Blaunacken-Paradiesvogel

Blaunacken-Paradiesvogel

Blaunacken-strahlenparadiesvogel

Reich
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Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Parotia lawesii

Der Blaunacken-Paradiesvogel (Parotia lawesii), auch Blaunacken-Strahlenparadiesvogel genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Paradiesvögel (Paradisaeidae). Er kommt ausschließlich im Osten von Neuguinea vor. Wie für Strahlenparadiesvögel charakteristisch, weist das Männchen an jeder Kopfseite drei verlängerte Schmuckfedern auf.

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Die Bestandssituation des Blaunacken-Paradiesvogels wird von der IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft. Es wird neben der Nominatform als zweite Unterart noch der Helena-Paradiesvogel (Parotia lawesii helenae) unterschieden, dem gelegentlich ein eigener Artstatus zugebilligt wird.

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Aussehen

Die Männchen des Blaunacken-Paradiesvogels erreichen eine Körperlänge von 27 Zentimeter, wovon auf das Schwanzgefieder 7,3 bis 8,4 Zentimeter entfallen. Die Weibchen bleiben mit einer Körperlänge von 25 Zentimeter geringfügig kleiner. Bei ihnen entfallen 9,2 bis 10,3 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Der Schnabel misst bei den Männchen zwischen 2,9 und 3,7 Zentimeter, bei den Weibchen zwischen 2,6 und 3,6 Zentimeter. Die Männchen wiegen zwischen 153 und 195 Gramm, die Weibchen zwischen 122 und 180 Gramm. Es besteht ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus.

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Die Männchen haben ein samtschwarzes Gefieder. Am Vorderkopf befindet sich unmittelbar an der Schnabelbasis einige kleine silberfarbene Federn, die vom Vogel aufgestellt werden können. Unmittelbar dahinter befindet sich ein Federkamm bestehend aus bronzefarbenen Federn, die ebenfalls aufgerichtet werden können. Im Nacken verläuft ein schmaler Streifen intensiv irisierender dunkelblauen bis violetten Federn. Hinter jedem Auge befindet sich auf Höhe der Ohrdecken Federohren aus verlängerten, spitz zulaufenden Federn. Drei der Federn sind drahtartig stark verlängert und enden in kleinen Ovalen. Der Mantel und der Rücken glänzen seidenartig und können einen bronzefarbenen bis grünlichen Schimmer haben.

Das Kinn und die Kehle schimmern bei bestimmten Lichtverhältnissen violett. Die Federn auf der Brust glänzen intensiv smaragdgrün bis grünlich gelb und können in bestimmten Licht auch Violett oder Magenta glänzen. Der Schnabel ist glänzend schwarz, die Iris ist kobaltblau mit einem schmalen gelblichen Ring. Zu den auffälligen Merkmalen gehört es, dass nach jetzigem Kenntnisstand die Männchen die Farbe von Iris und Außenring wechseln können, so dass die Iris gelblich und von einem kobaltblauen Ring umgeben ist. Die Beine und Füße sind rötlich grau.

In ihrem ersten Lebensjahr ähneln die Männchen zunächst den adulten Weibchen und wechseln dann allmählich in das Gefieder der adulten Männchen. Der Wechsel ist zuerst am Kopf beobachtbar. Es folgen dann die Flügel und danach das Schwanzgefieder. Bei jungen Männchen ist das Brustgefieder mehr bronzefarben, während es bei älteren Männchen klarer grün ist.

Die Weibchen haben einen schwarzbraunen Kopf mit einem kurzen schmutzig-weißlichen Bartstreif. Der Nacken ist etwas bräunlicher als das Kopfgefieder, einige einigen haben außerdem einen dunkel kastanienbraunen Fleck auf dem Nacken. Der Mantel, der Rücken, der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind kräftig kastanienbraun. Das Kinn und die Kehle sind hell rötlichbraun. Die übrige Körperunterseite ist kräftig zimtbraun mit dunkleren Schenkeln und Unterschwanzdecken. Die gesamte Körperunterseite ist kräftig und gleichmäßig schwarzbraun quergestreift. Der Schnabel ist schwarzbraun. Die Iris, die Beine und die Füße sind wie bei den adulten Männchen gefärbt.

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Verteilung

Erdkunde

Biogeografische Bereiche

Der Blaunacken-Paradiesvogel kommt nur im Osten von Neuguinea. Das Owen-Stanley-Gebirge stellt nach jetzigem Erkenntnisstand die südwestliche Verbreitungsgrenze dar. Von dort aus erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über das Bismarckgebirge und Mount Hagen bis zu den Gebirgen auf der Ostspitze Neuguineas. Im westlicheren Teil des Verbreitungsgebietes überlappt sich das Verbreitungsgebiet des Blaunacken-Paradiesvogels mit dem des Carola-Paradiesvogels.

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Es werden zwei Unterarten unterschieden:

  • Parotia lawesii lawesii E. P. Ramsay, 1885 – Hochland im östlichen Zentralgebiet Neuguineas bis zu den südlichen Berghängen im Südosten von Neuguinea
  • Helena-Paradiesvogel (Parotia lawesii helenae De Vis, 1897) – Vorkommen im Gebiet der nördlichen Wasserscheide im Südosten Neuguineas. Das Verbreitungsgebiet reicht hier bis zur Milne-Bucht.

Der Lebensraum dieser Paradiesvogelart sind Bergwälder der mittleren Höhenlagen, dazu gehören bislang von Holzeinschlag bislang nicht betroffene Eichenmischwälder, Wälder mit Holzeinschlag sowie Sekundärwald. Er kommt auch in Waldresten vor, die zwischen den extensiv bewirtschafteten Gärten der indigenen Bevölkerung dieser Region verblieben sind. Er ist häufiger im Waldesinneren als an Waldrändern anzutreffen. Sie sind am häufigsten in Höhenlagen zwischen 1200 und 1900 Metern anzutreffen, können aber auch auf bis zu 500 Höhenmeter herunterkommen und kommen vereinzelt noch in Hochlagen von 2300 Höhenmetern vor.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Blaunacken-Paradiesvogel frisst überwiegend Früchte sowie in kleinen Mengen Gliederfüßer. Auf der Basis von Kotanalysen hat man geschlossen, dass er etwa 95 Prozent seines Nahrungsbedarfes mit Früchten deckt. Die Früchte von Strahlenaralien spielen in seiner Ernährung eine besonders große Rolle. Gliederfüßer finden sie vor allem in dem Epiphytenwuchs auf Bäumen. Es wurde auch schon berichtet, dass sie größere Gehäuseschnecken fressen. Dies gilt aber mittlerweile als widerlegt: Es kommt lediglich vor, dass die Männchen leere Gehäuse zu ihren gemeinschaftlichen Balzplätzen tragen.

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Der Flug des Blaunacken-Paradiesvogels ist schnell und gradlinig. Auf etwa jeweils vier Flügelschlägen folgt eine kurze Gleitphase.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Wie die überwiegende Zahl der Paradiesvögel ist auch der Blaunacken-Paradiesvogel polygyn, das heißt, das Männchen paart sich nach Möglichkeit mit mehreren Weibchen. Das jeweilige Weibchen zieht alleine den Nachwuchs groß. Einige Weibchen zeigen jedoch eine Partnertreue und kehren über mehrere Brutzeiten zu demselben Männchen zurück, um sich mit diesem zu paaren.

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Die Weibchen bauen die Nester hoch oben in Bäumen. Es sind bislang nur wenige Nester näher untersucht worden. Bei allen Nestern handelte es sich um flache Schalennester. Bei einem Nest wurde Kot von Schweinen auf dem Nestrand gefunden, was die Vermutung unterstützt, dass Weibchen die ausgelegten Schmuckobjekte des Balzplatzes beim Bau des Nestes verwenden. Das Gelege besteht nach jetziger Erkenntnis aus nur einem einzelnen Ei. Es hat eine cremefarbene Schale mit länglichen braunen, grauen und violetten Flecken, wie sie typisch sind für die Arten, die der Unterfamilie der Eigentliche Paradiesvögel angehören.

Die Brutdauer und die Zeitspanne, die der Nestling vom Schlupf bis zum Ausfliegen im Nest verbringt, sind bislang noch nicht beschrieben.

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Referenzen

1. Blaunacken-Paradiesvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Blaunacken-Paradiesvogel
2. Blaunacken-Paradiesvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103728331/112747286
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/595827

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