Der Mackenzie-Wolf (Canis lupus occidentalis) ist eine Unterart des Wolfes, die in Alaska, den nördlichen Rocky Mountains sowie in West- und Zentralkanada verbreitet ist.
Der Mackenzie-Wolf ist eine der größten Unterarten des Wolfes. Ein erwachsenes Männchen wiegt über 45 kg und kann bis zu 2 m von der Nasen- bis zur Schwanzspitze messen. Die Schulterhöhe beträgt ca. 90 cm. Das Fell ist meist schwarz oder zeigt ein gemischtes Grau oder Braun, allerdings ist das gesamte Farbspektrum vertreten.
Der Mackenzie-Wolf war ursprünglich in den südlichen Rocky Mountains, dem Mittleren Westen, Ost-, Nordost- und Südwestkanada und Südost-Alaska verbreitet. In den Vereinigten Staaten außerhalb Alaskas wurde er in den 1930er Jahren ausgerottet. Nach Einführung des Endangered Species Act als Artenschutz-Gesetz des Bundes unter Schutz gestellt, konnte er sich in den 1970er Jahren über die kanadische Grenze zunächst in den Glacier-Nationalpark in Montana ausbreiten. 1995 und 1996 wurden 66 Tiere aus Kanada im Yellowstone-Nationalpark und in Idaho ausgewildert. Sie bildeten den Grundstock einer Population, die sich in zehn Jahren so weit ausbreitete, dass in den Bundesstaaten Idaho, Wyoming und Montana der Schutz des Bundes nicht mehr erforderlich war. Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen über das erforderliche Schutzniveau in der Zuständigkeit der Bundesstaaten sind seit Ende 2012 in allen drei Staaten die regionalen Behörden zuständig.
Mackenzie-Wölfe sind soziale Tiere und leben in Rudeln. Ein Rudel ist in der Regel eine Familie von 6-12 Tieren, die aus einem dominanten Zuchtpaar, seinen Jungen und älteren Nachkommen besteht. Das Zuchtpaar ist das älteste, größte und stärkste Wolfspaar im Rudel und normalerweise bringen nur sie Welpen zur Welt. Mackenzie-Wölfe sind territorial und jeder verteidigt sein Revier gegen Eindringlinge. Diese Tiere sind sehr geschickte Prädatoren. Sie haben einen sehr ausgeprägten Seh-, Hör- und Geruchssinn und können auf der Jagd oder auf Reisen innerhalb ihres Reviers lange Zeit mit etwa 5 Meilen pro Stunde unterwegs sein. Sie sind vor allem bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang aktiv. Ein Wolfsrudel kann 8-10 Stunden pro Tag unterwegs sein und während der Winterjagd bis zu 40 Meilen pro Tag zurücklegen. Um miteinander zu kommunizieren, verwenden diese Tiere Körpersprache, um die Regeln des Rudels zu vermitteln. Das Alpha-Männchen und das Alpha-Weibchen haben das Sagen im Rudel. Um ihre Dominanz zu zeigen, tragen die Alphas ihre Schwänze hoch und stehen aufrecht. Untergeordnete Wölfe zeigen unterwürfiges Verhalten, indem sie ihren Schwanz nach unten halten und ihren Körper oft senken. Das Rudel verfügt über eine komplexe soziale Hierarchie, die durch verschiedene Lautäußerungen, Körperhaltungen und Duftmarkierungen aufrechterhalten wird. Mackenzie-Wölfe heulen den Mond nicht wirklich an. Sie heulen nur, wenn die Nacht heller ist, was normalerweise bei Vollmond der Fall ist.
Mackenzie-Wölfe sind Fleischfresser. Ihre Ernährung umfasst Elche, Bisons, Elche, Karibus, Schafe, Hirsche, Bergziegen, Hausziegen, Schneeschuhhasen und Erdhörnchen. Außerdem ernähren sie sich von Bibern, Lachsen, Wühlmäusen und Lemmingen.
Mackenzie-Wölfe sind monogam und innerhalb eines Rudels paart sich nur das Alpha-Paar und bringt einen einzigen Wurf Welpen zur Welt. In den nördlichen Teilen ihres Verbreitungsgebiets findet die Brutzeit von Anfang Januar bis Ende Februar statt. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 63 Tagen einen Wurf von 4-6 Welpen zur Welt. Die Höhle befindet sich normalerweise in einer Felsspalte, einem gegrabenen Loch oder sogar einem Baumstumpf. Die Welpen werden taub und blind geboren und beginnen nach 12-14 Tagen zu hören. Nach 3 bis 6 Wochen verlassen die Welpen in der Regel die Höhle und beginnen, das nahe gelegene Revier zu erkunden, wobei sie sich nicht weit von ihrer Höhle entfernen. Wenn die Welpen heranwachsen, zieht das Rudel in ein offeneres Gebiet innerhalb seines Reviers um. Die Jungtiere erreichen in der Regel im Alter von 6-8 Monaten die Größe eines Erwachsenen und werden mit 22 Monaten fortpflanzungsfähig.
Zu den Hauptbedrohungen für die Wölfe im Nordwesten gehören die Jagd und die Fallenjagd sowie der Verlust und die Fragmentierung ihres Lebensraums.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Mackenzie-Wolfs.
Indem sie sich von einer Vielzahl von Tierarten wie Hirschen oder Wapiti ernähren, kontrollieren die Wölfe des Nordwestens die Anzahl ihrer Populationen und profitieren so von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten in ihrem Verbreitungsgebiet.
