Land

Brasilien

4101 Spezies

Brasilien, amtlich die Föderative Republik Brasilien, ist der Fläche nach der fünftgrößte und mit rund 215 Millionen Einwohnern der Bevölkerung nach der siebtgrößte Staat der Erde.

Geographie

Brasiliens Landschaft ist von ausgedehnten tropischen Regenwäldern des Amazonas-Tieflands im Norden und Hochebenen, Hügeln und Gebirgen im Süden geprägt. Während die landwirtschaftliche Basis des Landes im Süden und in den Savannengebieten des Mittelwestens (Cerrado) liegt, lebt der Großteil der Bevölkerung in der Nähe der Atlantikküste, wo sich auch fast alle Großstädte befinden. Die Küste hat eine Länge von 7491 km, der Großteil davon sind Sandstrände.

Brasilien hat zehn Nachbarstaaten. Es grenzt – mit Ausnahme von Chile und Ecuador – an alle südamerikanischen Staaten (von Nordosten gegen den Uhrzeigersinn gesehen mit den Grenzlängen): an Französisch-Guayana mit 730 km, Suriname mit 593 km, Guyana mit 1298 km, Venezuela mit 1819 km, Kolumbien mit 1645 km, Peru mit 2995 km, Bolivien mit 3400 km, Paraguay mit 1290 km, Argentinien mit 1132 km und Uruguay mit 985 km. Die gesamte Grenzlänge beträgt 15.887 km. Brasilien hat damit nach China und Russland die drittlängste Landgrenze der Erde.

Der kontinentale Teil Brasiliens liegt in zwei Zeitzonen, einige vorgelagerte Inseln gehören zu einer dritten. Siehe hierzu: Zeitzonen in Brasilien.

Klima

Das Klima Brasiliens, das zwischen 5° nördlicher Breite und 34° südlicher Breite liegt, ist überwiegend tropisch mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen der Temperaturen. Nur im subtropischen Süden herrscht ein gemäßigteres Klima.Besonders im Amazonasbecken gibt es reichhaltige Niederschläge, man findet jedoch auch relativ trockene Landstriche mit teilweise lang anhaltenden Dürrezeiten, besonders im Nordosten des Landes. In den höheren Lagen im Süden des Landes fällt im Winter der Niederschlag gelegentlich als Schnee.

Im Süden befindet sich an der Grenze zu Bolivien und Paraguay ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das Pantanal.

Flora und Fauna

Noch vor Kolumbien, Mexiko und Indonesien ist Brasilien das artenreichste Land der Erde. Entdeckt wurden bislang unter anderem rund 55.000 Blütenpflanzen-, über 3000 Süßwasserfisch-, 921 Amphibien-, 749 Reptilien- und 51 Primaten-Arten. Aufgrund der enorm großen Biodiversität (die im atlantischen Küstenregenwald auf der Höhe des südlichen Wendekreises die vierthöchste der Welt ist), der großen Zahl von endemischen Arten, Gattungen und Familien und den vielfältigen Ökosystemen gehört Brasilien zu den Megadiversitätsländern dieser Erde.

Vor allem, weil die Waldflächen stetig verkleinert werden, ist ein hoher Anteil der Tierarten in seinem Bestand gefährdet. Dennoch ist die Vielfalt Amazoniens aufgrund der großen Flächen weitestgehend unberührter Wildnisregionen noch nicht gefährdet. Die Ökoregionen Mata Atlântica (Regenwald) und Cerrado (Savannen) werden hingegen aufgrund der großen Gefährdungslage zu den Biodiversitäts-Hotspots der Erde gerechnet (vgl. Abschnitt Umwelt).

Der immergrüne tropische Regenwald des Amazonasgebiets ist die größte zusammenhängende Waldfläche Brasiliens. Bislang wurden dort mehr als 2500 Baumarten entdeckt. Fast alle dieser bis zu 60 m hohen Bäume finden sich im von Überschwemmungen verschonten Eté-Wald der Terra Firme, die 98 % des Amazonasgebiets umfasst. In diesem Gebiet wachsen u. a. der Gummibaum (caucho), verschiedene Farb- und Edelhölzer (z. B. Palisander), Fruchtbäume (z. B. Paranussbaum) und Heilpflanzen. Auffällig sind die etwa 1000 verschiedenen Farn- und Orchideenarten. Neben der Terra firme gibt es die Várzea, die bei Hochwasser überschwemmt ist. Dort wachsen Jupati- und Miriti-Palmen. Das Igapó-Gebiet ist dagegen ständig überschwemmt. Als typische Pflanze in diesem Gebiet gilt die Açaí-Palme. Auf dem Amazonas, aber vor allem auf seinen Nebenflüssen, wachsen Seerosen, deren Blüten 30 bis 40 cm groß werden können. Entlang der Küste Amazoniens (mit Ausnahme der eigentlichen Amazonasmündung) finden sich ausgedehnte Mangrovenwälder, die allerdings mit sechs Mangrovenbaum-Arten verhältnismäßig artenarm sind.

Besonders bekannt sind im gesamten Amazonasgebiet vor allem Papageien und Tukane. Es sind extrem viele Insekten- und Schmetterlingsarten bekannt. Größere Waldtiere sind der Tapir, das Pekari, der Jaguar und der Puma. Daneben bevölkern kleinere Wildkatzen, Affen, Faultiere, Gürteltiere und Ameisenbären den Regenwald. An den Ufern und Flachwässern leben Anakondas, Kaimane und Capybaras („Wasserschweine“ – die größten Nagetiere der Welt) und weitere Säugetiere wie Riesenotter, Flussdelfine und Seekühe im tieferen Wasser. Auch zahlreiche Fischarten (etwa 1500) sind im Amazonas beheimatet. Darunter einer der größten bekannten Süßwasserfische der Welt: Der Pirarucú ist 2 m lang und wiegt etwa 100 kg. Ein Zitteraal, der 800-Volt-Stromschläge austeilt, und die Piranhas, manche Arten gut 30 cm lang, sind ebenso außergewöhnlich.

Der äußerste Nordosten Brasiliens, früher ebenso aus Regenwald bestehend, wird mittlerweile fast ausschließlich für Zuckerrohr-Plantagen und den Anbau von Baumwolle genutzt. Vereinzelt lassen sich noch Mangroven und Palmenhaine finden.

Die typische Vegetation des semiariden Berg- und Hochlandes im Zentrum (Cerrado) und im Nordosten des Landes (Sertão) ist die Savanne, von Baum- und Grassavannen, nach Nordosten hin, zu mit Laubbäumen durchsetzter Strauchsavanne. Typische Bewohner dieser Trockenzonen sind Großer Ameisenbär, Mähnenwolf, Pampashirsch, Nandu und verschiedene Gürteltiere. All diese Arten und daneben auch große Raubkatzen wie Jaguare und Pumas werden etwa im Nationalpark Emas, der eine Welterbestätte bildet, geschützt.

Das Pantanal weist eine noch größere Tier- und Pflanzenvielfalt auf. Charakteristisch sind neben zahlreichen Vogelarten Flachlandtapir, Sumpfhirsch, Wasserschwein und Kaiman. Die Sumpfregion im Mittelwesten des Landes steht sieben Monate im Jahr unter Wasser. Höher gelegene Gebiete der Region sind überwiegend Savanne. Wie auch in denen des Cerrado und sogar im Amazonasgebiet machen sich dort Weiden für Rinder breit.

In den küstennahen Gebirgen des Südens und Südostens finden sich die Schwerpunkte der kolonialen Erschließung und die am dichtesten besiedelten Gebiete. Anstelle des ursprünglichen atlantischen Regenwaldes, Lebensraum für Affen und zahlreiche andere Tierarten, dominieren Kaffeeplantagen. Die ursprüngliche Vegetation ist nur noch in einigen Nationalparks zu finden.

Der Süden zeigt subtropische Vegetation; die ursprünglichen Wälder aus Araukarien, die eine Höhe von bis zu 40 m erreichen, wurden größtenteils für Holzgewinnung zerstört. Heute sind Niedergrassteppen in dieser Region häufiger.

Weitere Umweltprobleme

Ein weiteres Umweltproblem ist der Bauxit- und Goldtagebau, der die Flüsse vergiftet und die lokale Bevölkerung gefährdet. Die Goldgräber (Garimpeiros) verwenden zum Auswaschen des Goldes Quecksilber (Amalgamverfahren). Die giftigen Dämpfe entweichen in die Luft, und das Schwermetall verseucht Gewässer, Böden und Grundwasser und verursacht damit schwerwiegende Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier.

Wie überall zieht die Förderung von Erdöl Probleme nach sich: im Jahr 2000 gab es im Fluss Iguaçu eine Ölpest. Ein Jahr später sank vor der brasilianischen Küste die damals größte Bohrplattform der Welt und bedrohte das dortige Ökosystem. Städte haben mit Luftverschmutzung und Abwasserproblemen zu kämpfen.

In Brasilien wird dem Kraftstoff eine gewisse Menge Alkohol beigemischt. Neben umwelttechnischen Gründen (Reduzierung der Schadstoffemissionen) sind dafür hauptsächlich die Kosten verantwortlich: Ethanol ist deutlich billiger als Automobil- und Flugbenzin. Der Anteil an Ethanol im Benzin ist gesetzlich geregelt und wurde 2006 von ehemals 25 % auf 20 % gesenkt. In Brasilien kann man Autos fahren, die einen Ethanol-, Benzin- oder einen Flex-Fuel-Motor besitzen. Das dreimillionste Flex-Fuel-Auto wurde im Dezember 2005 verkauft. Auch die ersten Flugzeuge fliegen mit Ethanol, was die Luftverschmutzung insgesamt reduziert. Das erste mit Alkohol betriebene Flugzeug der Welt, die EMB-202 Ipanema, wurde 2002 von Embraer in Brasilien gebaut. Brasilien ist der viertgrößte Auto- und mit 12.000 Flugzeugen der zweitgrößte Flugzeug-Produzent der Welt.

Zur Ölkatastrophe 2019:

Umweltabkommen

Brasilien hat sich an diesen Umweltabkommen beteiligt: Ramsar-Konvention (1971), Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (1973), Biodiversitätskonvention (1992), Basler Konvention (1989), Rahmenübereinkommen über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, Kyoto-Protokoll (1997).

Weniger anzeigen

Brasilien, amtlich die Föderative Republik Brasilien, ist der Fläche nach der fünftgrößte und mit rund 215 Millionen Einwohnern der Bevölkerung nach der siebtgrößte Staat der Erde.

Geographie

Brasiliens Landschaft ist von ausgedehnten tropischen Regenwäldern des Amazonas-Tieflands im Norden und Hochebenen, Hügeln und Gebirgen im Süden geprägt. Während die landwirtschaftliche Basis des Landes im Süden und in den Savannengebieten des Mittelwestens (Cerrado) liegt, lebt der Großteil der Bevölkerung in der Nähe der Atlantikküste, wo sich auch fast alle Großstädte befinden. Die Küste hat eine Länge von 7491 km, der Großteil davon sind Sandstrände.

Brasilien hat zehn Nachbarstaaten. Es grenzt – mit Ausnahme von Chile und Ecuador – an alle südamerikanischen Staaten (von Nordosten gegen den Uhrzeigersinn gesehen mit den Grenzlängen): an Französisch-Guayana mit 730 km, Suriname mit 593 km, Guyana mit 1298 km, Venezuela mit 1819 km, Kolumbien mit 1645 km, Peru mit 2995 km, Bolivien mit 3400 km, Paraguay mit 1290 km, Argentinien mit 1132 km und Uruguay mit 985 km. Die gesamte Grenzlänge beträgt 15.887 km. Brasilien hat damit nach China und Russland die drittlängste Landgrenze der Erde.

Der kontinentale Teil Brasiliens liegt in zwei Zeitzonen, einige vorgelagerte Inseln gehören zu einer dritten. Siehe hierzu: Zeitzonen in Brasilien.

Klima

Das Klima Brasiliens, das zwischen 5° nördlicher Breite und 34° südlicher Breite liegt, ist überwiegend tropisch mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen der Temperaturen. Nur im subtropischen Süden herrscht ein gemäßigteres Klima.Besonders im Amazonasbecken gibt es reichhaltige Niederschläge, man findet jedoch auch relativ trockene Landstriche mit teilweise lang anhaltenden Dürrezeiten, besonders im Nordosten des Landes. In den höheren Lagen im Süden des Landes fällt im Winter der Niederschlag gelegentlich als Schnee.

Im Süden befindet sich an der Grenze zu Bolivien und Paraguay ein ausgedehntes Feuchtgebiet, das Pantanal.

Flora und Fauna

Noch vor Kolumbien, Mexiko und Indonesien ist Brasilien das artenreichste Land der Erde. Entdeckt wurden bislang unter anderem rund 55.000 Blütenpflanzen-, über 3000 Süßwasserfisch-, 921 Amphibien-, 749 Reptilien- und 51 Primaten-Arten. Aufgrund der enorm großen Biodiversität (die im atlantischen Küstenregenwald auf der Höhe des südlichen Wendekreises die vierthöchste der Welt ist), der großen Zahl von endemischen Arten, Gattungen und Familien und den vielfältigen Ökosystemen gehört Brasilien zu den Megadiversitätsländern dieser Erde.

Vor allem, weil die Waldflächen stetig verkleinert werden, ist ein hoher Anteil der Tierarten in seinem Bestand gefährdet. Dennoch ist die Vielfalt Amazoniens aufgrund der großen Flächen weitestgehend unberührter Wildnisregionen noch nicht gefährdet. Die Ökoregionen Mata Atlântica (Regenwald) und Cerrado (Savannen) werden hingegen aufgrund der großen Gefährdungslage zu den Biodiversitäts-Hotspots der Erde gerechnet (vgl. Abschnitt Umwelt).

Der immergrüne tropische Regenwald des Amazonasgebiets ist die größte zusammenhängende Waldfläche Brasiliens. Bislang wurden dort mehr als 2500 Baumarten entdeckt. Fast alle dieser bis zu 60 m hohen Bäume finden sich im von Überschwemmungen verschonten Eté-Wald der Terra Firme, die 98 % des Amazonasgebiets umfasst. In diesem Gebiet wachsen u. a. der Gummibaum (caucho), verschiedene Farb- und Edelhölzer (z. B. Palisander), Fruchtbäume (z. B. Paranussbaum) und Heilpflanzen. Auffällig sind die etwa 1000 verschiedenen Farn- und Orchideenarten. Neben der Terra firme gibt es die Várzea, die bei Hochwasser überschwemmt ist. Dort wachsen Jupati- und Miriti-Palmen. Das Igapó-Gebiet ist dagegen ständig überschwemmt. Als typische Pflanze in diesem Gebiet gilt die Açaí-Palme. Auf dem Amazonas, aber vor allem auf seinen Nebenflüssen, wachsen Seerosen, deren Blüten 30 bis 40 cm groß werden können. Entlang der Küste Amazoniens (mit Ausnahme der eigentlichen Amazonasmündung) finden sich ausgedehnte Mangrovenwälder, die allerdings mit sechs Mangrovenbaum-Arten verhältnismäßig artenarm sind.

Besonders bekannt sind im gesamten Amazonasgebiet vor allem Papageien und Tukane. Es sind extrem viele Insekten- und Schmetterlingsarten bekannt. Größere Waldtiere sind der Tapir, das Pekari, der Jaguar und der Puma. Daneben bevölkern kleinere Wildkatzen, Affen, Faultiere, Gürteltiere und Ameisenbären den Regenwald. An den Ufern und Flachwässern leben Anakondas, Kaimane und Capybaras („Wasserschweine“ – die größten Nagetiere der Welt) und weitere Säugetiere wie Riesenotter, Flussdelfine und Seekühe im tieferen Wasser. Auch zahlreiche Fischarten (etwa 1500) sind im Amazonas beheimatet. Darunter einer der größten bekannten Süßwasserfische der Welt: Der Pirarucú ist 2 m lang und wiegt etwa 100 kg. Ein Zitteraal, der 800-Volt-Stromschläge austeilt, und die Piranhas, manche Arten gut 30 cm lang, sind ebenso außergewöhnlich.

Der äußerste Nordosten Brasiliens, früher ebenso aus Regenwald bestehend, wird mittlerweile fast ausschließlich für Zuckerrohr-Plantagen und den Anbau von Baumwolle genutzt. Vereinzelt lassen sich noch Mangroven und Palmenhaine finden.

Die typische Vegetation des semiariden Berg- und Hochlandes im Zentrum (Cerrado) und im Nordosten des Landes (Sertão) ist die Savanne, von Baum- und Grassavannen, nach Nordosten hin, zu mit Laubbäumen durchsetzter Strauchsavanne. Typische Bewohner dieser Trockenzonen sind Großer Ameisenbär, Mähnenwolf, Pampashirsch, Nandu und verschiedene Gürteltiere. All diese Arten und daneben auch große Raubkatzen wie Jaguare und Pumas werden etwa im Nationalpark Emas, der eine Welterbestätte bildet, geschützt.

Das Pantanal weist eine noch größere Tier- und Pflanzenvielfalt auf. Charakteristisch sind neben zahlreichen Vogelarten Flachlandtapir, Sumpfhirsch, Wasserschwein und Kaiman. Die Sumpfregion im Mittelwesten des Landes steht sieben Monate im Jahr unter Wasser. Höher gelegene Gebiete der Region sind überwiegend Savanne. Wie auch in denen des Cerrado und sogar im Amazonasgebiet machen sich dort Weiden für Rinder breit.

In den küstennahen Gebirgen des Südens und Südostens finden sich die Schwerpunkte der kolonialen Erschließung und die am dichtesten besiedelten Gebiete. Anstelle des ursprünglichen atlantischen Regenwaldes, Lebensraum für Affen und zahlreiche andere Tierarten, dominieren Kaffeeplantagen. Die ursprüngliche Vegetation ist nur noch in einigen Nationalparks zu finden.

Der Süden zeigt subtropische Vegetation; die ursprünglichen Wälder aus Araukarien, die eine Höhe von bis zu 40 m erreichen, wurden größtenteils für Holzgewinnung zerstört. Heute sind Niedergrassteppen in dieser Region häufiger.

Weitere Umweltprobleme

Ein weiteres Umweltproblem ist der Bauxit- und Goldtagebau, der die Flüsse vergiftet und die lokale Bevölkerung gefährdet. Die Goldgräber (Garimpeiros) verwenden zum Auswaschen des Goldes Quecksilber (Amalgamverfahren). Die giftigen Dämpfe entweichen in die Luft, und das Schwermetall verseucht Gewässer, Böden und Grundwasser und verursacht damit schwerwiegende Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier.

Wie überall zieht die Förderung von Erdöl Probleme nach sich: im Jahr 2000 gab es im Fluss Iguaçu eine Ölpest. Ein Jahr später sank vor der brasilianischen Küste die damals größte Bohrplattform der Welt und bedrohte das dortige Ökosystem. Städte haben mit Luftverschmutzung und Abwasserproblemen zu kämpfen.

In Brasilien wird dem Kraftstoff eine gewisse Menge Alkohol beigemischt. Neben umwelttechnischen Gründen (Reduzierung der Schadstoffemissionen) sind dafür hauptsächlich die Kosten verantwortlich: Ethanol ist deutlich billiger als Automobil- und Flugbenzin. Der Anteil an Ethanol im Benzin ist gesetzlich geregelt und wurde 2006 von ehemals 25 % auf 20 % gesenkt. In Brasilien kann man Autos fahren, die einen Ethanol-, Benzin- oder einen Flex-Fuel-Motor besitzen. Das dreimillionste Flex-Fuel-Auto wurde im Dezember 2005 verkauft. Auch die ersten Flugzeuge fliegen mit Ethanol, was die Luftverschmutzung insgesamt reduziert. Das erste mit Alkohol betriebene Flugzeug der Welt, die EMB-202 Ipanema, wurde 2002 von Embraer in Brasilien gebaut. Brasilien ist der viertgrößte Auto- und mit 12.000 Flugzeugen der zweitgrößte Flugzeug-Produzent der Welt.

Zur Ölkatastrophe 2019:

Umweltabkommen

Brasilien hat sich an diesen Umweltabkommen beteiligt: Ramsar-Konvention (1971), Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (1973), Biodiversitätskonvention (1992), Basler Konvention (1989), Rahmenübereinkommen über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, Kyoto-Protokoll (1997).

Weniger anzeigen