Die Anderson-Kammratte (Ctenomys andersoni) ist eine Art der Kammratten. Die 2014 wissenschaftlich erstbeschriebene Art ist nur vom Cerro Itahuaticua in Bolivien bekannt.
Die Anderson-Kammratte erreicht eine Gesamtlänge von 18,8 bis 31,0 Zentimetern und eine Schwanzlänge von durchschnittlich 3,5 bis 9,0 Zentimetern. Die durchschnittliche Ohrlänge beträgt 3 bis 10 Millimeter und die durchschnittliche Hinterfußlänge 21 bis 41 Millimeter. Es handelt sich damit um eine mittelgroße bis große Art der Gattung. Das Rückenfell ist dicht und sand- bis mittelbraun gefärbt. Vom Kopf bis auf den Rücken zieht sich ein dünner olivgrüner Streifen, die Bauchseite ist blass oliv-sandfarben mit grauer Basalbehaarung und einem eingewaschenen olivgrünen bis sandbraunen Ton im äußeren Haarbereich.
Der Schädel hat eine Länge von 30,6 bis 50 Millimetern und eine Breite im Bereich der Jochbögen von 21,3 bis 31,2 Millimetern. Er ist kräftig ausgebildet, die Jochbögen sind breit angelegt und die Paukenblasen sind abgeflacht. Die Nasenbeine sind breit und der Unterkiefer ist kräftig mit einem sichelförmigen und stark nach hinten abgewinkelten Processus coronoideus mandibulae. Der Processus condylaris mandibulae ist ebenfalls kräftig ausgebildet mit einem gut ausgebildeten Gelenkbereich. Die oberen Schneidezähne sind groß, proodont und mit einem orangefarbenen Zahnschmelz überzogen.
Der Karyotyp besteht aus einem Chromosomensatz von 2n=46 Chromosomen (FN=50).
Die Anderson-Kammratte lebt im südlich-zentralen Bolivien und ist nur von ihrem Entdeckungsort am Cerro Itahuaticua aus einer Höhe von 800 bis 1800 Metern bekannt.
Die Lebensräume der Anderson-Kammratte sind geprägt von einer Vegetation aus Dorngestrüpp mit verschiedenen Hülsenfrüchtlern und verschiedenen Kakteengewächsen, vor allem Opuntien. Sie leben im Bereich von Kalksteinfelsen an Berghängen der Trockentäler der Anden.
Die Anderson-Kammratte lebt wie alle anderen Kammratten am Boden und im Boden grabend. Über ihre Lebensweise liegen darüber hinaus keine Informationen vor.
Die Anderson-Kammratte wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) bislang (Stand Januar 2019) nicht gelistet.