Grindwal
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Teilordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Globicephala melas
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
46-59 years
Gewicht
1.3-2.3
2866-5070.6
tlbs
t lbs 
Länge
5.7-6.7
18.7-22
mft
m ft 

Der Grindwal (Globicephala melas), von färöisch grind, > grindahvalur, auch bekannt als Pilotwal oder fälschlich Calderon-Delfin, ist eine Art der Delfine (Delphinidae). Zur Unterscheidung vom Kurzflossen-Grindwal wird er manchmal auch als Gewöhnlicher Grindwal oder Langflossen-Grindwal bezeichnet.

Ta

Tagaktiv

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

Fi

Fischfresser

We

Weichtier

Wa

Wasser

Ne

Nestflüchter

Ko

Kosmopolit

Na

Natatorisch

No

Nomade

Vi

Viviparie

Po

Polygynie

So

Sozial

Se

Sehr sozial

Ti

Tierwanderung

L

beginnt mit

Aussehen

Das männliche Tier erreicht eine Länge von drei bis sechs, maximal bis zu acht Metern und ein Gewicht von maximal drei Tonnen. Weibliche Tiere sind mit einer maximalen Länge von 6 Metern etwas kleiner. Der Körper ist nahezu zylindrisch, der kugelförmige Kopf ist kaum vom Rumpf abgesetzt und die Melone überragt die sehr kurze Schnauze der Tiere. Die Finne ist bei ausgewachsenen Tieren lang gestreckt und schmal. Dies gilt auch für die Flipper, die fast ein Fünftel der Körperlänge einnehmen können. Die Fluke ist in der Mitte sehr stark eingekerbt.

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Die Farbe ist schwarz mit Ausnahme einer weißlichen Partie unterhalb des Kinns, die sich am Bauch entlang als schmale Linie bis zum Anus zieht. Diese Zeichnung erinnert an einen Anker, dessen Spitze zum Kinn der Tiere zeigt. Bei einigen Individuen tritt auch ein heller Bereich hinter dem Auge und ein weiterer hinter der Rückenflosse auf.

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Verteilung

Erdkunde

Die Säuger bevorzugen gemäßigte und kalte Gewässer; auf der Südhalbkugel bewohnen sie alle Ozeane, auf der Nordhalbkugel nur den Atlantik. Der dreißigste Breitengrad nördlicher wie südlicher Breite bildet jeweils die ungefähre Grenze der voneinander getrennten Verbreitungsgebiete. Im Nordpazifik gab es einst Grindwale, sie starben aber ohne menschliches Zutun aus unbekannten Gründen etwa im 10. Jahrhundert aus.

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In europäischen Gewässern ist der Wal fast überall anzutreffen, insbesondere um Island, in der Barentssee, vor der Küste Norwegens und nördlich von Großbritannien. Im Mittelmeer trifft man ihn häufig im Bereich der Straße von Gibraltar und Korsika. Weniger häufig sind die Tiere im Tyrrhenischen Meer und der Adria sowie der Nordsee. Im südlichen Teil der Nordsee sowie in der Ostsee sind sie sehr seltene Irrgäste.

Im gesamten Verbreitungsgebiet bevorzugen die Grindwale das offene Meer und sind nur relativ selten in Küstennähe zu sehen. Im Bereich der Orkney und Shetland-Inseln sowie der Färöer ziehen jedoch regelmäßig große Schulen an den Küsten entlang.

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Grindwal Lebensraum-Karte
Grindwal Lebensraum-Karte
Grindwal
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Gewohnheiten und Lebensstil

Täglich braucht ein Grindwal 50 Kilogramm Nahrung, die sich vor allem aus Kopffüßern sowie in viel geringerem Umfang aus Fischen zusammensetzt. Bei der meist nächtlichen Nahrungssuche tauchen die Wale in Tiefen bis zu 600 Meter ab. Die Tauchgänge dauern dabei selten länger als fünf bis zehn Minuten. Zumindest bei Neufundland und um die Färöer ist ihre Verbreitung jeweils eng an das Vorkommen einer Tintenfischart gekoppelt: Bei Neufundland handelt es sich dabei um Illex illecebrosus, bei den Färöern um Todarodes sagittatus. Letztere Art stellt wahrscheinlich die wichtigste Nahrungsquelle für die Grindwale Europas dar.

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Nach derzeitigen Erkenntnissen gibt es mit dem Schwertwal (Orcinus orca) und einigen großen Haien nur sehr wenige natürliche Feinde für die Grindwale. Allerdings stellen auch diese wohl nur eine geringe Bedrohung dar, da sehr wenige Grindwale mit Wundmalen gefunden werden konnten.

Grindwale leben wie die meisten Delfine in Gruppen, die als Schulen bezeichnet werden. Diese bestehen durchschnittlich aus zwanzig Tieren, zu Zeiten des saisonalen Hauptauftretens der Beutetiere konnten jedoch auch schon Schulen von bis zu 600 Individuen beobachtet werden. Dabei kommt es nicht selten vor, dass sich Grindwalschulen mit anderen Kleinwalen vergesellschaften, vor allem mit Großen Tümmlern oder Rundkopfdelfinen. Das Sozialgefüge der Schulen ist hoch entwickelt und die Angehörigen der Gruppe folgen immer einem Leittier (meistens einem dominanten Männchen). Aus diesem Verhalten leitet sich auch der Name Pilotwal ab.

In der Regel ziehen die Pilotwale mit einer gemächlichen Geschwindigkeit von ungefähr 6 km/h durchs Meer, bei Gefahr können sie allerdings bis zu siebenmal schneller sein. Außerhalb der Zeiten der Nahrungsaufnahme schwimmen und atmen die Grindwale weitgehend synchron, zur Nahrungssuche verteilen sie sich. Während der jahreszeitlichen Wanderungen finden sie sich zu großen Herden von mehreren hundert oder gar tausend Tieren zusammen. Die Wanderungen selbst sind offensichtlich durch das jahreszeitlich gebundene Vorkommen von Tintenfischen bedingt, denen die Wale folgen. Längere Wanderungen sind allerdings nicht bekannt.

Die Kommunikation sowie die Echoorientierung erfolgt über ein umfangreiches Tonrepertoire mit Pfiffen im Frequenzbereich von drei bis 18 Kilohertz. Diese Pfiffe werden etwa 14- bis über 40-mal pro Minute ausgestoßen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Grindwale sind Fleischfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Kopffüßern und Fischen. Man nimmt an, dass sich die Wale im Nordwestatlantik vorwiegend von Kurzflossenkalmaren ernähren.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Weibchen werden mit etwa sechs bis zehn Jahren geschlechtsreif, die Männchen erst im ungefähr doppelten Alter. In den europäischen Gewässern liegt die Hauptpaarungszeit in den Monaten April und Mai. Innerhalb einer Schule verpaaren sich nur die dominanten Männchen mit den Weibchen. Die zahlreichen Funde von Kampfspuren an männlichen Tieren deuten auf Rivalenkämpfe hin. Dabei sind die Tiere offensichtlich polygyn, ein Männchen verpaart sich also mit mehreren Weibchen. Langjährige Beziehungen existieren nicht. Allerdings gibt es mehrere dominante Männchen in einer Schule. Mit genetischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass nicht alle Jungtiere einer Schule auch von den in dieser Gruppe lebenden Männchen stammen, es kommt also relativ häufig zu Fremdpaarungen, wenn sich mehrere Schulen treffen.

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Von der Zeugung bis zur Geburt verstreichen fünfzehn bis sechzehn Monate, die Geburtszeit liegt also in den Sommermonaten. Die Jungtiere sind bei der Geburt zwischen 1,60 und 1,90 Meter lang. Bereits nach etwa zwei Monaten bekommen sie ihre ersten Zähne, ein vollständiges Gebiss liegt nach etwa einem Jahr vor. Das Geschlechterverhältnis der neugeborenen Wale ist leicht zugunsten der männlichen Tiere verschoben. Wegen einer deutlich höheren Mortalität der Männchen liegt es für Tiere im fortpflanzungsfähigen Alter dann bei 60 Prozent Weibchen zu 40 Prozent Männchen.

Das Weibchen kümmert sich durchschnittlich vier Jahre lang um seinen Nachwuchs und ist erst danach wieder paarungsbereit. Das Jungtier wird in den ersten beiden Jahren gesäugt, frisst aber bereits ab dem ersten Lebensjahr auch Tintenfische. Die Lebenserwartung der Grindwale wird auf durchschnittlich 30 bis 50 Jahre geschätzt, das älteste bekannte Tier war ein Weibchen von 57 Jahren.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Langflossen-Grindwale ist der Beifang. Diese Tiere werden oft versehentlich in Kiemennetzen, Langleinen und Schleppnetzen der Fischerei gefangen, was viele Wale in Lebensgefahr bringt. Grindwale leiden wahrscheinlich unter den Geräuschen, die von Sonaren der Marine und seismischen Explorationsgeräten erzeugt werden. Auch der Klimawandel kann sich auf diese Grindwale auswirken. Er kann sich auf ihr Verbreitungsgebiet und ihre Häufigkeit auswirken.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der Population des Grindwals unbekannt. Es gibt jedoch geschätzte Populationen der Art in den folgenden Gebieten: zentraler und nordöstlicher Nordatlantik - 750.000 Grindwale; südlich der antarktischen Konvergenz (südliche Hemisphäre) - 200.000 Grindwale; westlicher Nordatlantik - 31.000 Grindwale. Derzeit ist diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Unzureichende Datengrundlage (DD) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Langflossen-Grindwale wurden dabei beobachtet, wie sie auf Kälber aufpassen, die nicht ihre eigenen sind. Eine Studie hat gezeigt, dass viele von ihnen Männchen sind, die das Babysitting übernehmen.
  • Langflossen-Grindwale sind für Massenstrandungen bekannt. Während einer bestimmten Zeit im Jahr, etwa von Dezember bis März, stranden diese Wale in großer Zahl an der Küste Neuseelands. Da Grindwale starke soziale Bindungen haben, geht man davon aus, dass, wenn ein Tier strandet, der Rest der Gruppe die Tendenz hat, ihm zu folgen.
  • Die Tauchtiefe dieser Grindwale kann sehr unterschiedlich sein. Sie kann von 30 bis 1.800 Meter reichen!

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Referenzen

1. Grindwal artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Grindwal
2. Grindwal auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/9250/12975001

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