Gambel-, Gambelschopfwachtel
Die Helmwachtel (Callipepla gambelii), auch Gambel- oder Gambelschopfwachtel genannt, ist eine im Südwesten der Vereinigten Staaten und im Nordwesten Mexikos vorkommende Hühnervogelart aus der Familie der Zahnwachteln.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
Kö
KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NestflüchterTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Gleitflug ist jede Art des Fliegens, bei der als Energiequelle für Auftrieb und Vortrieb ausschließlich die Lageenergie genutzt wird. Vögel befinde...
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MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitWü
WüstenbewohnerDie Helmwachtel ist mit 23–27 cm Körperlänge durchschnittlich etwas kleiner als ein Rebhuhn. Männchen wiegen durchschnittlich 161 g, Weibchen 156 g. Auffälligstes Merkmal ist die von der Stirn aus nach vorne ragende, kommaförmige, schwarze Haube. Die Flügel sind gerundet und der Schwanz mittellang. Der Schnabel ist schwärzlich; die Beine und Füße sind grau. Die Iris ist dunkelbraun. Die Geschlechter lassen sich gut voneinander unterscheiden.
Beim Männchen sind Haube, Stirn und die vordere Gesichtspartie bis auf die Kehle schwärzlich. Über die Stirn zieht sich diademartig ein weißes Band oberhalb der Augen bis auf die Halsseiten. Von knapp hinter dem Auge aus nach unten laufend fasst ein weiteres weißes Band die schwarze Kehlpartie ein. Das Scheitelgefieder ist lebhaft kastanienbraun gefärbt, die übrige Oberseite und die Brust sind blaugrau mit einer feinen Schuppenzeichnung im Nacken und dunklen Schaftstrichen. Die Unterseite ist gelblich-isabellfarben mit einem schwärzlichen Fleck in der Bauchmitte. Die hinteren Flankenfedern und Unterschwanzdecken sind gelblich-weiß mit breiten, dunklen Schaftstrichen. Die vorderen Flanken sind kastanienbraun mit weißen, sich zur Spitze hin spatelförmig verbreiternden Schaftstrichen. Die Flügel sind überwiegend bräunlich. Die Schirmfedern und inneren Armschwingen tragen weißliche Innenfahnensäume, die übrigen Armschwingen sind auf der Innenfahne schmaler hell gesäumt. Die Handschwingen sind hell olivbraun mit grauen Außenfahnen. Die Steuerfedern sind mittelgrau.
Das Weibchen ähnelt dem Männchen, ist aber insgesamt bräunlicher gefärbt als das Männchen. Die Gesichtspartie und der Scheitel sind graubraun gefärbt, die Kehlpartie weißlich gestrichelt und die weiße Gesichtszeichnung nur angedeutet. Der Schopf ist kleiner und eher bräunlich-schwarz. Der schwarze Fleck auf der Bauchmitte fehlt.
Vögel im Jugendkleid ähneln den Weibchen, sind aber oberseits tarnfarben graubraun-weiß-schwärzlich gezeichnet und weisen noch nicht die auffällige Flankenzeichnung der adulten Vögel auf.
Die Art ähnelt der nahe verwandten Schopfwachtel, ist jedoch geringfügig größer und mehr grau. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern gelblich-beige und weist kein Schuppenmuster auf wie bei der Schopfwachtel. Das Männchen hat zudem eine schwarze Stirn, einen kastanienfarbenen Scheitel und ebenso gefärbte Flanken sowie einen mittigen, schwarzen Fleck auf dem Bauch. Im Überschneidungsbereich der beiden Verbreitungsgebiete treten auch Hybriden auf. Sie zeigen Merkmale beider Arten wie beispielsweise einen geschuppten Bauch mit dunklem Mittelfleck.
Das Verbreitungsgebiet der Helmwachtel reicht von der östlichen Mitte Kaliforniens über das südliche Nevada und Utah bis in die westliche Mitte Colorados und südwärts bis ins südöstliche Kalifornien, durch Arizona und New Mexico in den äußersten Südwesten von Texas. Ferner erstreckt es sich in Mexiko über den Nordosten von Baja California, durch Sonora einschließlich der Isla Tiburón, die Küstengebiete Sinaloas und den Norden Chihuahuas. Eingeführt wurde die Helmwachtel auf Hawaii, auf San Clemente Island und in der nördlichen Mitte Idahos.
Die Helmwachtel lebt in Wüstengebieten mit Strauchvegetation. Sie ist eine charakteristische Art der Sonora-Wüste und kommt auch in der Mojave-Wüste vor. Zu den drei hauptsächlichen Wüstenformen, die sie besiedelt, gehören heiße Täler mit Mesquitebäumen, aride Hochländer mit einem Bewuchs aus Akazien, Palmlilien und Opuntien sowie Beifußsteppen kühleren Klimas, in denen die Wintertemperaturen bis unter den Gefrierpunkt reichen. Gelegentlich kommt sie auch an strauchbewachsenen Flussläufen oder in bewässertem Kulturland vor. Fehlen frische oder sukkulente Pflanzen, kann die Art auf das Vorhandensein von Wasserstellen angewiesen sein. Die Höhenverbreitung reicht von der Ebene bis auf 1800 m.
Helmwachteln sind tagaktive Tiere. Bei Sonnenuntergang suchen sie sich in Gruppen einen geeigneten Platz zum Schlafen. Sie bevorzugen sichere Gebiete mit dichtem Bewuchs wie Büsche oder Bäume, um sich vor Prädatoren und kalten Winden zu schützen. Diese Vögel sind sozial und haben ein einzigartiges Sozialsystem. Sie paaren sich in den Frühlingsmonaten und sind dabei aggressiv gegenüber anderen Paaren. Am Ende der Brutsaison gruppieren sie sich neu und bilden Schwärme, die je nach klimatischen Bedingungen bis zu 25 Individuen umfassen können. Während der Zeit, in der sie in Schwärmen leben, werden sie sehr ruhig, zeigen ein sehr soziales Verhalten und gehen gemeinsam auf Nahrungssuche.
Helmwachteln sind hauptsächlich Pflanzenfresser (Körnerfresser, Frugivoren) und ernähren sich von Samen verschiedener Gräser, Sträucher, Kakteen, Beeren, Kaktusfrüchten und Feigenkakteen. Sie ergänzen ihre Ernährung auch mit Insekten, insbesondere im Frühjahr und während der Brutzeit. Die Küken fressen nur Heuschrecken, kleine Würmer, Käfer und Mottenraupen.
Die Helmwachtel ist monogam. Aufgrund der hohen Sterblichkeit kommt es aber häufig vor, dass Vögel sich jedes Jahr neue Partner suchen müssen. Die Brutzeit liegt zwischen Ende April und August. Es wurden Zweitbruten dokumentiert. Das Nest ist eine einfache Mulde am Boden, die unter schützender Vegetation gescharrt wird. Das Gelege besteht aus 9–16 (selten bis zu 19) Eiern, die auf cremefarbenem bis beigem Grund braun oder violettbraun gesprenkelt sind und 32 × 24 mm groß sind. Die Henne legt an drei Tagen jeweils 4–6 Eier, wobei zwischen den drei Tagen jeweils ein Tag Abstand liegt. Die Bebrütung dauert 23 Tage, wobei nur das Weibchen brütet. Das Männchen bewacht das Weibchen und übernimmt auch zum Teil die Aufzucht der Jungen. Manchmal zeitigt unterdessen das Weibchen ein zweites Gelege.
Eine der größten Bedrohungen für diesen Vogel ist die Verschlechterung seines Lebensraums durch die Stadtentwicklung. Andererseits sind die Küken durch die steigenden Temperaturen in ihrem Verbreitungsgebiet bedroht, die eine Folge der Umweltverschmutzung und der globalen Erwärmung sind. Eine weitere Bedrohung sind Prädatoren - sowohl aus der Luft als auch auf dem Terrestrischen. Eine weitere Bedrohung für die Population dieser Art sind die Weidegänger, die sich in der Nähe ihres Lebensraums aufhalten.
Über den Bestand der Helmwachtel liegen nur wenige Daten vor. Die Art ist aber nicht bedroht und die Bestände in den USA seit den 1960er Jahren offensichtlich stabil. Da sie eine bedeutende Rolle als Jagdwild spielt, werden die Habitate entsprechend vielerorts erhalten und gepflegt. Andererseits zeigt sie sich aber auch weniger anfällig gegenüber landwirtschaftlicher Nutzung als verwandte Arten. Intensive Beweidung kann aber lokal zu Rückgängen führen. Über die Bestandsverhältnisse in Mexiko ist wenig bekannt, aber auch hier scheint die Art nicht bedroht zu sein.
Diese Vögel spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Helmwachteln ernähren sich von verschiedenen Pflanzen und verbreiten die Samen dieser Pflanzenarten. Sie sind auch eine wichtige Nahrungsquelle für Prädatoren in ihrem Verbreitungsgebiet.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...