Trockenzeit von Oktober bis Februar. Direkt vor der Paarung folgt das Männchen dem Weibchen für etwa eine halbe Stunde; während der Paarung geben Männchen vernehmbare Lautäußerungen von sich. Ein Weibchen legt pro Saison ein bis sechs Gelege mit einem bis elf (durchschnittlich 4,4) Eiern von jeweils etwa 40 × 55 Millimeter Größe in ein flaches Loch. Mit der Carapaxlänge des Weibchens wächst tendenziell auch die Gelegegröße. Die Inkubation dauert 172 bis 251 Tage, sodass das Schlüpfen mit dem Beginn der Regenzeit zwischen Mai und Juli zusammenfällt. Die Birma-Sternschildkröte zeigt eine temperaturabhängige Geschlechtsdetermination: Das Geschlecht der schlüpfenden Schildkröten wird durch die Temperatur während der Inkubation bestimmt, wobei ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei etwa 30 °C erreicht wird; bei niedrigeren Temperaturen schlüpfen mehr Männchen, bei höheren mehr Weibchen. Die Geschlechtsreife tritt mit etwa sechs bis acht Jahren ein, wobei die Generationslänge auf 18 Jahre geschätzt wird. Birma-Sternschildkröten können über 50 Jahre und möglicherweise bis zu 120 Jahre alt werden.

An Parasiten ist von wildlebenden Birma-Sternschildkröten nur die Zeckenart Amblyomma clypeolatum bekannt. Ratten stellen eine große Gefahr für die Schlüpflinge dar, freilaufende Haushunde auch für ältere Tiere.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Birma-Sternschildkröten sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Grasfresser, Fruchtfresser, Pilzfresser) und ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzen. Ihre Ernährung umfasst Blumen, Gräser, Früchte, Samen, Moose, Pilze und manchmal auch Schnecken, Insekten und Regenwürmer.

Paarungsgewohnheiten

Weibliche birmanische Landschildkröten können zwischen 1 und 4 Gelege pro Saison legen. Jedes Gelege enthält normalerweise bis zu 4-7 Eier, die etwa 172-250 Tage lang bebrütet werden. Die Jungtiere wiegen etwa 15 g (0,5 oz), wenn sie schlüpfen, und werden im Alter von 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Historisch wurde ihr überwiegend zu Subsistenzzwecken nachgestellt, da die Birma-Sternschildkröte im ländlichen Myanmar verzehrt wird oder wurde. Möglicherweise verschwand sie dadurch schon während der letzten tausend Jahre aus vielen Gebieten der Trockenzone. In den 1860er Jahren wurde berichtet, dass sie mithilfe von Hunden und Feuer gejagt wurde und Exemplare schwer zu bekommen waren, da sie so gerne verspeist wurde. In den 1980er Jahren war die Birma-Sternschildkröte schon sehr selten. In Myaleik Taung glaubte und glaubt die lokale Bevölkerung, dass Nats in den nahegelegenen Bergen über die Schildkröten wachten und für Störungen übernatürliche Vergeltung übten.

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Mitte der 1990er Jahre stieg die Nachfrage auf südchinesischen Wildtiermärkten stark an und die letzten Bestände in Schutzgebieten wurden illegalerweise durch kommerzielle Sammler von außerhalb dezimiert und aus dem Land geschmuggelt, bis die Birma-Sternschildkröte um 2000 in freier Wildbahn ausgestorben war. Ab 2013 konnten jedoch etwa 2100 subadulte Tiere in zwei Schutzgebieten wiederangesiedelt werden, nachdem ein erster Versuch 2007 aufgrund Wilderei fehlgeschlagen war, und 2017 wurden 51 Schlüpflinge in Freiheit verzeichnet. Die freigelassenen Tiere wurden mit Tätowierungen einer Identifikationsnummer und buddhistischer Ikonographie sowie Mikrochips und Kerben in den Randschilden gekennzeichnet und teilweise mit Radiotransmittern ausgestattet. Außerdem wurden in Myanmar 2017 etwa 14.000 Exemplare in Gefangenschaft gehalten. Dennoch ist die Birma-Sternschildkröte vom Aussterben bedroht (critically endangered). In Myanmar darf sie zu Subsistenz-, aber nicht zu kommerziellen Zwecken gesammelt und auch nicht gehandelt werden; das Land unterzeichnete 1997 auch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen, welches die Birma-Sternschildkröte inzwischen unter Anhang I auflistet.

Die Jungtiere werden auch international als Haustiere gehandelt, während große ausgewachsene Tiere auf Lebensmittel- und Medizinmärkten landen. Außerdem wird die Birma-Sternschildkröte durch Habitatdegradation und -fragmentierung infolge der Umwandlung in Reihenkultur-Agrarflächen, illegaler Holzfällerei und Bambusernte sowie bisweilen auch durch Lauffeuer bedroht.

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Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Birma-Sternschildkröte. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft, aber ihre Zahl nimmt heute zu.

Referenzen

1. Birma-Sternschildkröte artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Birma-Sternschildkr%C3%B6te
2. Birma-Sternschildkröte auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/9013/123815185

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