Westlandsturmvogel
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Procellaria westlandica

Der Westlandsturmvogel (Procellaria westlandica) ist ein Seevogel, der in Neuseeland nistet. Er ist einer der wenigen erdbrütenden Seevögel Neuseelands, die trotz menschlicher Ausbeutung und eingeschleppter Raubtiere bis in die heutige Zeit überlebt haben.

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Terrestrisch

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Ansammlung bildend

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Tierwanderung

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beginnt mit

Aussehen

Der Westlandsturmvogel erreicht eine Größe von 50 bis 55 cm und eine Flügelspannweite zwischen 135 und 140 cm. Das Gewicht liegt bei 800 bis 1200 g. Größe und Gewicht können von Vogel zu Vogel stark variieren, wobei Männchen allgemein größer und schwerer werden als ihre weiblichen Artgenossen. Durch den fassförmig wirkenden Körper und die hohe Stirn entsteht der Eindruck eines großen, massigen Vogels. Die Flügel sind im Verhältnis zum Körper recht lang, der Schwanz für einen Sturmvogel typisch kurz. Der hakenförmige, zum Greifen schlüpfriger Beute geeignete Schnabel ist bei Männchen größer als bei Weibchen. Seine Grundfarbe ist ein sehr blasses Gelb bis Perlweiß, mit schwarzer Spitze, Nasenröhren und Oberseite. Das Gefieder zeigt ein mehr oder weniger einheitliches, dunkles Schwarz-Braun, lediglich am Kinn findet sich bei einigen Exemplaren ein weißer Fleck. Liegt die letzte vollständige Mauser schon länger zurück, können die Konturfedern abgenutzt und hell gerändert wirken. Von Oktober bis Dezember sehen viele Exemplare dann, mit Ausnahme der dunkel bleibenden Arm- und Handschwingen, bräunlicher und blasser aus als während des restlichen Jahres. Die Unterseite der Schwungfedern reflektiert Licht stärker als das übrige Gefieder, was zur Folge hat, dass diese Federn je nach Lichtverhältnissen blasser als das übrige Federkleid aussehen können. Das Jugendkleid ist kaum vom Gefieder der Adulten zu unterscheiden. Jungvögel sind daher noch am ehesten an ihren kleineren Schnäbeln zu erkennen. Das Flugbild ist bei ruhigen Wetterverhältnissen durch lange Gleitflüge in niedrigen Höhen und schwere, langsame Flügelschläge geprägt. Im Gleitflug werden die Flügel in einer typischen, leicht herabhängenden Haltung gehalten. Bei stärkerem Wind fliegen die Vögel schneller, jedoch weiterhin mit möglichst wenigen, energiesparenden Flügelschlägen und langen, bogenförmigen Gleitpassagen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Westlandsturmvogel ist in Neuseeland endemisch. Er verbringt den größten Teil seines Lebens auf See und kehrt nur zum Brüten an Land zurück. Er brütet nur in einer kleinen Region an der Westküste der Südinsel. Das Brutgebiet umfasst einen 8 Kilometer breiten Streifen zwischen Barrytown und Punakaiki an der Westküste, genauer gesagt zwischen dem Punakaiki River und dem Waiwhero (Lawson) Creek. Dieses Gebiet umfasst waldbedeckte Küstenausläufer innerhalb des Paparoa Nationalparks, auf anderem Naturschutzland oder auf Land, das Forest And Bird gehört. Es gibt auch eine Brutkolonie auf Privatland, wo Führungen durch die Kolonie angeboten werden.

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Die Gesamtfläche aller Brutkolonien zusammen beträgt jedoch nur etwa 0,16 km2 (0,062 sq mi).

Während der Brutzeit kann man erwachsene Vögel in den Gewässern rund um Neuseeland von Cape Egmont bis Fiordland im Westen, durch die Cook Strait und vom East Cape bis zur Banks Peninsula im Osten sehen. Sie kommen auch in Gebieten des Pazifiks und der Tasmanischen See rund um die subtropische Konvergenz vor. In der Nichtbrutsaison wandern Westlandsturmvögel nach Osten in südamerikanische Gewässer und ernähren sich im Humboldtstrom. Sie werden häufig vor der Küste Chiles angetroffen. Die Individuen bleiben während dieser Zeit in der Regel solitär und schließen sich der Kolonie wieder an, wenn der nächste Brutzyklus beginnt.

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Westlandsturmvogel Lebensraum-Karte
Westlandsturmvogel Lebensraum-Karte
Westlandsturmvogel
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Vogel verbringt die meiste Zeit über dem Südpazifik zwischen Australien und Südamerika, Land sucht die Art nur für das Brutgeschäft auf. Zwischen November und März ist der Großteil der globalen Population vor den Küsten Chiles und Süd-Patagoniens zu finden. Westlandsturmvögel gehören zu den Arten, die regelmäßig Fischerbooten auf deren Fangtouren folgen und sich zumindest teilweise von über Bord geworfenen Fischabfällen und Beifang ernähren. Besonders häufig sind sie bei Booten zu finden, die Jagd auf Hokis (Macruronus novaezelandiae) machen. Ansonsten besteht die Ernährung vorwiegend aus Kopffüßern (Teuthowenia- und Histioteuthis-Arten) und Fischen (vor allem Goldlachse). Seltener werden auch diverse Krustentiere erbeutet. Die Beute wird dabei vorwiegend an der Wasseroberfläche gefangen, gelegentlich aber auch in geringen Tiefen tauchend verfolgt. Die Nahrungssuche erfolgt entweder allein oder in kleineren, losen Schwärmen, zu denen sich auch Vertreter anderer Sturmvogel-Arten gesellen können. Befinden sich die Vögel in der Mauser, verbringen sie einen Großteil des Tages auf dem Wasser sitzend und fliegen nur bei größeren Störungen auf. Während der Brutzeit können große Schwärme von Westlandsturmvögeln in den Abendstunden auf dem Meer vor ihrem Brutgebiet gesichtet werden, wo sie darauf warten, dass es dunkel genug wird, um sicher zu den Brutplätzen fliegen zu können. Die derzeit 29 bekannten Brutkolonien der Art befinden sich alle in einem Gebiet zwischen dem Punakaiki River und dem Waiwhero Creek im Westen der neuseeländischen Südinsel. Westlandsturmvögel nisten in Erdlöchern, die sie in Hügeln in der Nähe der Küste graben. Die meisten Kolonien bestehen aus weniger als 50 Nestern, einige weisen aber auch bis zu 1000 Nester auf, die allerdings nicht alle in derselben Saison aktiv sind. Insgesamt brüten jedes Jahr schätzungsweise 3000 bis 5000 Paare, die aus knapp 19.000 verfügbaren Bruthöhlen wählen können. Die Küken schlüpfen etwa in der Zeit von Juli bis August, also im Winter der Südhalbkugel; sie werden dann bis November gefüttert. Die Geschlechtsreife erlangen Westlandsturmvögel erst im Alter von 10 bis 14 Jahren, kehren jedoch dennoch während der Brutzeit schon nach drei bis fünf Jahren erstmals zu den Kolonien zurück.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Von der IUCN wird der Westlandsturmvogel als endangered („gefährdet“) eingestuft. Die Organisation schätzt die globale Population mit Stand 2018 auf etwa 7900 bis 13.700 adulte Exemplare, der aktuelle Bestandstrend ist unbekannt, da einige frühere Schätzungen des Bestandes mittlerweile als fehlerhaft eingestuft werden. An den Nistplätzen gelten vor allem eingeschleppte Prädatoren wie Hunde, Katzen und Schweine als mögliche Bedrohung. Zusätzlich können schwere Stürme, wie etwa der Tropensturm Ita im Jahr 2014, Teile der Brutkolonien zerstören und anfälliger für Erosionsprozesse machen. Auf See enden darüber hinaus einige der Vögel als Beifang der Fischereiflotten in der Region.

Referenzen

1. Westlandsturmvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Westlandsturmvogel
2. Westlandsturmvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22698155/132629809
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/671247

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