Der Pernambuco-Zwergkauz (Glaucidium mooreorum) ist oder war eine seltene Eulen-Art aus der Gattung der Sperlingskäuze. Er ist im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco endemisch.
Das Artepitheton ehrt die Eheleute Gordon und Betty Moore, die die Naturschutzarbeit von Conservation International in Pernambuco finanziell unterstützt haben.
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beginnt mitDer Pernambuco-Zwergkauz sieht dem Kleinst-Zwergkauz (Glaucidium minutissimum) sehr ähnlich und ist von diesem vor allem durch seine hellere Färbung und seine Lautäußerungen zu unterscheiden. Die Körpermaße basieren auf zwei Altvögeln, die 1980 aufgesammelt wurden. Die Größe beträgt 14 bis 15 Zentimeter, die Flügellänge beim ausgestreckten Flügel gemessen vom Flügelbug beträgt 8,7 Zentimeter, die Schwanzlänge beträgt beim ersten Exemplar 5,12 Zentimeter und beim zweiten 5,06 Zentimeter. Ein Exemplar weist ein Gewicht von 51 Gramm auf. Die Brust ist gelblich-braun mit ein paar unauffälligen weißen Flecken. Seiten und Flanken sind ebenfalls gelblich-braun mit einigen wenigen Strähnen. Der Unterbauch ist weiß mit gelblich-braunen Strähnen. Die Augen sind gelb, der Schnabel ist grünlich-gelb. Der Lauf und die Zehen sind orange-gelb.
Der Pernambuco-Zwergkauz ist nur von zwei Fundorten aus Pernambuco bekannt. Der erste ist das Reserva Biológica de Saltinho, das eine Fläche von 4,8 Quadratkilometern aufweist und vornehmlich von alten Sekundärwäldern dominiert ist. Der zweite Ort ist Usina Trapiche bei Sirinhaém, wo ein Individuum am Waldrand hoch im Blätterdach beobachtet wurde.
Über die Lebensweise des Pernambuco-Zwergkauzes ist fast nichts bekannt. Er ernährt sich wohl von Insekten. Bei der bislang einzigen Beobachtung eines lebenden Exemplars im Jahre 2001 verspeiste ein Männchen eine Zikade.
Zuverlässige Nachweise über diese Eulenart gibt es nur aus den Jahren 1980, 1990 und 2001. Bei Suchaktionen in Pernambuco und im angrenzenden Alagoas seit 2004 fand man keine Spur vom Pernambuco-Zwergkauz. BirdLife International geht von einem Bestand von weniger als 50 Exemplaren aus und stuft die Art in die Kategorie vom Aussterben bedroht (critically endangered) ein. Das Verbreitungsgebiet umfasst vermutlich weniger als 48 km² und ist durch die Entwaldung der Mata Atlântica stark fragmentiert.
Wie einige weitere jahrzehntelang nicht mehr nachgewiesene Vogelarten wurde der vermutlich 2001 ausgestorbene Pernambuco-Zwergkauz 2018 zur Vermeidung des Romeo-Irrtumss zur Kennzeichnung als „möglicherweise ausgestorben“ vorgeschlagen und dementsprechend 2019 in die IUCN-Rote-Liste-Kategorie „vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)“ eingestuft.