Steindattel

Steindattel

Meerdattel, Meeresdattel, Dattelmuschel

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lithophaga lithophaga

Die Steindattel (Lithophaga lithophaga), auch Meerdattel, Meeresdattel oder Dattelmuschel, ist eine in Kalkstein oder Korallenskeletten bohrende Muschel-Art aus der Familie der Miesmuscheln (Mytilidae).

Aussehen

Das Gehäuse ist länglich mit nur schwach gewölbtem Dorsal- und Ventralrand. Sie werden bis etwa 95 mm lang (ausnahmsweise auch bis 110 mm), bei einer Höhe von etwa 32 mm; das ergibt einen Längen-Breiten-Index von etwa 2,9. Das Vorderende ist gut gerundet, das ebenfalls gerundete Hinterende ist leicht abgestutzt. Die Gehäuse sind vorne bauchig und nach hinten seitlich abgeflacht. Die Wirbel sitzen nahe dem Vorderende. Die Oberfläche ist weitgehend glatt, nur mit Anwachsstreifen bedeckt, die allerdings manchmal recht grob sein können. Die Schale ist vergleichsweise dünn; außen gelblich bis bräunlich gefärbt, innen weißlich-irisierend mit einem violettrosafarbenen Anflug. Das Schloss ist zahnlos. Die Art ist getrenntgeschlechtlich. Die Eier und Spermien werden ins freie Wasser abgegeben.

Verteilung

Erdkunde

Diese Art ist im nordöstlichen Atlantik, im Mittelmeer und im Roten Meer zu finden. An der Adriaküste von Kroatien und Montenegro findet man sie unter dem Namen prstaci.

Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Muscheln leben hauptsächlich in dem Bereich, der von den Wellen umspült wird, aber sie können Tiefen von 125 bis 200 m erreichen. Sie bohren sich in Meeresfelsen und produzieren eine Bohrung, die Gastrochaenolites genannt wird. Ihr Wachstum ist sehr langsam, und um eine Länge von 5 cm zu erreichen, benötigen sie 15 bis 35 Jahre. Sie ernähren sich von Plankton, Algen und Ablagerungen, die sie aus dem Wasser filtern. Sie erreichen die Geschlechtsreife nach etwa zwei Jahren. Die Anzahl der Eier, die in einer Saison freigesetzt werden, erreicht etwa 120.000 bis etwa 4,5 Millionen. Die Befruchtung findet im offenen Wasser statt.

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Tiere werden nach etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Die zu diesem Zeitpunkt etwa 2 bis 3 cm langen Tiere produzieren noch eine deutlich kleinere Anzahl von Eiern als erwachsene Tiere. Die Zahl der Eier, die sich in den Gonaden in einer Saison bilden, beträgt ca. 120.000 bis zu 4,5 Millionen. Die Eier haben einen Durchmesser von 82 bis 135 µm (Mittel: 102 ± 12 µm). Die Geschlechtsprodukte werden im östlichen Mittelmeer ab Juli in das freie Wasser abgegeben, wo die Befruchtung stattfindet. Unter Laborbedingungen bildete sich bereits nach fünf Minuten das Blastula-Stadium. 15 Minuten nach der Befruchtung wurde die Gastrula gebildet, und die Trochophora-Larve war nach etwa 15 Stunden ausgebildet. Am Ende des Trochophora-Stadium bildete sich der Prodissoconch I. Dieser ist D-förmig, mit einem geraden Dorsalrand und einem fast halbrund bewölbten Ventralrand. Er hat eine Länge von 105 µm und eine Höhe von 100 µm. Ab einer Länge von 130 µm erschien ein erster Ansatz des Wirbels.

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Nach 32 Stunden wandelten sich die Trochophora-Larven in Veliger-Larven um. Nach fünf bis sechs Tagen wird der Wirbel (Umbo) ausgeformt und die Bildung des Prodissoconchs II beginnt, sichtbar durch die Anwachslinien. Das Provinculum (Vorstufe des Schlosses) der Veliger-Larve hat 12 bis 13 kleine Zähnchen im mittleren Bereich, sechs bis sieben Zähnchen im vorderen Bereich und sieben, etwas größere Zähnchen im hinteren Bereich des Provinculums. Die Pediveliger-Larve hat im zentralen Teil des Provinculums, das nun etwa 250 µm misst 15 Zähnchen; bei dieser Größe erscheint das erste Ligament. Zum Zeitpunkt der Metamorphose misst das Larvalgehäuse (Prodissoconch I + II) 270 bis 380 µm. Die Zahl der Zähnchen im zentralen Bereich des Provinculums steigt auf 17 bis 18 Zähnchen an. Bei einer Gehäuselänge von 490 µm erschienen im hinteren Bereich zwei große Lateralzähne, im zentralen Teil des Provinculum nimmt die Zahl der Zähnchen auf 20 bis 21 zu. Die Steindattel kann ein Alter von über 50 Jahren erreichen.

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POPULATION

Erhaltung

Aufgrund der früheren starken Sammeltätigkeit und der damit verbundenen Zerstörungen der felsigen Habitate knapp unter der Wasserlinie ist die Steindattel heute in den Ländern der Europäischen Union geschützt.

Referenzen

1. Steindattel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Steindattel

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