Takine
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Budorcas taxicolor
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
16-20 years
Gewicht
250-350
550-770
kglbs
kg lbs 
Höhe
97-140
38.2-55.1
cminch
cm inch 
Länge
160-220
63-86.6
cminch
cm inch 

Die Takine (Budorcas) sind eine in Asien lebende Säugetiergattung aus der Gruppe der Ziegenartigen (Caprini). Vor allem in älterer Literatur zu findende Namen wie Rindergemse oder Gnuziege deuten auf die fast rinderartige Gestalt der Tiere hin.

Aussehen

Takine sind stämmige, plump wirkende Tiere. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 1 bis 2,4 Metern, der Schwanz ist 7 bis 12 Zentimeter lang und die Schulterhöhe beträgt 70 bis 140 Zentimeter. Das Gewicht beträgt 150 bis 400 Kilogramm. Beide Geschlechter tragen relativ massive Hörner, die ferner an die der Gnus erinnern. Diese wachsen nahe am Scheitelpunkt des Kopfes, ragen zunächst nach außen, um sich dann nach hinten und oben zu biegen. Die Fellfarbe ist regional verschieden und reicht von golden (Goldtakin) über rot-gelbliche Brauntöne (Sichuan-Takin) bis zu grau-rotbraun (Bhutan- und Mishmi-Takin). Ein dunkler Aalstrich läuft über den Rücken und ist bei allen Arten bis auf den Goldtakin gut abgesetzt sichtbar. Das Winterfell des Sichuan-Takins ist deutlich dunkler als im Sommer und verfügt über schwarze Tönungen. Variationen treten als Sexualdimorphismus bei den beiden südlichen Unterarten einerseits durch die kontrastreichere Färbung der Männchen und andererseits durch die Hornspitzen adulter Weibchen, welche stark nach hinten geschwungen sind, auf. Unterhalb des Kinns ist das Fell zu einem Bart verlängert. Die Beine sind vergleichsweise kurz und kräftig, die Hufe breit. Diese sind mit insgesamt fünf Klauen ausgestattet, von denen die 3. und 4. die Hauptklauen sind, die normalerweise das Gewicht tragen, wobei jedoch besonders die 2. und 5. im Vergleich zu verwandten Arten gut entwickelt sind.

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Verteilung

Erdkunde

Beheimatet sind die Takine in den gebirgigen Regionen der östlichen Ausläufer des Himalayas, so im nordöstlichen Indien, Bhutan, Nord-Myanmar sowie im südwestlichen China, wo sie das östliche Tibet sowie Teile der Provinzen Gansu, Shaanxi, Sichuan und Yunnan bewohnen. Das Höhenniveau liegt je nach Region zwischen 1500 und 3500 Metern über dem Meeresspiegel. Eine deutliche Migration der Tiere und damit verbundene unterschiedliche Höhentendenzen verdeutlicht den Unterschied zwischen Sommer- (bis zu 4000 Meter) und Winterzeit, in der meist Talregionen mit durchschnittlich 1000 Metern über dem Meeresspiegel aufgesucht werden. Die stetig von Felsen umgebenen Lebensräume stellen neben ausgedorrten Grasländern auch Nadelwälder und subtropische Gebiete dar.

Takine Lebensraum-Karte
Takine Lebensraum-Karte
Takine
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Gewohnheiten und Lebensstil

Takine begeben sich vor allem am frühen Morgen und am späten Nachmittag auf Nahrungssuche, bei kühlerem Wetter auch tagsüber. Es werden oft feste Pfade genutzt, die unter anderem zu wichtigen Salz- und Mineralquellen führen. Im Sommer bilden sie große Herden, die bis zu 300 Tiere umfassen und aus Weibchen, Jungtieren und jungen Männchen bestehen. Alte Böcke sind einzelgängerisch und schließen sich im Spätsommer nur zur Paarung kurz einer Herde an. Zum Winter hin lösen sich die Herden in viele kleinere Verbände auf, die nur drei bis zwanzig Tiere groß sind.

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Ihre Nahrung sind im Sommer Blätter von Sträuchern und Bäumen, im Winter notgedrungen Zweige und Nadelblätter.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Takine sind Pflanzenfresser (Blattfresser). Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Blättern und Gräsern sowie von Bambussprossen und Blumen. Auch Salz ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Ernährung, und Gruppen können sich mehrere Tage lang an einem Mineralienlager aufhalten.

Paarungsgewohnheiten

Im nördlichen Verbreitungsgebiet liegt die Paarungszeit zwischen Juni und August, die Geburtensaison zwischen Februar und März. Nach einer sieben- bis achtmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Das Junge kann seiner Mutter schon nach wenigen Tagen folgen und nimmt nach ein bis zwei Monaten erstmals feste Nahrung zu sich. Endgültig entwöhnt wird es mit rund neun Monaten, die Geschlechtsreife tritt mit 2,5 Jahren ein.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Takine gehören die Überjagung und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums. Holzeinschlag, Landwirtschaft, Brandrodung von Weideland, das Abholzen von Zuckerrohr und Bambus sowie der Straßenbau haben große Teile des Lebensraums der Takine zerstört. Störungen durch den Tourismus, Konkurrenz und Krankheiten durch Haustiere stellen eine weitere ernsthafte Bedrohung für diese Tiere dar.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtpopulationsgröße des Takins unbekannt. Es gibt jedoch geschätzte Populationen der Takin-Unterart in den folgenden Gebieten: Goldtakin in China - 5.069 Individuen und Budorcas taxicolor taxicolor in Tibet - 3.500 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Takine schlafen fast wie Hunde. Sie ruhen ihren Kopf auf den ausgestreckten Vorderfüßen.
  • Takine gelten in China als Nationalschätze.
  • Wenn sich ein Takin-Baby verirrt, stößt es einen Ruf aus, der wie der eines Löwenjungen klingt. Die Mutter antwortet mit einem tiefen, gutturalen Ruf, der dem Baby hilft, den Weg zu ihr zurückzufinden.

Referenzen

1. Takine artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Takine
2. Takine auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/3160/9643719

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