Okapi
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Okapia johnstoni
Populationsgrösse
30-50 Thou
Lebensdauer
20-33 years
Höchstgeschwindigkeit
60
37
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
200-350
440-770
kglbs
kg lbs 
Höhe
2
5
mft
m ft 
Länge
3
8
mft
m ft 

Das Okapi (Okapia johnstoni), auch Waldgiraffe genannt, ist ein Paarhufer aus der Familie der Giraffenartigen. Näher mit den Giraffen (Giraffa) als mit anderen Paarhufern verwandt, ähnelt es in seinen Körperproportionen eher typischen Huftieren als den Giraffen. Gekennzeichnet ist es durch seine kontrastreiche Färbung aus rotbraun, schwarz und weiß sowie den vergleichsweise langen Hals. Das Okapi bewohnt den Regenwald in Zentralafrika und wird von der IUCN als stark gefährdet (endangered) eingestuft. Als sehr scheuer Bewohner des Regenwaldes ist es bisher nur wenig erforscht. Es wurde als Großsäugetier erst im Jahre 1901 beschrieben.

Aussehen

Okapis erreichen im Schnitt eine Länge von 2,5 m, eine Schulterhöhe von 1,5 m und ein Gewicht von 200 bis 300 kg (durchschnittlich 250 kg). Weibchen sind geringfügig größer als Männchen. Die Männchen haben auf der Stirn zwei bis zu 15 cm lange, behaarte und stumpfe Hörner (Ossiconen). Bei den Weibchen sind diese Hörner nur ansatzweise ausgebildet oder fehlen ganz. Anatomisch ähneln Okapis dem Grundbauplan der Giraffidae, sie teilen also zum Beispiel den vergleichsweise langen Hals und die lange Zunge mit der Giraffe.

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Die äußere Erscheinung des Okapis ist unverwechselbar. Die Grundfarbe ist rötlich-braun bis fast schwarz. Im Kontrast dazu stehen weiße Wangen, eine weiße Kehle, die weißen unteren Teile der Beine sowie die weiß-schwarz gestreiften oberen Hälften der Beine. Die dunkle (blaue), bis zu 25 cm ausstreckbare Zunge kann neben der Nahrungsaufnahme auch benutzt werden, um Augen, Nasenlöcher oder den Rest des Körpers zu reinigen.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Das Vorkommen der Okapis beschränkt sich auf äquatoriale Regenwälder im Norden, Zentrum und Osten der Demokratischen Republik Kongo. Hauptsächliches Verbreitungsgebiet ist der Ituri-Regenwald mit dem in ihm gelegenen Okapi-Wildtierreservat. 2006 wurden erstmals seit 1959 wieder Okapispuren im Nationalpark Virunga gesehen, 2008 gelangen erste Kameraaufnahmen von dort lebenden Okapis.

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Okapis kommen generell nicht unter 500 m über dem Meeresspiegel vor und fehlen daher in den Sumpfwäldern im Westen des Landes. Im Osten wird das Verbreitungsgebiet durch montanen Wald, im Norden durch Savanne und im Süden durch offene Wälder begrenzt. Okapis sind am häufigsten zwischen 500 und 1000 m Höhe anzutreffen, in Ausnahmefällen aber auch bis in 1450 m Höhe. Okapis kommen in Dichten von 0,1–1,2 (Schnitt 0,45) Exemplaren pro km² vor.

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Okapi Lebensraum-Karte

Klimazonen

Okapi Lebensraum-Karte
Okapi
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Gewohnheiten und Lebensstil

Okapis sind tagaktiv und verbringen die meiste Zeit des Tages damit, auf festgelegten Pfaden im Wald auf Nahrungssuche zu gehen. Mit Ausnahme von Müttern mit Kälbern sind sie Solitäre, aber sie tolerieren andere Individuen und fressen gelegentlich für kurze Zeit gemeinsam in kleinen Gruppen. Ihre Reviere überschneiden sich, wobei die Männchen tendenziell größere Territorien haben als die Weibchen, die sie sowohl mit Urin als auch durch Reiben ihres Halses an Bäumen markieren. Die Männchen bewegen sich ständig in ihrem Lebensraum, während die Weibchen ständig in ihrem Revier bleiben. Die Männchen benutzen ihre Hälse auch, um sich gegenseitig zu bekämpfen, um Revierstreitigkeiten zu schlichten und um in der Brutzeit um den Zugang zu den Weibchen zu kämpfen. Sie kommunizieren mit leisen "chuff"-Geräuschen und verlassen sich im Wald stark auf ihr Gehör, da sie nicht gut sehen können.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Okapis suchen auf eingelaufenen, regelmäßig genutzten Pfaden nach Nahrung. Sie ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Knospen und jungen Trieben, die sie mit ihrer langen, greiffähigen Zunge von den Ästen abreißen. Gemieden werden Monokotyledonen, die meisten häufigen Pflanzen des Unterholzes sowie junge Pflanzen von Bäumen, die ausgewachsen das Regenwalddach bilden.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Fortpflanzung des Okapi ist an keine bestimmte Jahreszeit gebunden. Der Östrus des Weibchens dauert üblicherweise etwa 15 Tage. Die Männchen finden die Weibchen offenbar über olfaktorische Reize. Das Weibchen bringt nach 414–493 Tagen Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt; es hat bei der Geburt eine Schulterhöhe von 72–83 cm und wiegt 14–30 kg. Die Jungtiere stehen etwa eine halbe Stunde nach der Geburt auf. Nachdem sie 1–2 Tage der Mutter folgen, suchen sie sich ein Versteck und bleiben dort während der nächsten beiden Monate. Sie sind derweilen wenig aktiv, bleiben in der Nähe des Verstecks und werden von der Mutter gesäugt und mit Fußtritten verteidigt. Nach etwa drei Wochen können sie feste Nahrung aufnehmen. Sie werden nach meist sechs Monaten entwöhnt und sind mit drei Jahren ausgewachsen. Die Geschlechtsreife trat bei Weibchen in Gefangenschaft ab 1,5 Jahren ein.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der bedeutendste natürliche Feind des Okapis ist der Leopard (Panthera pardus). In menschlicher Obhut werden Okapis üblicherweise 15 bis 20 Jahre alt, aus der Natur liegen zur Lebenserwartung keine Erkenntnisse vor. Der Altersrekord in zoologischer Haltung beläuft sich auf 33 Jahre.

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Der Bestand frei lebender Okapis wird auf 10.000 bis 50.000 Exemplare geschätzt. Verlässliche Bestandszahlen liegen nicht vor, die tatsächliche Zahl könnte somit weit niedriger liegen. Derzeit sind die untersuchten Populationen im Sinken begriffen. Die wichtigsten Vorkommen des Okapis konzentrieren sich größtenteils auf Schutzgebiete, wie das Okapi-Wildreservat und den Maiko-Nationalpark. Dazu leben einige Tiere im Norden des Virunga-Nationalparks. Die IUCN führt das Okapi inzwischen als stark gefährdet (endangered), da es nur in einem recht kleinen Gebiet vorkommt, durch Lebensraumzerstörung bedroht ist und durch illegale Nachstellungen starke Bestandseinbußen erlitten hat. Das Okapi wird von der lokalen Bevölkerung vor allem wegen seines Fleisches und seiner Haut bejagt.

Für das Okapi besteht seit seiner Gründung 1985 ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) im Rahmen des Europäischen Zooverbands. Weltweit lebten im November 2010 119 Exemplare in wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten, 57 davon in Europa. EEP-Koordinator ist Sander Hofman im Zoo Antwerpen.

Im Juli 2012 wurde die Okapi-Station Epulu im Ituri-Regenwald von Rebellen angegriffen und zerstört. Sechs Menschen, meistens Ranger, und 13 der 14 dort gehaltenen Okapis wurden getötet und die Station durch Feuer vernichtet. Der EEP-Koordinator Hofmann aus Antwerpen hat alle Okapis haltenden Zoos um zusätzliche Unterstützung gebeten, um die Station wieder aufbauen zu können.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Okapi auf etwa 35.000-50.000 Individuen. Nach Angaben der UNESCO liegt die Gesamtpopulation bei 30.000 Individuen. Gegenwärtig werden Okapis auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Als Pflanzenfresser spielen Okapis möglicherweise eine Rolle bei der Strukturierung von Pflanzengemeinschaften. Als Beutetiere können sie auch die Populationen von Prädatoren beeinflussen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Das Okapi ist ein Tier, das den alten Ägyptern bekannt war. Kurz nach seiner Entdeckung durch die Europäer wurde in Ägypten ein uraltes geschnitztes Okapi-Bild gefunden. Die Europäer hatten in Afrika jahrelang von einem Tier gehört, das sie 'das afrikanische Einhorn' nannten.
  • Die Zunge des Okapi ist 18 Zoll lang und kann damit seine Augen und Ohren erreichen. Es ist eines der wenigen Säugetiere, das sich selbst die Ohren lecken kann.
  • Da Okapis sehr schwer zu fassen und scheu sind, wurden sie erst 1901 entdeckt.
  • Okapis sind Schrittmacher wie Giraffen. Sie treten gleichzeitig mit den Vorder- und Hinterbeinen auf derselben Seite, anstatt wie andere Huftiere abwechselnd die Beine zu bewegen.
  • Okapis reiben ihren Hals oft an Bäumen und hinterlassen dabei ein braunes Exsudat.
  • Neugeborene scheiden erst im Alter von 4 bis 8 Wochen aus. Dies hilft ihnen, vom scharfen Geruchssinn ihrer Prädatoren unentdeckt zu bleiben, solange sie noch klein und schwach sind.

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Referenzen

1. Okapi artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Okapi
2. Okapi auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/15188/0

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