Goldene löwenäffchen, Goldgelbes löwenäffchen
Das Goldene Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia), auch Goldgelbes Löwenäffchen genannt, ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen (Callitrichidae).
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NestflüchterKl
KletterndRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
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MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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Helles GelbGoldene Löwenäffchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 26 bis 33 Zentimetern, wozu noch ein 32 bis 40 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht beträgt etwa 570 bis 620 Gramm. Ihr seidiges Fell ist vorwiegend goldgelb gefärbt, die Vorderpfoten und der Schwanz können braun oder schwarz sein. Das dunkle, unbehaarte Gesicht ist von einer Mähne umgeben. Wie bei allen Krallenaffen enden die Finger und Zehen mit Ausnahme der ersten Zehe der Hinterpfoten in Krallen.
Goldene Löwenäffchen sind wie alle Löwenäffchen auf das südöstliche Brasilien beschränkt. Heute kommen sie nur mehr in einem kleinen Gebiet im Bundesstaat Rio de Janeiro vor, früher erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet auch auf Espírito Santo. Sie bewohnen tropische Regenwälder, meist unter 300 Metern Seehöhe.
Diese Primaten sind tagaktive Baumbewohner, in der Nacht schlafen sie in Baumhöhlen oder im Pflanzendickicht. Sie leben in Gruppen von zwei bis elf Tieren, es sind meist Familiengruppen, die aber mehrere Männchen und Weibchen enthalten können. Das Sozialverhalten innerhalb der Gruppe ist stark ausgeprägt, die gegenseitige Fellpflege und das Teilen der Nahrung spielen eine wichtige Rolle. Gruppen leben in festen Territorien von 30 bis 60 Hektar.
Goldene Löwenäffchen sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Früchten, Blüten, Insekten, kleinen Wirbeltieren (beispielsweise Echsen), Nektar und Vogeleiern.
Diese Tiere gelten als Allesfresser, die sich sowohl insektenfressend als auch fruchtfressend ernähren. Das bedeutet, dass sie sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nehmen, von Spinnen, Schnecken, kleinen Eidechsen, Eiern und kleinen Vögeln bis hin zu verschiedenen Früchten und Gemüse.
Innerhalb einer Gruppe pflanzt sich immer nur das ranghöchste Weibchen fort. Nach einer rund viermonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist Zwillinge zur Welt. Der Vater und die übrigen Gruppenmitglieder beteiligen sich intensiv an der Jungenaufzucht, sie tragen sie herum, beschäftigen sich mit ihnen und übergeben sie der Mutter nur zum Säugen.
Ab der fünften Lebenswoche werden die Jungtiere zunehmend selbstständiger, mit vier Monaten werden sie entwöhnt. Die Geschlechtsreife tritt mit 15 bis 20 Monaten ein, aufgrund der Sozialstruktur findet die erste Paarung allerdings selten vor dem 30. Lebensmonat statt. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 14 Jahren.
Wie alle vier Arten der Löwenäffchen ist das Goldgelbe Löwenäffchen in seinem Bestand bedroht, da es nur in den südostbrasilianischen Regenwäldern vorkommt, die durch Rodungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Beim Goldenen Löwenäffchen zeigen allerdings Zucht- und Wiederaussiedlungsprogramme erste Erfolge. Die Gesamtpopulation wird auf über 1000 Tiere in freier Wildbahn geschätzt, davon stammt ein Drittel aus einem Wiederaussiedlungsprogramm im Poço-das-Antas-Naturpark. Rund 500 weitere Tiere werden in menschlicher Obhut gehalten. Doch ist ihr Verbreitungsgebiet zerstückelt und durch Zersiedlung stark eingeschränkt, so dass die IUCN die Art als stark gefährdet (endangered) listet.
In den Jahren 2014 und 2015 kam es zu Diebstählen von Goldenen Löwenäffchen aus den Zoos von Amersfoort (5 Tiere), Saint-Aignan-sur-Cher (7 Tiere) und Krefeld (3 Tiere), vermutlich um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Goldenen Löwenäffchens auf 1.400 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.
Das Goldene Löwenäffchen hat eine wechselseitige Beziehung zu 96 Pflanzenarten, die im Atlantischen Wald vorkommen. Diese Interaktion basiert auf der Verbreitung von Samen und Nahrungsquellen für die Tamarine. Die Tamarine suchen immer wieder die Pflanzen auf, die reichlich vorhanden sind. Sie neigen dazu, in ihren Revieren umherzuziehen, und so werden die Samen in Gebiete gestreut, die weit vom Mutterschatten entfernt sind, was ideal für die Keimung ist. Ihre Samenverbreitung ist wichtig für die Regeneration der Wälder, die genetische Variabilität und das Überleben bedrohter Pflanzenarten.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...