Insel

Marquesas

22 Spezies

Die Marquesas-Inseln gehören geografisch zu den ostpolynesischen Inseln und politisch zu Französisch-Polynesien.

Geografie

Die Marquesas sind die Gipfel einer aus der Tiefsee aufragenden Gebirgskette vulkanischen Ursprungs. Ähnlich wie Hawaii sind sie aus Hot-Spots der pazifischen Platte entstanden. Die Inseln lassen sich geologisch in drei Gruppen einteilen, nördliche, mittlere und südliche Gruppe, deren Alter von Südost nach Nordwest zunimmt. Die Gesteine der Insel Fatu Hiva im äußersten Südosten haben ein Alter von etwas mehr als einer Million, die von Hatutu im Nordwesten ein Alter von über vier Millionen Jahren.

Ein umgebendes Saumriff fehlt, die meisten Inseln sind jedoch von kleinen Nebeninseln oder Rifffelsen umgeben. Die höchste Erhebung ist der Mont Oave mit 1.232 Metern auf Ua Pou, zweithöchste der Mont Tekao auf der Insel Nuku Hiva mit 1.224 Metern.

Das Innere der großen Inseln ist überwiegend gebirgig, stark zerklüftet mit tief eingeschnittenen Tälern, deren Flüsse sich manchmal mit spektakulären Wasserfällen ins Meer ergießen. Einen Küstenstreifen oder eine Küstenebene gibt es nicht. Die einzigen ebenen Flächen liegen an den Mündungen der Täler und waren in der Inselgeschichte meist besiedelt und/oder landwirtschaftlich genutzt. In den Buchten sind gelegentlich kleine Strände aus schwarzem Sand, Kies oder Rollkieseln entstanden. Die Süd- und Ostseite der Inseln ist in Luv mit üppiger tropischer Vegetation nahezu undurchdringlich bedeckt, der tropische Regenwald reicht bis in die höchsten Gipfel. Die windabgewandte, im Regenschatten liegende Nordwestseite ist meist arid, mit spärlichem Bewuchs und ähnelt stellenweise einer Halbwüste.

Das Klima ist tropisch heiß mit ergiebigen Regenfällen und hoher Luftfeuchtigkeit, die Temperatur beträgt im Jahresmittel 28 °C. Die Nächte, insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober, können jedoch gelegentlich unangenehm kühl werden. Frost ist unbekannt.

Flora

Die Flora der Inseln ist sehr artenreich. Ein Forschungsprojekt der Smithsonian Institution hat festgestellt, dass von den 714 dort vorkommenden Gefäßpflanzen 337 einheimische Spezies sind, davon nahezu die Hälfte endemisch. Der Bestand an Farnpflanzen ist mit 27 Familien, 55 Gattungen und 117 Arten einer der reichhaltigsten auf der Erde.

Die ursprüngliche Vegetation der Marquesas stammt überwiegend aus dem indo-asiatischen Raum, was mit der Ausbreitung der Pflanzen im Pazifik von West nach Ost zusammenhängt. Es gibt jedoch auch einige amerikanische und austral-asiatische Spezies. Vor der menschlichen Besiedlung waren die Inseln von einem dichten Regenwald bedeckt. Auf der windabgewandten und daher regenarmen Seite dominierten savannenähnliche Busch- und Graslandschaften.

Heute lässt sich die Vegetation der Inseln in mehrere Höhenstufen einteilen. In den unteren Bereichen, bis etwa 300 Höhenmeter, findet man tropische Vegetation, die jedoch in den Jahrhunderten menschlicher Besiedlung entscheidend verändert wurde. Diese Eingriffe waren so umfassend, dass heute kaum noch indigene Pflanzengemeinschaften zu finden sind. Viele ursprüngliche Arten sind ausgestorben. Es dominieren die anthropochoren Pflanzenarten.

Die auf den Inseln vorherrschenden Kulturpflanzen wurden im Zuge der verschiedenen Siedlungswellen der Polynesier oder später von den Europäern verbreitet. Hauptnahrungsmittel ist bis zum heutigen Tag die Brotfrucht, die zu einem nahrhaften Brei, Popoi genannt, verarbeitet wird. Von großer Bedeutung sind auch Yams und Taro, Bananen, Kava sowie alle Arten von tropischen Früchten. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Grundlage für eine bescheidene Kopra-Produktion ist die Kokospalme, wenn auch mit abnehmender Bedeutung. Neuerdings wird vermehrt der Anbau von Noni-Früchten (Morinda citrifolia) für die alternative Heilkunde betrieben.

Die mittlere Vegetationszone ist überwiegend mesophytisch geprägt und trägt eine niedrige Bewaldung oder geschlossenes Buschland. In den feuchten Taleinschnitten wachsen außerhalb der Anbauflächen dichte und artenreiche Bestände von Farnen. Auf den großen Inseln findet man in den mittleren Höhenlagen zwischen 400 und 900 m einen meist ungestörten, mittelhoch wachsenden Waldgürtel, der sich vorwiegend zusammensetzt aus Hibiskus, Pandanus und Angiopteris (eine Gattung großer, tropischer Farne).

Die Höhen oberhalb von 900 m sind auf den Marquesas die meiste Zeit von Wolken verdeckt. Hier hat sich ein weitgehend ungestörter Wald aus niedrigen Bäumen und hochwachsenden Sträuchern erhalten. Häufige Pflanzenarten sind: Weinmannia, Metrosideros, Myrsine, Trimenia und Scaevola. Der Untergrund ist dicht mit Moosen, krautigen Pflanzen und Farnen bedeckt.

Einige Inseln, zum Beispiel Eiao, deren Flora durch eingeführte und mittlerweile verwilderte europäische Haustiere (Schafe, Ziegen, Pferde) stark geschädigt ist, sind weitgehend arid und tragen nur noch eine spärliche, xerophytische Vegetation aus robusten, oftmals eingeführten Gräsern und niedrigen Büschen.

Fauna

Als Großtiere kommen lediglich Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schweine und Hühner vor. Ausgestorben ist der Marquesanische Hund. Die Tierwelt an Land beschränkt sich ansonsten auf Insekten, Schnecken und Eidechsen. Im Regenwald sind zahlreiche seltene Vogelarten heimisch, zum Beispiel die Marquesastaube (Gallicolumba rubescens), die Marquesas-Fruchttaube (Ducula galeata), der Marquesasliest (Todiramphus godeffroyi), der Marquesas-Monarch (Pomarea mendozae), der Iphis-Fliegenschnäpper (Pomarea iphis), der auf der Insel Ua Huka endemisch ist, und der nur auf Fatu Hiva vorkommende Fatuhivamonarch (Pomarea whitneyi).

Auf den kleineren, unbewohnten Inseln gibt es eine reichhaltige Vogelwelt mit Fregattvögeln, Seeschwalben und anderen Seevogelarten.

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Die Marquesas-Inseln gehören geografisch zu den ostpolynesischen Inseln und politisch zu Französisch-Polynesien.

Geografie

Die Marquesas sind die Gipfel einer aus der Tiefsee aufragenden Gebirgskette vulkanischen Ursprungs. Ähnlich wie Hawaii sind sie aus Hot-Spots der pazifischen Platte entstanden. Die Inseln lassen sich geologisch in drei Gruppen einteilen, nördliche, mittlere und südliche Gruppe, deren Alter von Südost nach Nordwest zunimmt. Die Gesteine der Insel Fatu Hiva im äußersten Südosten haben ein Alter von etwas mehr als einer Million, die von Hatutu im Nordwesten ein Alter von über vier Millionen Jahren.

Ein umgebendes Saumriff fehlt, die meisten Inseln sind jedoch von kleinen Nebeninseln oder Rifffelsen umgeben. Die höchste Erhebung ist der Mont Oave mit 1.232 Metern auf Ua Pou, zweithöchste der Mont Tekao auf der Insel Nuku Hiva mit 1.224 Metern.

Das Innere der großen Inseln ist überwiegend gebirgig, stark zerklüftet mit tief eingeschnittenen Tälern, deren Flüsse sich manchmal mit spektakulären Wasserfällen ins Meer ergießen. Einen Küstenstreifen oder eine Küstenebene gibt es nicht. Die einzigen ebenen Flächen liegen an den Mündungen der Täler und waren in der Inselgeschichte meist besiedelt und/oder landwirtschaftlich genutzt. In den Buchten sind gelegentlich kleine Strände aus schwarzem Sand, Kies oder Rollkieseln entstanden. Die Süd- und Ostseite der Inseln ist in Luv mit üppiger tropischer Vegetation nahezu undurchdringlich bedeckt, der tropische Regenwald reicht bis in die höchsten Gipfel. Die windabgewandte, im Regenschatten liegende Nordwestseite ist meist arid, mit spärlichem Bewuchs und ähnelt stellenweise einer Halbwüste.

Das Klima ist tropisch heiß mit ergiebigen Regenfällen und hoher Luftfeuchtigkeit, die Temperatur beträgt im Jahresmittel 28 °C. Die Nächte, insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober, können jedoch gelegentlich unangenehm kühl werden. Frost ist unbekannt.

Flora

Die Flora der Inseln ist sehr artenreich. Ein Forschungsprojekt der Smithsonian Institution hat festgestellt, dass von den 714 dort vorkommenden Gefäßpflanzen 337 einheimische Spezies sind, davon nahezu die Hälfte endemisch. Der Bestand an Farnpflanzen ist mit 27 Familien, 55 Gattungen und 117 Arten einer der reichhaltigsten auf der Erde.

Die ursprüngliche Vegetation der Marquesas stammt überwiegend aus dem indo-asiatischen Raum, was mit der Ausbreitung der Pflanzen im Pazifik von West nach Ost zusammenhängt. Es gibt jedoch auch einige amerikanische und austral-asiatische Spezies. Vor der menschlichen Besiedlung waren die Inseln von einem dichten Regenwald bedeckt. Auf der windabgewandten und daher regenarmen Seite dominierten savannenähnliche Busch- und Graslandschaften.

Heute lässt sich die Vegetation der Inseln in mehrere Höhenstufen einteilen. In den unteren Bereichen, bis etwa 300 Höhenmeter, findet man tropische Vegetation, die jedoch in den Jahrhunderten menschlicher Besiedlung entscheidend verändert wurde. Diese Eingriffe waren so umfassend, dass heute kaum noch indigene Pflanzengemeinschaften zu finden sind. Viele ursprüngliche Arten sind ausgestorben. Es dominieren die anthropochoren Pflanzenarten.

Die auf den Inseln vorherrschenden Kulturpflanzen wurden im Zuge der verschiedenen Siedlungswellen der Polynesier oder später von den Europäern verbreitet. Hauptnahrungsmittel ist bis zum heutigen Tag die Brotfrucht, die zu einem nahrhaften Brei, Popoi genannt, verarbeitet wird. Von großer Bedeutung sind auch Yams und Taro, Bananen, Kava sowie alle Arten von tropischen Früchten. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Grundlage für eine bescheidene Kopra-Produktion ist die Kokospalme, wenn auch mit abnehmender Bedeutung. Neuerdings wird vermehrt der Anbau von Noni-Früchten (Morinda citrifolia) für die alternative Heilkunde betrieben.

Die mittlere Vegetationszone ist überwiegend mesophytisch geprägt und trägt eine niedrige Bewaldung oder geschlossenes Buschland. In den feuchten Taleinschnitten wachsen außerhalb der Anbauflächen dichte und artenreiche Bestände von Farnen. Auf den großen Inseln findet man in den mittleren Höhenlagen zwischen 400 und 900 m einen meist ungestörten, mittelhoch wachsenden Waldgürtel, der sich vorwiegend zusammensetzt aus Hibiskus, Pandanus und Angiopteris (eine Gattung großer, tropischer Farne).

Die Höhen oberhalb von 900 m sind auf den Marquesas die meiste Zeit von Wolken verdeckt. Hier hat sich ein weitgehend ungestörter Wald aus niedrigen Bäumen und hochwachsenden Sträuchern erhalten. Häufige Pflanzenarten sind: Weinmannia, Metrosideros, Myrsine, Trimenia und Scaevola. Der Untergrund ist dicht mit Moosen, krautigen Pflanzen und Farnen bedeckt.

Einige Inseln, zum Beispiel Eiao, deren Flora durch eingeführte und mittlerweile verwilderte europäische Haustiere (Schafe, Ziegen, Pferde) stark geschädigt ist, sind weitgehend arid und tragen nur noch eine spärliche, xerophytische Vegetation aus robusten, oftmals eingeführten Gräsern und niedrigen Büschen.

Fauna

Als Großtiere kommen lediglich Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schweine und Hühner vor. Ausgestorben ist der Marquesanische Hund. Die Tierwelt an Land beschränkt sich ansonsten auf Insekten, Schnecken und Eidechsen. Im Regenwald sind zahlreiche seltene Vogelarten heimisch, zum Beispiel die Marquesastaube (Gallicolumba rubescens), die Marquesas-Fruchttaube (Ducula galeata), der Marquesasliest (Todiramphus godeffroyi), der Marquesas-Monarch (Pomarea mendozae), der Iphis-Fliegenschnäpper (Pomarea iphis), der auf der Insel Ua Huka endemisch ist, und der nur auf Fatu Hiva vorkommende Fatuhivamonarch (Pomarea whitneyi).

Auf den kleineren, unbewohnten Inseln gibt es eine reichhaltige Vogelwelt mit Fregattvögeln, Seeschwalben und anderen Seevogelarten.

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