Schopfkasarka

Schopfkasarka

Korea-brandente, Hauben-brandente

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Tadorna cristata

Die Schopfkasarka (Tadorna cristata), auch als Korea-Brandente oder Hauben-Brandente bezeichnet, ist eine vermutlich ausgestorbene Halbgans aus der Gattung der Kasarkas. Ihre ursprüngliche Heimat war die Amurregion, das nordöstliche China, Nord- und Südkorea, möglicherweise auch die japanische Insel Hokkaido. Darstellungen der Schopfkasarka in der japanischen und chinesischen Malerei lassen darauf schließen, dass die Art früher häufiger war und höchstwahrscheinlich auch in menschlicher Obhut gehalten wurde. Sie wird auch in einem alten japanischen Werk über Ornithologie erwähnt. Ab 1877 wurde sie auch in der westlichen Welt bekannt, und einige Wissenschaftler wie z. B. Philip Lutley Sclater nahmen an, dass es sich um eine Hybride aus Rostgans und Sichelente handeln könnte. Diese Theorie wurde bereits 1917 in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung vom japanischen Ornithologen Nagamichi Kuroda verworfen; allerdings ging man ihr auch nie ernsthaft durch Versuchskreuzungen nach.

Aussehen

Die Länge der Schopfkasarka betrug 58 cm, die Flügelspannweite 35 cm. Der Schwanz war ca. 11,7 cm lang. Von den anderen Kasarka-Arten war sie vor allem durch ihre Scheitelhaube zu unterscheiden. Das Männchen hatte im mutmaßlichen Prachtkleid eine grüne Haube mit einem grauen Gesicht und einem schwarzen maskenartigen Augenstreif, das Weibchen eine schwarze Haube mit einem weißen Gesicht und einem schwarzen Unteraugenband. Das Gefieder war metallisch-grün mit weißen Unterschwingen und schwarzen Handschwingen. Der Rücken des Männchens war grau, der des Weibchens graubraun. Die Unterschwanzdecken zeigten einen ockergelben Ton. Der Bauch war dunkelbraun mit feinen hellbraunen diagonal verlaufenden Linien. Der Schnabel und die Beine waren fleischrot gefärbt. Über den Mauserverlauf bei dieser Kasarkaart ist nichts bekannt.

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Nestbau, Eier und Gelege sind bislang nicht wissenschaftlich beschrieben. Vermutlich brütete die Schopfkasarka aber in Baumhöhlen, wie dies auch andere Kasarkaarten tun. Ihr Lebensraum waren Bergwälder. Sie hielt sich dort vermutlich entlang von Flüssen und Strömen, möglicherweise auch Seen auf. Während der Winterhalbzeit wurde sie in der Nähe der Flussmündungen und in Küstengebieten beobachtet, so dass offenbar Wanderungsbewegungen bei dieser Art stattfanden.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Die Schopfkasarka wurde in der Nähe von Wladiwostok in Russland und in der Nähe von Busan und Kunsan in Korea gesammelt. Es wird angenommen, dass die Art im äußersten Osten Russlands, im Norden Nordkoreas und im Nordosten Chinas brütet und im Süden Japans, im Südwesten Koreas und entlang der ostchinesischen Küste bis nach Shanghai überwintert. Es wird angenommen, dass es sich um ein Reliktvorkommen handelt oder dass die Art in historischer Zeit weiter verbreitet war.

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Es wird angenommen, dass diese Art in einer Vielzahl von Feuchtgebieten und Tiefwasserhabitaten in unterschiedlichen Höhenlagen lebt. Alle gesammelten Exemplare stammen von der Küste, vor allem in der Nähe von Flussmündungen. In letzter Zeit gab es jedoch auch eine Reihe von Berichten aus Feuchtgebieten im Inneren des Landes im Nordosten Chinas. Es wurde spekuliert, dass diese Art möglicherweise in bergigen Gebieten brütet, entweder fernab von Wasser oder auf vulkanischen Seen.

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Schopfkasarka Lebensraum-Karte
Schopfkasarka Lebensraum-Karte
Schopfkasarka

Gewohnheiten und Lebensstil

Obwohl nicht viel über die Schellente bekannt ist, geht man davon aus, dass sie ein Zugvogel ist, der während der Brutzeit von Sibirien nach Korea, Südrussland und Japan zieht, um dort zu überwintern. Man nimmt an, dass die Schopfkasarka Wasserpflanzen, landwirtschaftliche Nutzpflanzen, Algen, wirbellose Tiere, Weichtiere, Krebstiere, Aas und Müll frisst. Es wird vermutet, dass die Brandgans ein nachtaktiver Fresser sein könnte. Obwohl ihr Nest nicht beschrieben wurde, nisten ähnliche Brandgänse in Behausungen und Höhlen; es wurde auch vermutet, dass diese Art in Baumhöhlen nistet. Es wird angenommen, dass diese Art weniger als zehn Eier legt, die nur vom Weibchen bebrütet werden. Es wird angenommen, dass sie von Mai bis Juli brütet. Die Brandgans wurde in Schwärmen von zwei bis acht Vögeln beobachtet.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Erhaltung

Vermutlich war die Schopfkasarka bereits während der letzten 300 Jahre selten. Zwischen 1716 und 1736 wurden einige dieser Kasarkas von Korea nach Japan importiert, um sie dort zu züchten. Weitere Vögel sind zu diesem Zweck mindestens bis 1854 nach Japan eingeführt worden. Aus diesen in Gefangenschaft gehaltenen Schopfkasarkas sind jedoch keine Nachkommen mehr vorhanden.

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In den Jahren 1877, 1913 und 1916 wurden die Schopfkasarkas insgesamt dreimal geschossen. Diese Exemplare (zwei Weibchen und ein Männchen) befinden sich heute in den Museumskollektionen von Kopenhagen und Tokio. Am 16. Mai 1964 fanden russische Studenten drei Exemplare (ein Männchen und zwei Weibchen) in der Region Primorje (auf der Insel Bolshoi Pelis in der Peter-der-Große-Bucht im Japanischen Meer in der Nähe von Wladiwostok) und skizzierten sie. Ab den 1970er Jahren gab es nur noch vereinzelte unbestätigte Berichte über Sichtungen (zuletzt 1985). In den 1980er Jahren setzte der chinesische Forstminister einen Preis für denjenigen aus, der einen Beweis für die weitere Existenz dieser Vogelart erbringen konnte. Diese Aktion ist bislang ohne Erfolg geblieben. Sofern die Art überlebt hat, finden sich Restbestände von Populationen vermutlich in der unzugänglichen Region an der Grenze zwischen der Volksrepublik China und Nordkorea. Von der IUCN wird die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) gelistet. Als Ursachen des Rückgangs gelten die Zerstörung ihrer Lebensräume sowie eine Subsistenzjagd.

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Referenzen

1. Schopfkasarka artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schopfkasarka
2. Schopfkasarka auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22680021/132052989

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