Der Marmormolch (Triturus marmoratus) ist eine südwesteuropäische Schwanzlurchart aus der Gattung Triturus.
Beide Geschlechter werden bis zu 16 Zentimetern lang. Tiere aus Südportugal und Südspanien, die deutlich kleiner bleiben, werden inzwischen als eigene Art Südlicher Marmormolch (auch: Zwerg-Marmormolch, Triturus pygmaeus) behandelt. Die Oberseite wird durch eine marmorierte Fleckenzeichnung aus Grün und Schwarz-Grau geprägt. Die Männchen entwickeln zur Paarungszeit einen hohen Rückenkamm. Dieser Hautsaum ist im Gegensatz zu den Kammmolchen nicht gezackt, sondern mehr oder weniger ganzrandig und schwarzgrau-braungelblich gebändert. Im Bereich der Schwanzwurzel zeichnet sich eine Einkerbung zwischen Rücken- und oberem Schwanzflossensaum ab. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern einheitlich dunkel (schwarz-braun, grau) gefärbt und weist manchmal viele weiße Pünktchen auf. Die Weibchen besitzen keine auffälligen Hautsäume; oft haben sie eine orange Längslinie auf der Rückenmitte. In der Landtracht wird die Grünfärbung sogar noch leuchtender; die Hautoberfläche ist dann nicht mehr glatt, sondern samtartig. Der seitlich abgeflachte Ruderschwanz wird in dieser Zeit rundlicher.
Marmormolche leben im größten Teil Frankreichs und in Nordspanien westlich bis zum nördlichen Drittel Portugals. Es gibt eine leichte Überschneidung mit dem Zwergmarmormolch(T. pygmaeus ), der in Südspanien vorkommt. Marmormolche sind in den meisten Teilen der Pyrenäen wegen der trockenen und instabilen Bedingungen nicht anzutreffen. In Nordfrankreich sind die Populationen aufgrund der Anwesenheit des Kammmolchs(T. cristatus ), mit dem der Marmormolch in gewissem Maße hybridisiert, stärker verstreut. Der bevorzugte Lebensraum der Marmormolche sind die höher gelegenen mediterranen Klimazonen, während T. pygmaeus in der Überschneidung die niedrigeren Lagen einnimmt.
Der Marmormolch ist eine anpassungsfähige Art, die unterschiedlichste Landschaften und Gewässerbiotope besiedelt. Je nach geographischer Lage ist die Aktivitätszeit unterschiedlich. Im Norden des Verbreitungsgebietes, in Nordwestfrankreich, reicht die Laichphase, während der die Art Gewässer aufsucht, von März bis August. Im Süden der Iberischen Halbinsel gibt es keine Winterruhe; in dieser Jahreszeit sind die Tiere dort ebenfalls im Wasser aktiv. (Zum Balzverhalten vergleiche: Nördlicher Kammmolch.) Die Weibchen legen pro Saison 200 bis 380 hellgelbliche Eier in ovalen Gallerthüllen, die sie einzeln an Wasserpflanzen kleben. An Land halten sich Marmormolche unter Steinen oder Totholz versteckt und gehen nachts auf Nahrungssuche nach verschiedensten Wirbellosen. Während des Wasseraufenthaltes fressen sie auch die kleineren Spanischen Wassermolche (Lissotriton boscai) und deren Larven. Sie selbst werden unter anderem zum Opfer der Vipernatter (Natrix maura); ihre Larven werden von Wasserinsekten und aquatilen Insektenlarven gefressen.
Marmormolche nutzen die Sterne, um zu ihren Laichgewässern zu navigieren.