Dreigang-Laubenvogel
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SPEZIES
Chlamydera lauterbachi

Der Dreigang-Laubenvogel (Chlamydera lauterbachi) ist eine Vogelart aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) und ein Vertreter der Avifauna Neuguineas. Im Vergleich zu australischen Laubenvögeln wie beispielsweise dem Seidenlaubenvogel (Ptilonorhynchus violaceus) oder dem Säulengärtner (Prionodura newtoniana) ist die Lebensweise des im neuguineischen Regenwald beheimateten Dreigang-Laubenvogels wenig erforscht.

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Der Dreigang-Laubenvogel gehört mit einer Körperlänge von bis zu 27 Zentimetern zu einer mittelgroßen Art in der Familie der Laubenvögel und zählt zu den Arten dieser Familie, zu deren Balzverhalten der Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Die deutsche Bezeichnung für diese Art der Laubenvögel spielt auf die Form dieser Laube an. Sie besteht aus vier Wänden, so dass die Laube einen Mittelgang und zwei Quergänge aufweist. Anders als für viele Laubenvögeln typisch ist der Geschlechtsdimorphismus bei dieser Art nicht sehr ausgeprägt. Es werden zwei Unterarten unterschieden.

Dreigang-Laubenvögel sind sehr langlebig und brauchen mehrere Jahre, bis sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Auf Grund der Intelligenzleistung, die sie beim Bau ihrer Lauben zeigen, werden sie zu den intelligentesten unter den Vögeln gezählt. Die Bestandssituation des Dreigang-Laubenvogels wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.

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Herkunft der Tiernamen

Das Artepitheton lauterbachi erinnert an den deutschen Biologen Karl Lauterbach, der als Biologe und Geograph in der Erforschung von Deutsch-Neuguinea tätig war.

Aussehen

Dreigang-Laubenvögel erreichen eine Körperlänge von 27 Zentimetern, wovon 10,2 bis 11,5 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Schnabellänge beträgt beim Männchen 2,6 bis 2,9 Zentimeter. Für Weibchen liegen keine Angaben zur Schnabellänge vor. Die Männchen erreichen ein Gewicht zwischen 128 und 135 Gramm, Weibchen bleiben mit 112 bis 120 Gramm etwas leichter.

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Beim Männchen ist der Kopf gelblich olivgrün mit einem kupferfarbenen Schimmer. Der Scheitel ist kupferrot. Die Federn der Gesichtsseiten und die am Hals haben blasse Federschäfte, wodurch eine leichte Strichelung entsteht. Die übrige Körperoberseite ist bräunlich olivfarben mit blassen Federschäften und blass isabellfarbenen bis olivgrünen Federsäumen, wodurch das Gefieder geschuppt wirkt.

Die Flügeldecken und die Arm- und Handschwingen sind graubraun bis olivbraun mit blassen Federsäumen und weißlichen bis gelblichen Federspitzen. Die Oberschwanzdecken sind etwas gelblicher. Das Schwanzgefieder ist graubraun, die äußeren Steuerfedern sind gelblich gesäumt und die Federschäfte sind matt ockerfarben.

Das Kinn, die Kehle und die Vorderbrust sind gräulich bis blassgelb. Die einzelnen Federn sind graubraun oder olivfarben gesäumt. Die übrige Körperunterseite ist sandfarben mit einer blass graubraunen Querbänderung an den Brustseiten und den Flanken. Die Iris ist dunkelbraun und der Schnabel ist schwarz.

Das Weibchen ähnelt dem Männchen, ist aber insgesamt etwas matter gefärbt, der Oberkopf ist etwas gelblicher. Der kupferfarbene Schimmer des Scheitels, der die Männchen kennzeichnet, fehlt.

Subadulte Männchen ähneln den Weibchen, gewöhnlich sind aber einige Federn des Scheitels kupferrot. Gerade flügge gewordene Jungvögel sind auf Grund weißlich gelber Federschäfte etwas stärker gestrichelt als adulte Vögel. Die Schnabelunterseite und die Kehle sind noch weißlich mit grauen Federsäumen. Die Körperoberseite ist dunkelgrau mit weißlichen Federschäften. Die Oberschwanzdecken haben weißliche Federspitzen. Die Steuerfedern sind mehr olivfarben.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Dreigang-Laubenvogel kommt auf Neuguinea von den Gebirgszügen im Westen bis zur Huon-Halbinsel vor. Die Höhenverbreitung reicht von den Tiefebenen bis in Höhenlagen von 1770 m. Auf dem Vogelkop im Nordwesten Neuguineas fehlt der Dreigang-Laubenvogel. In der Region rund um den Marienberg, im Tal des Ramu sowie im Finisterre-Gebirge und im Saruwaged-Gebirge überlappt sich das Verbreitungsgebiet des Dreigang-Laubenvogels mit dem zur selben Gattung gehörenden Braunbauch-Laubenvogels.

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In dem Verbreitungsgebiet werden zwei Unterarten beschrieben:

  • Chlamydera lauterbachi lauterbachi (Reichenow, 1897) – Die Nominatform kommt vom Tal des Ramu bis auf die Huon-Halbinsel vor.
  • Chlamydera lauterbachi uniformis Rothschild, 1931 – Die Unterart kommt im Flachland im Nordwesten Neuguineas vom Fluss Siriwo bis ins Tal des Mamberamo vor. Bei dieser Unterart fehlt der kupferfarbene Scheitel beim Männchen. Der Scheitel ist stattdessen olivgrün.

Der Dreigang-Laubenvogel ist in diesem Verbreitungsgebiet nur lückenhaft verbreitet.

Der Lebensraum des Dreigang-Laubenvogels sind Waldreste, Sekundärwald, Waldränder, verwilderte Gärten und buschiges Grasland. Er kommt auch in mit hohem Gras bestandenen Sümpfen sowie auf Kaffeeplantagen vor.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Dreigang-Laubenvogel ist ein sehr scheuer Vogel und nur sehr schwierig in freier Wildbahn zu beobachten. Er frisst Früchte und Insekten, darunter Raupen und Käfer. Wie für die meisten Laubenvogelarten typisch, sind die Männchen polygyn, das heißt, sie verpaaren sich mit mehreren Weibchen. Das Weibchen baut allein das Nest, bebrütet das Gelege und kümmert sich um die Aufzucht der Jungvögel. Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Dreigang-Laubenvogels ist das ausgesprochen komplexe Laubenhaus, mit dem die Männchen um die Weibchen werben.

Lebensstil
Saisonales Verhalten

Referenzen

1. Dreigang-Laubenvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Dreigang-Laubenvogel
2. Dreigang-Laubenvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22703700/93933176

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