Mindanaohaubenadler
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Nisaetus pinskeri

Der Mindanaohaubenadler (Nisaetus pinskeri) ist eine Greifvogelart aus der Gattung Nisaetus. Er kommt auf den Philippinen vor. Das Artepitheton ehrt den österreichischen Evolutionsgenetiker Wilhelm Pinsker vom Naturhistorischen Museum Wien.

Aussehen

Der Mindanaohaubenadler erreicht eine Größe von 54 bis 61 cm und ein Gewicht von 1200 g. Seine Haube besteht aus vier bis fünf schwarzen Federn, die bis zu 8 cm lang werden. Der Kopf ist braun bis dunkel oliv-gelbbraun und unterschiedlich schwarz gestrichelt. Die Oberseite, die Oberflügel und der Schwanz sind dunkelbraun. Der Schwanz hat vier oder fünf schmale dunkle Binden. Die Kehle ist einfarbig weiß, bis auf einen unterschiedlich durchbrochenen schwarzen Mittelstreifen. Die Oberbrust ist schwarz gestrichelt. Die übrige Unterseite ist unterschiedlich ocker bis rostbraun oder gelbbraun-oliv mit hervorstehenden schwarzen Stricheln. Der unterste Bereich der Unterseite und die Hosenbefiederung sind dicht braun, schwarz und weiß gebändert. Die Iris ist hell chromgelb. Der Schnabel und die Wachshaut sind schwarz. Die Beine sind gelb. Vom Philippinenhaubenadler (Nisaetus philippensis) unterscheidet sich der Mindanaohaubenadler durch eine etwas geringere Größe und ein etwas helleres Gefieder, wobei die untere Unterseite dicht gebändert ist. Die Geschlechter ähneln sich. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen. Das Gefieder der juvenilen Vögel ist viel heller als das der Altvögel. Bei ihnen sind der Kopf und der Hals weiß, abgesehen von den schwarzen Zügeln und der langen schwarzen Haube. Zur Oberseite hin wird die Färbung schrittweise mausgrau und hellbraun. Die Oberschwanzdecken sind weiß. Die Oberflügel und der Schwanz sind ähnlich wie der Rücken graubraun gefärbt. Die Handschwingen sind schwarz. Alle Hand- und Armschwingen haben sieben bis neun ziemlich schmale helle Binden. Die hellen kleinen und mittleren Flügeldecken formen ein breites Band bei geöffneten Flügeln. Der Schwanz hat sechs bis sieben, in regelmäßigen Abständen angeordnete Binden. Die Weißfärbung des Kopfes setzt sich über die gesamte Unterseite fort, manchmal mit dunkleren Flanken. Die befiederten Beine haben feine, lebhaft gelbbraune Binden. Die Endbinde ist manchmal breiter. Die unbefiederten Körperstellen entsprechen farblich den Altvögeln, bis auf die dunkelgrauen Augen, die erst im fast erwachsenen Gefieder gelb werden.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Der Mindanaohaubenadler kommt auf den Inseln Samar, Biliran, Negros, Bohol, Siquijor, Mindanao und Basilan in der Zentralregion und im Süden der Philippinen vor.

Biom

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Mindanaohaubenadler bewohnt ausgewachsene Wälder im Tiefland und im Mittelgebirge. Im Bergland kommt er in Mooswäldern in Höhenlagen bis 1900 m vor. Er geht von versteckten Sitzwarten im Blätterdach auf die Jagd und ernährt sich vermutlich von Vögeln. Am häufigsten kann man ihn an Waldrändern oder schwebend über dem Wald beobachten. Über sein Fortpflanzungsverhalten liegen keine Informationen vor.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

POPULATION

Populationszahl

Der Mindanaohaubenadler steht auf der Liste der gefährdeten Arten (IUCN-Status). Schätzungen zufolge gibt es nur noch 600 bis 800 erwachsene Tiere. Sie sind hauptsächlich durch den Verlust ihres Lebensraums bedroht.

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Ausgehend von unveröffentlichten Daten, die von den Kuratoren gesammelt wurden, die einen in Gefangenschaft lebenden Mindanaohaubenadler im Philippine Eagle Conservation Center (Philippine Eagle Foundation) betreuen, produziert das natürliche Habichtsadlerpaar in jeder Brutsaison ein Ei. Die Inkubationszeit beträgt 47 Tage, was relativ nah am Nisaetus bartelsi liegt, in einigen unregelmäßigen Fällen sind 49 Tage die längste jemals aufgezeichnete Zeit. Im Gegensatz zum Philippinenadler, der auf natürliche Weise alle zwei Jahre ein Ei produziert, legt der N. pinskeri jedes Jahr ein Ei. Das Paar zieht die Jungen sogar in Gefangenschaft bis zu fünf Monate lang auf.

Nach fünf Monaten werden die Jungen flügge. In dieser Zeit stellen die Elternadler absichtlich das Futter nicht mehr innerhalb der Nestplattform bereit, sondern auf dem nächstgelegenen Ast und schließlich auf den weiter entfernten Ästen, um die Jungen zu ermutigen, sich zu verzweigen und über kurze Distanzen zu fliegen. Nach dem Flugtraining werden die Elternadler die Jungen zur Ausbreitung drängen und sich ihre eigene Nische suchen.

Auch in Gefangenschaft brütet während der Brutzeit nur das Habichtsadlerweibchen das Ei aus. Die Rolle des Männchens besteht darin, dem Nest Nahrung zuzuführen. Für den Nestbau und das Sammeln von Nistmaterial ist jedoch allein das Männchen zuständig. Die Kuratoren bringen verschiedene Arten von Zweigen und Blättern ein, die von den einheimischen Baumarten in der Malagos-Wasserscheide stammen. Das Adlermännchen wählt dann das beste Material für den Nestbau aus.

In Gefangenschaft findet die Kopulation viermal täglich statt. Die Brutsaison beginnt Anfang September bis Oktober und die Balz beginnt ungefähr im März.

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Referenzen

1. Mindanaohaubenadler artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mindanaohaubenadler
2. Mindanaohaubenadler auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22734083/95073986
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/321246

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