Der Gackelkuckuck (Cuculus poliocephalus), auch als Kleiner Kuckuck bezeichnet, gehört zur Ordnung der Kuckucksvögel (Cuculiformes) und zur Familie der Kuckucke (Cuculidae), einer auf der ganzen Welt verbreiteten Vogelfamilie, deren bekanntestes Merkmal der Brutparasitismus ist.
Der Gackelkuckuck ist ein kleiner, schlanker Kuckuck mit langen schmalen Flügeln, der in der Paläarktis und Orientalis brütet und in der Orientalis und der Afrotropis überwintert. Trotz des sehr großen Verbreitungsgebietes ist die Art monotypisch. Bei den Weibchen gibt es jedoch eine graue und eine bräunliche Farbmorphe.
Der Gackelkuckuck ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes kein häufiger Vogel. Häufig ist er aber beispielsweise in Nepal und in Japan während der Sommermonate. Insgesamt wird die Bestandssituation mit LC (=least concern – nicht gefährdet) angegeben.
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beginnt mitDer Gackelkuckuck erreicht eine Körperlänge von 25 Zentimeter und zählt damit zu den kleineren Kuckucken. Auf die Steuerfedern entfallen davon etwa 12 Zentimeter. Der Schnabel hat eine Länge von etwa 1,7 Zentimeter. Sie wiegen durchschnittlich etwa 40 Gramm.
Beim Männchen ist das Gefieder auf der Körperoberseite überwiegend graublau. Kopf, Nacken, Kehle und die Vorderbrust sind etwas heller. In Richtung der Oberschwanzdecken geht der Ton des Gefieders in einen dunkleren, fast schwärzlichen Ton über. Die untere Brust und die übrige Körperunterseite ist weißlich mit einer dunklen Sperberung. Die Unterschwanzdecken sind rötlich braun mit einer schwarzen Sperberung. die gestuften Steuerfedern sind dunkle mit weißen Spitzen. Die Sperberung ist breiter als beim europäischen Kuckuck.
Die Weibchen der grauen Farbmorphe ähneln den Männchen, sind jedoch auf der Brust rötlich überwaschen. Die Weibchen der braunen Farbmorphe sind auf der Körperoberseite rötlich braun mit einer feinen schwarzen Sperberung, die nur auf dem Bürzel fehlt. Auf der Körperunterseite sind sie weißlich mit einer schwarzen Sperberung. Die Steuerfedern sind schwarz und rötlich-braun gestreift mit weißen Spitzen.
Der Gackelkuckuck hat eine dunkelbraune Iris und einen gelben Augenring. Der Schnabel ist schwarz und wird zur Schnabelbasis gelblich. Dei Beine und Füße sind fleischfarben ist gelblich.
Der Flug ist schnell und direkt mit flachen Flügelschlägen und gelegentlich von kurzen Gleitphasen unterbrochen. Der Ruf des Männchens ist schrill und durchdringend und ist dem Klangbild nach zu vergleichen mit der Silbenfolge kyo, kyo, kyo-kyo-kyo-kyo-kyo. Der Gackelkuckuck ist bereits am frühen Morgen zu hören, singt aber auch in der Nacht.
Der Gackelkuckuck ist ein Brutvogel im Nordosten Afghanistans, im Norden Pakistan, in Kashmir, in Arunachal Pradesh, Nepal, Sikkim, Bhutan, Assam, in der Region Primorje bis zum Fluss Bolschaja Ussurka, in Sachalin, im Norden von Burma und Laos und im Westen von Tonkin. In China brütet er in den nordöstlichen Provinzen Hebei, Shandong, Shanxi, dem Süden von Henan, Shaanxi, Gansu, Tibet, Sichuan, Yunnan, Guangxi, Guizhou, Zhejiang, Fujian und Guangdong. Er brütet außerdem in den beiden koreanischen Staaten sowie auf Japan von der Izu-Halbinsel und Kyūshū bis nach Hokkaidō. Dort ist der Vogel von Ende April bis September anzutreffen. Diese späte Rückkehr ist eine Anpassung an die Brutzeit der Vögel, in deren Nester der Gackelguckuck seine Eier legt. Zudem ist seine bevorzugte Nahrung in den nördlichen Gebieten erst zu dieser Zeit ausreichend vorhanden.
Die Brutvögel Koreas, Chinas und Japans überwintern vermutlich im Süden Chinas, Cochinchinas, in Annam und Burma, Ein großer Teil der Population zieht jedoch während des Winterhalbjahres über die indische Halbinsel bis nach Sri Lanka, wo einige von ihnen von September bis Ende April überwintern, sowie bis in den Osten von Afrika.
In Afrika ist der Gackelkuckuck von Dezember bis Mitte April anzutreffen. Zu den Überwinterungsgebieten zählen Teile der Demokratischen Republik Kongos, Kenias, Malawis, Südafrikas, Tansanias, Sambias und Simbabwe. Während des Zuges überquert der Gackelkuckuck offenbar den Indischen Ozean, denn er wird im Nahen Osten nicht beobachtet, jedoch gibt es Sichtungen auf den Seychellen und Mauritius.
Als Irrgast wird der Gackelkuckuck gelegentlich im Norden Thailands, in Bangladesh, Usbekistan, Turkmenistan und Somalia beobachtet.
Der Gackelkuckuck nutzt als präferierten Lebensraum lichte Wälder, die mit Birken, Eichen, Ahorn und Hainbuchen bestanden sind und viel Unterholz aufweisen. Sie halten sich gerne am Waldrand auf und sind besonders häufig in Flusstälern mit bewaldeten Ufern auf. In Afrika ist der Gackelkuckuck grundsätzlich in dichter bewaldeten Regionen anzutreffen als der Kuckuck. Er kommt dort auch in Kiefernplantagen vor.
Im Himalaya reicht seine Höhenverbreitung bis zu 3600 Höhenmetern. In Bhutan kommt er zwischen 1000 und 2800 Meter vor, dagegen überschreitet er in Japan selten Höhen über 1200 Meter.
Der Gackelkuckuck ernährt sich hauptsächlich von Insekten, vor allem von Schmetterlingsraupen.
Der Gackelkuckuck ist ein Brutparasit, der seine Eier in die Nester von Singvögeln legt. Zu den bevorzugten Wirtsvögeln zählen Laubsänger und ähnliche Singvögel. In Russland und Japan wird besonders häufig der Japanbuschsänger parasitiert. Zu weiteren häufigen Wirtsvögeln zählen Arten aus den Gattungen Cettia, Phyolloscopus, Parus, Saxicola und Pnoepyga.
Die Fortpflanzungszeit fällt in Indien in den Zeitraum bis Mai bis Juli, in Südkorea von Ende Mai bis Anfang August sowie Juni und Juli in Japan. Seine Brutzeit beginnt verglichen mit anderen Kuckucken damit später. Die Eier des Gackelkuckucks sind braun bis rotbraun. Es liegen keine Daten vor, wie lange die Eier bis zum Schlupf bebrütet werden müssen. Die Nestlinge des Gackelkuckucks schlüpfen nackt und blind. Im Alter von zwei bis drei Lebenstagen wirft der Nestling die Eier und Nestlinge seiner Wirtseltern heraus. Im Alter von neun Tagen öffnen sich die Augen. Am 15. Lebenstag wird der Gackelkuckuck flügge.