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Rocky Mountains

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Die Rocky Mountains, umgangssprachlich Rockies genannt, sind ein ausgedehntes Faltengebirge im westlichen Nordamerika. Die Gebirgskette erstreckt sich, je nach Definition, über 3100 km (bis zum Liard River – übliche Grenze) bis zu 5100 km (über die Mackenzie Mountains bis zum Westende der Brookskette in Alaska – von Geologen und US-Geographen verwendet) von New Mexico durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada (beziehungsweise Alaska) und bilden eine der wesentlichen geografischen Provinzen der USA.

Die Rockies werden häufig in die drei Bereiche Kanadische Rocky Mountains, Nördliche- (Idaho, Montana, Nordwest-Wyoming) und Südliche Rocky Mountains (Südost-Wyoming, Colorado, Nord-New Mexico) untergliedert. Der Mount Elbert in Colorado ist mit 4401 m der höchste Berg der Rocky Mountains.

Die Rocky Mountains sind Teil der von Feuerland bis Alaska reichenden Kordilleren. Sie beheimaten bedeutende Nationalparks wie den Yellowstone-Nationalpark und diverse Wintersportzentren. Außerdem sind sie reich an Bodenschätzen. Die in den Rocky Mountains gelegenen US-Bundesstaaten werden als Mountain States bezeichnet.

Nicht zu den Rocky Mountains zählen die pazifischen Küstengebirge, die Kaskadenkette und die Sierra Nevada. Die Zuordnung der Columbia Mountains an der Grenze zwischen Kanada und den USA ist uneinheitlich.

Geologie und Geografie

Bereits vor 600–750 Millionen Jahren waren in Nordamerika riesige Gebirge entstanden, die aber in den folgenden 400 Millionen Jahren beinahe vollständig wieder abgetragen wurden. Einzig einige Gesteinsmassen im Süden stammen noch aus jener vergangenen Zeit.

Das heutige Felsengebirge entstand zum größten Teil während des von Geologen als laramische Orogenese genannten Zeitabschnittes, der vor etwa 70 Millionen Jahren begann und vor ca. 30–40 Millionen Jahren endete. Nachdem die Berge etwa so hoch waren wie der Himalaya heute, begannen sich Teile in Nordwestamerika zu strecken und große Krustenteile im Südwesten der Gebirgshochebene unterlagen einem starken Dehnungsprozess, der sie in Gebirgsketten, Hochebenen und Täler aufbrechen ließ. Dieses Gebiet wird heute als Basin and Range Province bezeichnet und umfasst die Wüste Großes Becken und benachbarte Regionen.

Zwischen dem ausgehenden Pleistozän und dem Holozän (vor 70.000–11.000 Jahren) waren die Rocky Mountains zu weiten Teilen vergletschert.

Die Rocky Mountains bestehen zum größten Teil aus metamorphem und magmatischem Gestein. An den Rändern der südlichen Rocky Mountains ist auch jüngeres Sedimentgestein zu finden und in den San Juan Mountains und in anderen Gebieten zuweilen vulkanogenes Gestein aus dem Tertiär.

Die Breite (Ost-West-Ausdehnung) der Bergketten schwankt stark. Am breitesten sind die Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado mit 500–600 km. Von der Yellowstone-Gegend an nach Norden spalten sie sich in mehrere Bergketten auf, mit teilweise geringen Breiten von 50 bis 120 km.

Durchschnittlich sind die Rocky Mountains 2000–3000 Meter hoch. Die höchsten Berge der Rocky Mountains finden sich im Bereich des US-Bundesstaates Colorado und seiner direkten Nachbarstaaten, wo es viele Gipfel über 4000 m gibt. Vom Glacier-Nationalpark an nördlich sind die Gipfel zunehmend vergletschert. Ebenfalls in der nördlichen Hälfte finden sich teilweise ausgedehnte Hochebenen – die größte ist das Great Divide Basin –, die von parallel verlaufenden Gebirgszügen begrenzt werden. Im südlichen Teil weisen die Bergformen meist eher abgerundete Erosionsformen auf.

Im Gebiet des Yellowstone-Nationalparkes ist die Erdkruste mitunter sehr stark ausgedünnt und magmatisch durchsetzt. So finden sich dort tausende vulkanogener Objekte wie Geysire und Heiße Quellen.

Klima

In den Rocky Mountains herrscht oft Westwind, der die Wolken vom Pazifik herauf treibt und sie an ihnen stauen und abregnen lässt. Dies hat für die Pazifikküste überdurchschnittlich viel Niederschläge zur Folge und für die dahinterliegenden Great Plains Trockenheit. Das Wetter in den Rocky Mountains selbst ist demgemäß meist wolkenbedeckt. Eine Ausnahme stellt das Yellowstone-Gebiet dar, wo es zu wochenlangen Schönwetterperioden kommen kann.

Das Klima der Rocky Mountains ist für das Bergland typisch. Die Durchschnittstemperatur beträgt rund 6 °C. Mit 28 °C ist der Juli der heißeste Monat, der Januar mit −14 °C der kälteste. Der Jahresniederschlag liegt bei schätzungsweise 36 cm.

Die Sommer in den Rocky Mountains sind mit 15 °C und 15 cm Niederschlag warm und trocken. Im Juli gewittert es durchschnittlich 18 Stunden. Besonders im August führen die Gewitter oft zu Waldbränden.

Der Winter ist dagegen sehr kalt und nass, mit −2 °C und 29 cm Niederschlag. Schneeschichten von fünf bis sechs Metern sind keine Seltenheit; im Norden können sie gar 15–18 Meter betragen. Allerdings dringen im Winter zuweilen Warmluftmassen vom Pazifik her ins Landesinnere. Dieser Wind wird Chinook genannt und kann plötzliche Temperaturanstiege von 20 bis 25 °C verursachen.

Auswirkungen des Klimawandels

Seit mehreren Jahren nimmt das Waldsterben in den gesamten Rocky Mountains erschreckende Ausmaße an. Ursache dafür ist eine massenhafte Vermehrung von Schädlingen, die vom milderen Klima profitieren. Insbesondere Nadelbäume sind betroffen, die vom Bergkiefernkäfer befallen werden. Dieser tötet zwar die Bäume nicht, schleppt aber einen Pilz ein, der den Wassertransport nach oben unterbindet, so dass die Bäume vertrocknen. Bei gefällten Bäumen kann man zwischen dem hellen Kernholz und der Borke die vom Pilz zerstörten dunklen Gewebebereiche deutlich erkennen. Im Rocky-Mountain-Nationalpark (Colorado) wurden auf den Campingplätzen bereits die toten Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt, so dass sich dort Pionierpflanzen (Weidenröschen, Disteln, aber auch echte Wildrosen) ausbreiten. Dies lockt z. B. Elche und Wapiti in die unmittelbare Nähe der Touristen.

Wegen der riesigen Flächen und der bekannten Gefahren von Pestiziden auf das Ökosystem werden derzeit keine Gegenmaßnahmen unternommen.

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Die Rocky Mountains, umgangssprachlich Rockies genannt, sind ein ausgedehntes Faltengebirge im westlichen Nordamerika. Die Gebirgskette erstreckt sich, je nach Definition, über 3100 km (bis zum Liard River – übliche Grenze) bis zu 5100 km (über die Mackenzie Mountains bis zum Westende der Brookskette in Alaska – von Geologen und US-Geographen verwendet) von New Mexico durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada (beziehungsweise Alaska) und bilden eine der wesentlichen geografischen Provinzen der USA.

Die Rockies werden häufig in die drei Bereiche Kanadische Rocky Mountains, Nördliche- (Idaho, Montana, Nordwest-Wyoming) und Südliche Rocky Mountains (Südost-Wyoming, Colorado, Nord-New Mexico) untergliedert. Der Mount Elbert in Colorado ist mit 4401 m der höchste Berg der Rocky Mountains.

Die Rocky Mountains sind Teil der von Feuerland bis Alaska reichenden Kordilleren. Sie beheimaten bedeutende Nationalparks wie den Yellowstone-Nationalpark und diverse Wintersportzentren. Außerdem sind sie reich an Bodenschätzen. Die in den Rocky Mountains gelegenen US-Bundesstaaten werden als Mountain States bezeichnet.

Nicht zu den Rocky Mountains zählen die pazifischen Küstengebirge, die Kaskadenkette und die Sierra Nevada. Die Zuordnung der Columbia Mountains an der Grenze zwischen Kanada und den USA ist uneinheitlich.

Geologie und Geografie

Bereits vor 600–750 Millionen Jahren waren in Nordamerika riesige Gebirge entstanden, die aber in den folgenden 400 Millionen Jahren beinahe vollständig wieder abgetragen wurden. Einzig einige Gesteinsmassen im Süden stammen noch aus jener vergangenen Zeit.

Das heutige Felsengebirge entstand zum größten Teil während des von Geologen als laramische Orogenese genannten Zeitabschnittes, der vor etwa 70 Millionen Jahren begann und vor ca. 30–40 Millionen Jahren endete. Nachdem die Berge etwa so hoch waren wie der Himalaya heute, begannen sich Teile in Nordwestamerika zu strecken und große Krustenteile im Südwesten der Gebirgshochebene unterlagen einem starken Dehnungsprozess, der sie in Gebirgsketten, Hochebenen und Täler aufbrechen ließ. Dieses Gebiet wird heute als Basin and Range Province bezeichnet und umfasst die Wüste Großes Becken und benachbarte Regionen.

Zwischen dem ausgehenden Pleistozän und dem Holozän (vor 70.000–11.000 Jahren) waren die Rocky Mountains zu weiten Teilen vergletschert.

Die Rocky Mountains bestehen zum größten Teil aus metamorphem und magmatischem Gestein. An den Rändern der südlichen Rocky Mountains ist auch jüngeres Sedimentgestein zu finden und in den San Juan Mountains und in anderen Gebieten zuweilen vulkanogenes Gestein aus dem Tertiär.

Die Breite (Ost-West-Ausdehnung) der Bergketten schwankt stark. Am breitesten sind die Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado mit 500–600 km. Von der Yellowstone-Gegend an nach Norden spalten sie sich in mehrere Bergketten auf, mit teilweise geringen Breiten von 50 bis 120 km.

Durchschnittlich sind die Rocky Mountains 2000–3000 Meter hoch. Die höchsten Berge der Rocky Mountains finden sich im Bereich des US-Bundesstaates Colorado und seiner direkten Nachbarstaaten, wo es viele Gipfel über 4000 m gibt. Vom Glacier-Nationalpark an nördlich sind die Gipfel zunehmend vergletschert. Ebenfalls in der nördlichen Hälfte finden sich teilweise ausgedehnte Hochebenen – die größte ist das Great Divide Basin –, die von parallel verlaufenden Gebirgszügen begrenzt werden. Im südlichen Teil weisen die Bergformen meist eher abgerundete Erosionsformen auf.

Im Gebiet des Yellowstone-Nationalparkes ist die Erdkruste mitunter sehr stark ausgedünnt und magmatisch durchsetzt. So finden sich dort tausende vulkanogener Objekte wie Geysire und Heiße Quellen.

Klima

In den Rocky Mountains herrscht oft Westwind, der die Wolken vom Pazifik herauf treibt und sie an ihnen stauen und abregnen lässt. Dies hat für die Pazifikküste überdurchschnittlich viel Niederschläge zur Folge und für die dahinterliegenden Great Plains Trockenheit. Das Wetter in den Rocky Mountains selbst ist demgemäß meist wolkenbedeckt. Eine Ausnahme stellt das Yellowstone-Gebiet dar, wo es zu wochenlangen Schönwetterperioden kommen kann.

Das Klima der Rocky Mountains ist für das Bergland typisch. Die Durchschnittstemperatur beträgt rund 6 °C. Mit 28 °C ist der Juli der heißeste Monat, der Januar mit −14 °C der kälteste. Der Jahresniederschlag liegt bei schätzungsweise 36 cm.

Die Sommer in den Rocky Mountains sind mit 15 °C und 15 cm Niederschlag warm und trocken. Im Juli gewittert es durchschnittlich 18 Stunden. Besonders im August führen die Gewitter oft zu Waldbränden.

Der Winter ist dagegen sehr kalt und nass, mit −2 °C und 29 cm Niederschlag. Schneeschichten von fünf bis sechs Metern sind keine Seltenheit; im Norden können sie gar 15–18 Meter betragen. Allerdings dringen im Winter zuweilen Warmluftmassen vom Pazifik her ins Landesinnere. Dieser Wind wird Chinook genannt und kann plötzliche Temperaturanstiege von 20 bis 25 °C verursachen.

Auswirkungen des Klimawandels

Seit mehreren Jahren nimmt das Waldsterben in den gesamten Rocky Mountains erschreckende Ausmaße an. Ursache dafür ist eine massenhafte Vermehrung von Schädlingen, die vom milderen Klima profitieren. Insbesondere Nadelbäume sind betroffen, die vom Bergkiefernkäfer befallen werden. Dieser tötet zwar die Bäume nicht, schleppt aber einen Pilz ein, der den Wassertransport nach oben unterbindet, so dass die Bäume vertrocknen. Bei gefällten Bäumen kann man zwischen dem hellen Kernholz und der Borke die vom Pilz zerstörten dunklen Gewebebereiche deutlich erkennen. Im Rocky-Mountain-Nationalpark (Colorado) wurden auf den Campingplätzen bereits die toten Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt, so dass sich dort Pionierpflanzen (Weidenröschen, Disteln, aber auch echte Wildrosen) ausbreiten. Dies lockt z. B. Elche und Wapiti in die unmittelbare Nähe der Touristen.

Wegen der riesigen Flächen und der bekannten Gefahren von Pestiziden auf das Ökosystem werden derzeit keine Gegenmaßnahmen unternommen.

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