Türkische ohrwurm, Bulgarischer ohrwurm
Der Türkische Ohrwurm (Forficula smyrnensis), auch Bulgarischer Ohrwurm genannt, ist eine Art der zu den Insekten gehörenden Ohrwürmer und von Südosteuropa bis Südwestasien verbreitet.
Das Art-Epitheton smyrnensis verweist auf die Typuslokalität Smyrna, das heutige Izmir im Westen der Türkei. Daher stammt auch der deutsche Trivialname.
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ov
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Gr
GrabendEin grabendes Tier ist ein an das Graben angepasstes Tier, das hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, unter der Erde lebt. Einige Beispiele sind...
F
beginnt mitMännchen erreichen Körperlängen von 23–28 mm, Weibchen von 19–24 mm. Der Kopf ist häufig orange gefärbt, das Pronotum ist gelblich. Die Elytren (Deckflügel) sind schwarzbraun mit zwei blassgelben ovalen Flecken. Die Hinterflügel ragen deutlich unter den Elytren hervor und sind weißlichgelb. Das Abdomen ist dunkelbraun, die Cerci sind schwarzbraun. Die Antennen sind braun, die basalen Segmente von ihnen sind blasser gefärbt als die übrigen Segmente. Die Beine sind gelblich. Die Zangen der Männchen sind simpel geformt: sie sind leicht gebogen und besitzen in der Mitte keine Zähne, sind jedoch an der Basis erweitert und leicht gezähnt. Forficula smyrnensis ist flugfähig.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht von Ungarn, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und dem südlichen Rumänien über den Süden der Balkanhalbinsel bis nach Südwestasien. Auch die Krim, die russische Region Krasnodar und die georgische Schwarzmeerküste gehören zum Areal. Von der Balkanhalbinsel reicht das Verbreitungsgebiet über die Türkei und Zypern bis nach Syrien, den Libanon, Israel, Jordanien, den Iran, Armenien und Aserbaidschan. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt rund um das Ägäische Meer, also im Osten Griechenlands und im Westen der Türkei.
Durch Verschleppungen und klimatische Veränderungen konnte die Art in jüngerer Vergangenheit ihr Verbreitungsareal nach Nordwesten ausweiten. So wird Forficula smyrnensis regelmäßig im Osten Österreichs und Nordosten Italiens gefunden, außerdem in Slowenien und im Süden der Slowakei. Auch in Belgien, im Westen Österreichs, in Tschechien und in der russischen Oblast Wolgograd sind einzelne verschleppte Individuen gefunden worden. Aus dem 19. Jahrhundert sind auch verschleppte Individuen von Korsika bekannt. Die Verschleppungen durch den Menschen sind vermutlich vor allem auf Tourismus und nur sekundär auf Pflanzenhandel zurückzuführen.
Forficula smyrnensis ernährt sich überwiegend räuberisch von anderen Insekten, aber auch Pflanzen, Pilze, Algen und Baumsäfte werden gefressen. Auf der Suche nach Nahrung klettern die Tiere auch an Bäumen empor und können noch in 5 m Höhe gefunden werden.
Die nachtaktive Art kann ganzjährig gefunden werden, mit einem Schwerpunkt von Mai bis August. Tagsüber verstecken sich die Tiere an geschützten Orten, beispielsweise in alten Baumstümpfen und unter Rinde.
Die Weibchen legen 31–46 Eier in einem Klumpen in einer vorbereiteten Brutkammer ab, die sich beispielsweise unter der Rinde von Bäumen befinden kann. Bei 23 °C schlüpfen die Nymphen nach 7–14 Tagen. Die Weibchen kümmern sich um die frisch geschlüpften Nymphen. Diese durchlaufen innerhalb von 26–78 Tagen 4 Entwicklungsstadien bis zur Imago.