Juan-Fernandez-Kolibri
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sephanoides fernandensis

Der Juan-Fernandez-Kolibri (Sephanoides fernandensis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art kommt nur auf der Insel Robinson Crusoe, die ein Teil der Juan-Fernández-Inseln ist, vor. Hier ist sein Vorkommen auf elf Quadratkilometer beschränkt. Der Bestand wird von der IUCN als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingeschätzt. Die Unterart leyboldi, welche früher auf der Alejandro-Selkirk-Insel lebte, gilt als ausgestorben (extinct).

Herkunft der Tiernamen

Phillip Parker King beschrieb den Juan-Fernandez-Kolibri unter dem Namen Trochilus Fernandensis. Das Typusexemplar hatte King während seiner Forschungen in der Magellanstraße gesammelt. Später wurde die Art der Gattung Sephanoides zugeordnet. Dieser Name ist aus den griechischen Worten »Stephanē στεφάνη« für »Diadem, Krone« und »-oīdēs οιδες« für »ähnelnd« gebildet. Das Wort »fernandensis« bezieht sich auf das Verbreitungsgebiet, die Juan-Fernández-Inseln. Der Name »leyboldi« ist eine Widmung an Friedrich Leybold (1827–1879), der einen Sammler zur Insel Más Afuera schickte, um weitere Informationen über den Kolibri zu erhalten.

Aussehen

Das Männchen erreicht eine Körperlänge von etwa 12 Zentimetern und wiegt ca. 10,9 Gramm. Das Weibchen wird nur 10 Zentimeter und wiegt 7,4 Gramm. Männchen und Weibchen weisen einen derart ausgeprägten Sexualdimorphismus auf, dass sie früher als unterschiedlichere Arten betrachtet wurden. Das Gefieder des Männchens ist überwiegend rotbraun-orange. Nur die Flügel sind dunkelgrau. Es hat einen rot-gelben Scheitel, der relativ dunkel wirkt. Zwischen dem Schnabel und den Augen befindet sich ein dunkler Streifen. Das Weibchen hat eine dunkelgrüne Oberseite und einen bläulichen Scheitel. Die Unterseite ist weiß mit dichten grünen Sprenkeln am Hals. Diese grünen Flecken ziehen sich über die gesamten Flanken.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche
Juan-Fernandez-Kolibri Lebensraum-Karte
Juan-Fernandez-Kolibri Lebensraum-Karte
Juan-Fernandez-Kolibri
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Kolibri bewegt sich vorzugsweise in ursprünglich heimischer Vegetation. Insbesondere während der Brutzeit meidet er eingeführte Pflanzen. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn auch an eingeführte Pflanzenarten wie beispielsweise am Blauen Eukalyptus (Eucalyptus globulus) oder auf anderen Zier- bzw. Gartenpflanzen. Meist geht er nur im Herbst an die eingeführten Arten, da in dieser Zeit nur eine heimische Pflanze namens Raphithamnus venustus blüht. Eine andere bevorzugte Pflanze ist Dendroseris litoralis, eine palmenartige pachycaule Pflanze, die nur auf Juan-Fernandez vorkommt und ebenfalls gefährdet ist. Allerdings steht er bei dieser Pflanze in starkem Konkurrenzkampf mit dem Chilekolibri (Sephanoides sephaniodes). Sein bevorzugtes Habitat ist Macchie-Vegetation. Der Vogel ist hauptsächlich ein Nektarsammler. Außerdem ernährt er sich von Insekten, die er auf Blättern findet oder im Flug fängt. Es wurden Männchen beobachtet, die das Weibchen in nur 50 Zentimeter Entfernung verscheuchen und dabei zur Warnung zwitscherten. Das Zwitschern hat vor allem den Zweck einen potentiellen Nahrungskonkurrenten abzuschrecken.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Der Bestand dieser Art ist seit Jahren allgemein rückläufig. Bei einer Zählung im Oktober 2002 wurden weniger als 200 einzelne Vögel und davon nur 60 Weibchen festgestellt, obwohl wissenschaftlich fundierte Zählmethoden noch nicht angewandt wurden, um eine zuverlässige Zahl zu ermitteln. Die Art wird von Birdlife International als kritisch bedroht eingestuft. Eine Partnerschaft mehrerer Organisationen (The Hummingbird Society, American Bird Conservancy und Juan Fernández Islands Conservancy, Oikonos - Ecosystem Knowledge) hat 2004 mit dem Ziel begonnen, das Aussterben der Art zu verhindern.

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Zu den Faktoren, die zum Rückgang der Population beitragen, gehören die Zerstörung der einheimischen Flora durch den Menschen, die Invasion der exotischen Zarzamora-Brombeere(Rubus ulmifolius ) und der Maqui-Weinbeere(Aristotelia chilensis ), insbesondere durch die Verringerung der Ausdehnung der Luma-Bäume, die als Nistplätze dienen, die Prädation durch Domestizierung und Dedomestikation von Katzen sowie die Erosion durch eingeführte Kaninchen und Ziegen.

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Referenzen

1. Juan-Fernandez-Kolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Juan-Fernandez-Kolibri
2. Juan-Fernandez-Kolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687863/179402328
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/380089

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