Der Harris-Antilopenziesel (Ammospermophilus harrisii) ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Antilopenziesel (Ammospermophilus). Er kommt im südlichen Arizona, im angrenzenden Bereich von New Mexico sowie im Norden des mexikanischen Bundesstaats Sonora vor.
Der Harris-Antilopenziesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 21,6 bis 26,7 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 6,7 bis 9,2 Zentimetern bei einem Gewicht von 113 bis etwa 150 Gramm. Die Rückenfärbung ist grau-braun, durchsetzt mit rötlich- und gelblich-braunen Anteilen im Bereich des Kopfes sowie der Hinterbeine. Beiderseits auf den Körperseiten befindet sich eine einzelne und deutliche dünne weiße Linie parallel zur Wirbelsäule. Die Bauchseite ist weiß und greift seitlich zu den Flanken aus. Der Schwanz ist oberseits kohlschwarz bis grau und unterseits grau, die Schwanzhaare sind schwarz und weiß.
Der Harris-Antilopenziesel kommt im südlichen Arizona östlich des Colorado River, im angrenzenden Bereich äußersten Südwesten von New Mexico in den Peloncillo Mountains und nahe Redrock sowie im Norden des mexikanischen Bundesstaats Sonora vor. Die Höhenverbreitung liegt unterhalb von 1350 Metern.
Der Harris-Antilopenziesel lebt in verschiedenen Wüstenhabitaten und besiedelt vor allem Bereiche, in denen Kakteen und strauchige Vegetation vorkommen.
Die Tiere sind tagaktiv und im gesamten Jahr anzutreffen und legen keine Fettreserven an. Sie sind bodenlebend, können jedoch sehr gut auf Kakteen oder Geröllhaufen klettern. Sie ernähren sich omnivor vor allem von Kaktusfrüchten und grünen Pflanzenteilen sowie von Pflanzensamen, die sie in ihren Backentaschen sammeln; Hinzu kommen verfügbare Insekten. Die Tiere leben in flachen und unscheinbaren Bauen, die häufig im Bereich von Steinen, Kakteen und Gebüschen angelegt werden. Große Samen werden häufig in den Bauen gelagert. Innerhalb der Baue ist in der Regel eine Kammer als Nestkammer ausgelegt und mit Nestmaterial ausgelegt. Die Bestandsdichten sind gering und die Tiere verteilen sich vereinzelt über die Verbreitungsgebiete. Die Aktivitätsweite der Individuen liegt bei durchschnittlich etwa 275 Metern Entfernung vom Bau, wodurch die genutzten Areale nur klein sind. Die Tiere bewegen sich schnell und stehen kaum still, dabei laufen sie mit aufragendem Schwanz auf der Suche nach Samen über den Wüstenboden. Nur wenn sie auf einem Ansitzplatz auf einem Kaktus oder einer Anhöhe sitzen, können sie eine Zeitlang verharren. Bei einer potenziellen Bedrohung stoßen sie einen langen eintönigen Triller aus.
Die Paarungszeit findet jährlich statt, sie beginnt im späten Dezember und kann bis in das Frühjahr stattfinden. Die Jungtiere werden in den Bauen nach einer Tragzeit von 30 Tagen geboren, wobei ein Wurf aus durchschnittlich 6,5 Jungtieren besteht. Dabei können bei milden Jahrestemperaturen auch zwei Würfe im Jahr vorkommen. Die Jungtiere verlassen den mütterlichen Bau nach vier bis fünf Wochen zum ersten Mal, nach sieben Wochen werden sie entwöhnt und nach etwa 220 Tagen sind sie ausgewachsen.
Wie andere Erdhörnchen ist auch der Harris-Antilopenziesel potenzielles Beutetier von Füchsen, Kojoten, Waschbären, kleinen Katzen, Greifvögeln und Schlangen.
Harris-Antilopenziesel sind Allesfresser. Ihre Ernährung umfasst Früchte und Samen der lokalen Kaktuspflanzen sowie die Bohnen der Mesquite-Pflanze. Sie fressen auch Insekten, kleine Nagetiere und Aas.
Über das Paarungssystem der Harris-Antilopenziesel ist wenig bekannt. Ihre Brutzeit findet zwischen Februar und März statt, obwohl die Paarung auch zwischen Dezember und Juni stattfinden kann. Die Trächtigkeit dauert 30 Tage und die Weibchen haben in der Regel einen Wurf pro Jahr mit durchschnittlich 6 Jungtieren. Die Jungen werden mit geschlossenen Augen geboren und wiegen etwa 3,6 Gramm. Die Augen öffnen sich zwischen 4 und 5 Wochen nach der Geburt und die Welpen sind bereit, ihr Nest zum ersten Mal zu verlassen. Die Jungen werden mit 7 Wochen entwöhnt und wachsen etwa 217 Tage nach der Geburt zur Erwachsenengröße heran. Sowohl Männchen als auch Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im ersten Jahr.
Zu den größten Bedrohungen für Harris-Antilopenziesel gehören derzeit die unbeabsichtigte Tötung durch Fallen und Vergiftung.
Laut IUCN ist das Harris-Antilopenziesel in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.