Kurzflossen-Grindwal

Kurzflossen-Grindwal

Indische grindwal

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Teilordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Globicephala macrorhynchus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
45-60 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
Länge
3.7-5.5
12.1-18
mft
m ft 

Der Kurzflossen-Grindwal oder Indische Grindwal (Globicephala macrorhynchus) ist eine Walart aus der Familie der Delfine (Delphinidae). Zusammen mit dem Gewöhnlichen Grindwal bildet er die Gattung der Grindwale (Globicephala).

Aussehen

Kurzflossen-Grindwale sind stämmige, pechschwarze oder dunkelgraue Tiere von 3,6 bis 7,2 Metern Länge und ein bis vier Tonnen Gewicht, wobei die Männchen gewöhnlich mit meist bis zu 6,8 Metern deutlich größer als die durchschnittlich 5,5 Meter langen Weibchen sind. Der Kopf ist fast oder ganz schnabellos und weist eine kugelförmige Melone auf, die besonders bei den Männchen ausgeprägt ist. Die Form der Finne ist, abhängig von Geschlecht und Alter, sehr variabel, ihre Spitze ist abgerundet. Die Fluke hat in der Mitte eine deutliche Einkerbung und sitzt an einer kräftig ausgebildeten Schwanzwurzel. Die Flipper sitzen dicht hinter dem Kopf und sind schlank und kurz. Auf der dunklen Grundfärbung finden sich mehrere hellgraue Muster, die zwischen den Individuen aber recht variabel sein können. Ein diagonaler Streifen läuft von hinter dem Auge in Richtung Finne, ein w-förmiger Fleck liegt am Hals und ein grauer oder gebrochen weißer Bauchfleck ist vorhanden. Hinter der Finne kann ein graues oder weißes, undeutliches Cape vorhanden sein.

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Der Kurzflossen-Grindwal ähnelt dem Gewöhnlichen Grindwal stark. In den wenigen Gebieten, wo beide Arten vorkommen, ist es nahezu unmöglich, sie allein anhand von Sichtungen auf See zu unterscheiden. Beim Kurzflossen-Grindwal sind allerdings die Flipper deutlich kürzer, der Bauchfleck ist weniger kräftig und die Anzahl der Zähne ist mit sieben bis neun pro Kieferhälfte niedriger als beim Gewöhnlichen Grindwal (8 bis 13 pro Kieferhälfte).

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Verteilung

Erdkunde

Kurzflossen-Grindwale finden sich in allen tropischen und subtropischen Meeren zwischen dem 50. Grad nördlicher Breite und dem 40. Grad südlicher Breite weltweit. Die Art kommt auch im Roten Meer vor, nicht jedoch im Persischen Golf und dem Mittelmeer.

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Im Gegensatz zum Gewöhnlichen Grindwal, der kühlere Gewässer bevorzugt, ist diese Art auf wärmere Gebiete beschränkt. Es kommt daher nur in relativ kleinen Gebieten (zum Beispiel dem mittleren Atlantik) zu Überschneidungen des Verbreitungsgebietes der zwei Arten.

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Kurzflossen-Grindwal Lebensraum-Karte
Kurzflossen-Grindwal Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Kurzflossen-Grindwale halten sich meist im offenen Meer auf, zur Nahrungssuche können sie auch in flaches Gewässer kommen. Sie leben in Schulen von meist 10 bis 30 Tieren, zu Zeiten von Nahrungsreichtum kann man auch mehrere Hundert Wale gemeinsam beobachten. Dabei kommen auf ein Männchen in der Gruppe im Schnitt acht Weibchen. Sie halten sich häufig in der Gesellschaft von Tümmlern oder anderen Kleinwalen auf. Kurzflossen-Grindwale sind gemächliche Tiere, die nur im Bedrohungsfall schnell schwimmen und fast nie aus dem Wasser springen. Ihre Tauchgänge sind meist etwa 10, aber auch bis zu 27 Minuten lang, dabei erreichen sie eine Tiefe von 800 bis 900 Metern und nehmen dort ihre Nahrung, hauptsächlich Kopffüßer, zu sich. Ihre Beutezüge zur Nahrungsaufnahme unternehmen sie vor allem in der Nacht, da dann ihre Beutetiere in höhere Ozeanregionen aufsteigen.

Fressverhalten und Ernährung

Kurzflossen-Grindwale sind Fleischfresser (Molluskenfresser). Die Ernährung dieser Wale besteht hauptsächlich aus Tintenfisch, Oktopusse sowie verschiedene kleine Fische.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kurzflossen-Grindwale sind polygyn (promiskuitiv), was bedeutet, dass sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Die Fortpflanzung findet das ganze Jahr über statt, wobei die Spitzenzeit von Juli bis August dauert. Die Trächtigkeit dauert 15 Monate, danach wird in der Regel ein einziges Kalb geboren. Die Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht ihres Nachwuchses und überlassen diese Aufgabe den Weibchen. Andere Weibchen der Gruppe helfen dem Weibchen normalerweise bei der Aufzucht ihrer Kälber. Die Jungtiere werden im Alter von 2 Jahren entwöhnt und erreichen nach 3 Jahren ihre Unabhängigkeit. Sobald die Jungen entwöhnt sind, verlassen die Männchen ihre Mutter, während die Weibchen weiterhin in der Herde ihrer Mutter leben. Die Weibchen bringen alle 7 Jahre Nachwuchs zur Welt. Während seines Lebens bringt ein Weibchen 4 - 5 Kälber zur Welt. Die Männchen dieser Art werden mit 7 bis 17 Jahren geschlechtsreif, wobei das Durchschnittsalter bei 14,6 Jahren liegt. Die Weibchen können sich im Alter von 7 - 12 Jahren fortpflanzen, im Durchschnitt mit 9 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für die Gesamtpopulation der Kurzflossen-Grindwale ist der Beifang: Diese Tiere werden oft unbeabsichtigt in Kiemennetzen, Langleinen und Schleppnetzen der Fischerei gefangen, was das Leben vieler Wale gefährdet. Im Gegensatz zum unbeabsichtigten Beifang werden diese Wale in den Gewässern Japans, der Karibik und der Philippinen von vielen Fischereien direkt angegriffen. Die Kurzflossen-Grindwale leiden wahrscheinlich unter den Geräuschen, die von Sonaren der Marine und seismischen Explorationsgeräten sowie anderen lauten, vom Menschen verursachten Geräuschen erzeugt werden. Der Klimawandel verursacht derzeit potenziell gefährliche Veränderungen in der Meeresumwelt dieser Tiere.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die globale Populationsgröße des Schrotflossen-Grindwals bis heute unbekannt. Allerdings wurden bestimmte Populationen in folgenden Regionen geschätzt: die nördliche Form Japans - 4.000-5.000 Wale; die südliche Form Japans - etwa 14.000 Wale; die Philippinen: östliche Sulu See - 7.492 Wale; Tañon Strait - 179 Wale; der östliche tropische Pazifik - 589.000 Wale; Gewässer vor der nordamerikanischen Westküste - 304 Wale; hawaiianische Gewässer - 8.846 Wale; der Golf von Mexiko - mindestens 2.388 Wale; der westliche Nordatlantik - 31.139 Wale. Derzeit sind Kurzflossen-Grindwale auf der Roten Liste der IUCN als Unzureichende Datengrundlage (DD) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Diese als "Geparden der Tiefe" bekannten Wale praktizieren eine ungewöhnliche Jagdtechnik: Wenn sie Beute machen, tauchen sie schnell und mit torpedoartigen Bewegungen, wobei sie eine hohe Geschwindigkeit von bis zu 32 km/h erreichen und diese bis zu 200 m (650 Fuß) halten.
  • Die Augen dieser Wale sind gut an das Leben in verschiedenen Unterwassertiefen angepasst.
  • Ursprünglich glaubte man, dass diese Tiere von einem einzigen Anführer geführt oder gesteuert werden, weshalb sie heute als "Grindwale" bezeichnet werden.
  • Kurzflossen-Grindwale können beim Tauchen bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben.
  • Der Kurzflossen-Grindwal ist nach dem Schwertwal der zweitgrößte Delfin. Dieses Tier taucht in der Regel mehrere Minuten lang.
  • Kurzflossen-Grindwale können in Tiefen von bis zu 500 Metern (1640 Fuß) tauchen.

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Referenzen

1. Kurzflossen-Grindwal artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzflossen-Grindwal
2. Kurzflossen-Grindwal auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/9249/0

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