Kleine beutelmull
Der Kleine Beutelmull (Notoryctes caurinus) ist eine Beutelsäugerart aus der Familie der Beutelmulle (Notoryctidae).
Notoryctes caurinus misst in etwa 13 cm, der Schwanz ist mit etwa 2 cm sehr kurz. Diese Art besitzt keine Augen, und auch Ohren sind kaum vorhanden. Die Glieder sind stark, die Pfoten ähneln kleinen Schaufeln. Der spitz zulaufende Kopf hilft beim Graben.Die Fellfarbe ist gelb.
Die Art ist in Australien endemisch und bewohnt trockene, heiße Wüsten in der Mitte des Landes.
Der Kleine Beutelmull verbringt den größten Teil seiner Zeit beim Schürfen oberflächlicher Tunnelsysteme, wobei die Höhlen viel tiefer liegen. Angeblich kommt er nach schwerem Regen an die Oberfläche.
Der Kleine Beutelmull ernährt sich von Insektenlarven und Insektenpuppen. Es spürt seine Beute aufgrund des Fehlens von Augen durch Fährtensuche und durch minimales Hören auf.
Es gibt nur wenige Daten über das Fortpflanzungsverhalten und die Gewohnheiten dieser Tiere. Nördliche Kleine Beutelmulle paaren sich im November. Die Paarungszeit ihrer südlichen Artgenossen ist unbekannt, obwohl sie sich wahrscheinlich im gleichen Zeitraum fortpflanzen. Die Aborigines sagen, sie wüssten nichts über die Fortpflanzung dieser Tiere und hätten noch nie die Nachkommen von Kleinen Beutelmullen gesehen. Obwohl es keine Informationen über die Trächtigkeit, die Entwöhnung und das Alter der Geschlechtsreife gibt, geht man davon aus, dass die Weibchen jeweils 1 - 2 Jungtiere zur Welt bringen, die unentwickelt geboren werden. Bei der Geburt klettern die Jungen in den Beutel ihrer Mutter, wo sie sich von der Muttermilch ernähren.
Durch die Weltnaturschutzunion IUCN wurde diese Art 1996 als stark bedroht (Endangered) gelistet. Seit 2008 wird auf Grund ungenügender Datenlage (Data Deficient) keine Bewertung vorgenommen. Gründe für die Bedrohung sind die Bejagung durch Katzen, Dingos und Füchse; möglicherweise ist auch die abnehmende Anzahl an Futterquellen dafür verantwortlich.
Laut der Roten Liste der IUCN wird die Gesamtpopulationsgröße des Nördlichen Beutelmulls auf 10.000 bis 50.000 geschlechtsreife Individuen geschätzt. Die Gesamtzahl des südlichen Kleinen Beutelmulls hingegen liegt zwischen 10.000 und 100.000 geschlechtsreifen Individuen. Derzeit werden beide Arten der Kleinen Beutelmulle auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, wobei die Populationsentwicklung stabil ist.
Einerseits spielen diese Tiere eine wichtige ökologische Rolle im lokalen Ökosystem, da sie Behausungen anlegen und so den Boden belüften und die Wasserdurchlässigkeit erhöhen. Andererseits ernähren sie sich von Insekten und kontrollieren so die Anzahl der verschiedenen Insektenpopulationen.