Mittelmeer-Miesmuschel
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Mytilus galloprovincialis

Die Mittelmeer-Miesmuschel (Mytilus galloprovincialis) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Miesmuscheln (Mytilidae). Die Art kann nur durch Allozym-Elektrophorese-Untersuchungen sicher von den beiden anderen, sehr nahe verwandten Mytilus-Arten (Mytilus edulis und Mytilus trossulus) unterschieden werden. Sie gilt in Südafrika, wo die Art in den 1970er Jahren eingeschleppt wurde als invasive Art.

Aussehen

Das gleichklappige, besonders vorne bauchige, längliche Gehäuse erreicht eine maximale Länge von 15 Zentimetern. Das Verhältnis Länge zu Dicke beider Klappen (L/D-Index) beträgt 2,5, der L/H-Index = 1,8. Die größte Höhe wird im hinteren Gehäuseteil erreicht. Allerdings ist die Gehäuseform stark variabel, sodass sich auch leicht andere Verhältnisse ergeben. Es ist stark ungleichseitig, der Wirbel sitzt am vorderen Ende des Gehäuses. Es ist im Umriss gerundet keilförmig (mytiliform) mit einem sehr langen, leicht gebogenen Schlossrand bzw. Ligamentrand (bzw. Dorsalrand). Der Dorsalrand geht gerundet-flachwinklig in den flach gerundeten Hinterrand über. Der Ventralrand ist gerade oder sehr leicht konkav gekrümmt. Das Vorderende ist sehr eng gerundet und bildet einen leichten, nach unten gebogenen Haken. Der innere Gehäuserand ist glatt. Das Ligament ist extern, aber etwas eingesunken in das Dorsalfeld; es erstreckt sich über zwei Drittel des Dorsalrandes. Das Schloss ist überwiegend glatt; lediglich im Bereich des Vorderendes (Haken) sind ein paar senkrecht stehende Kerben und Vorsprünge. Gehäuseform und Größe sind sehr variabel und auch stark abhängig von ökologischen Faktoren.

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Die weißliche, mineralische Schale ist dünn, aber robust. Sie besteht aus einer dickeren äußeren Lage aus prismatischem Kalzit. Die dünnere innere Lage ist aus Blättchen von aragonitischem Perlmutt aufgebaut. Die Ornamentierung besteht aus konzentrischen Anwachslinien und etwas gröberen Wachstumsunterbrechungen. Das Periostracum ist dünn und haftet fest an der Schale. Es ist schwarz-blau bis dunkelbraun.

Es sind zwei sehr ungleich große Schließmuskeln vorhanden; der vordere Schließmuskel ist sehr klein, die Ansatzstelle undeutlich. Der hintere Schließmuskel bildet zusammen mit dem Byssusretraktor einen sehr großen Muskelabdruck direkt innerhalb der Mantellinie.

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Verteilung

Erdkunde

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war das Mittelmeer, das Kaspische Meer und die küstennahen Gewässer der Iberischen Halbinsel (bis zum Baskenland). Kleinere Populationen gibt es auch in der Bretagne, in Südengland und Südwestirland, sogar auf den Lofoten, in der Nordsee und in Spitzbergen. Durch die Muschelzucht bzw. Aquakulturen und durch Verschleppung kommt sie nun auch in kleineren und größeren Populationen an den Küsten Chiles und in weiten Teilen des Nordpazifiks (Russischer Ferner Osten, Nordchina, Japan, bis Südkorea, Kalifornien) vor. Sie gilt hier als invasive Art. Umgekehrt kommt nun im Mittelmeer und in den Küstengewässern der Iberischen Halbinsel auch die Gemeine Miesmuschel in kleineren Populationen vor. Die Mittelmeer-Miesmuschel soll etwas wärmere Wassertemperaturen als die Gemeine Miesmuschel zum Wachstum brauchen. Dem widerspricht das Vorkommen auf Spitzbergen.

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Mittelmeer-Miesmuscheln kommen vom Gezeitenbereich bis in etwa 50 Meter Wassertiefe vor. Sie ertragen stundenlanges Trockenliegen, indem sie die Klappen fest schließen.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Mittelmeer-Miesmuschel ist ein Filtrierer. Sie ist subtil selten, was eine alternative Möglichkeit ist, sie von der schwarzen Muschel in Südafrika zu unterscheiden.

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Muscheln werden im Allgemeinen als Bioindikatoren für das gesamte Ökosystem, in dem sie leben, betrachtet. Das Immunsystem von Muscheln wird häufig als Zielparameter gewählt, um das Wohlergehen der Arten und ihrer Umgebung zu bewerten. In der Adria weisen Gemeine Venusmuscheln (Chamelea gallina) und Mytilus galloprovincialis ähnliche Schwankungen der zytotoxischen Aktivität im Jahresverlauf auf. Die Hämolymphe der beiden Arten gilt als nützlicher Biomarker für die Immunaktivität und damit für die Gesundheit der Muscheln.

Die Immunsysteme der Gemeinen Venusmuschel (Chamelea gallina) und der Miesmuschel (Mytilus galloprovincialis) werden durch sich verändernde Umweltparameter wie die Versauerung des Wassers, Zunehmende Temperaturen und Schwankungen des Salzgehalts des Meerwassers beeinflusst. Diese Eigenschaften beschreiben ein typisches Szenario des globalen Klimawandels und Muscheln gelten als Prädiktoren für dessen künftige Auswirkungen auf den Gesundheitszustand sowohl von wilden als auch von gezüchteten Organismen.

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Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Referenzen

1. Mittelmeer-Miesmuschel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeer-Miesmuschel

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