Schwarze baumwaran
Der Schwarze Baumwaran (Varanus beccarii) ist ein auf den Aru-Inseln endemisches Schuppenkriechtier (Squamata) aus der Gattung der Warane (Varanus). Varanus beccarii gehört der Untergattung Euprepiosaurus an, wo er Mitglied der V. prasinus-Gruppe ist. Die Erstbeschreibung dieser Waranart erfolgte 1874 durch den italienischen Herpetologen Giacomo Doria. Das Artepitheton ehrt den italienischen Entdecker dieser Waranart Odoardo Beccari (1843–1920).
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beginnt mitDie ausgewachsenen Exemplare des Schwarzen Baumwarans können eine Gesamtlänge von 95 cm erreichen. Die Länge des im Querschnitt runden Schwanzes ist alleine etwa 1,7–2,3 mal so groß wie die Kopf-Rumpf-Länge. Dieser lange muskulöse Schwanz hat sich während der Evolution zu einer Art Greiforgan (fünfter Arm) entwickelt. Die Färbung des ganzen Körpers ist schwarz und ohne jegliches Anzeichen einer Musterung. Bei einigen Exemplaren variiert die Färbung unter den Achseln und an der Hüfte leicht ins Graue. Die großen Kopfschuppen sind vieleckig und glatt. Im Gegensatz zu den Kopfschuppen sind die Schuppen des Nackens und des Bauches leicht gekielt. Das Nasenloch befindet sich mittig zwischen Schnauzenspitze und Auge. Um die Körpermitte sind 81 bis 86 Schuppenreihen angeordnet. Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist schwer zu erkennen. Ein paar äußere Unterschiede existieren jedoch, wie beispielsweise der Kopf. Die ausgewachsenen Männchen haben meistens, im Verhältnis zu den Weibchen, einen größeren Kopf. Die Tiere kann man am besten ab der Geschlechtsreife unterscheiden, da bei den Männchen unterhalb der Basis des Schwanzes zwei kleine Beulen wachsen, ihre hervorstehenden Hoden.
Der Schwarze Baumwaran ist auf den Aru-Inseln endemisch. Diese Inselgruppe, liegt mitten in der Arafurasee, etwa 150 km südlich von Neuguinea. Dort bewohnt die Art die Hauptinsel Tanahbesar und die umliegenden Inseln Wammer, Kobroor und Trangan.
Der Schwarze Baumwaran ist eine der wenigen Waranarten, die ihr Leben ausschließlich in Bäumen verbringen. An ihrem zum Greiforgan umfunktionierten Schwanz kann man besonders gut erkennen, dass es sich bei V. beccarii um einen Baumbewohner handelt. Durch diese Spezialisierung können sich die Tiere schneller und besser durch die Äste der Baumkronen bewegen. Sie leben in den tropischen Regenwäldern und in den Mangrovenwäldern an den Küsten der Inseln. Sie fressen hauptsächlich jede Art von Insekten, die sie erbeuten können, wobei sie bevorzugt auf Laubheuschrecken Jagd machen. Ein großer Teil der Nahrung derjenigen Tiere, die in den Mangrovenbäumen leben, besteht aus Krabben. Beschrieben wurde auch schon, dass Varanus beccarii bei seinen Streifzügen durch die Baumwipfel Jungvögel aus ihren Nestern holt und sie verspeist. Die Männchen veranstalten manchmal Revierkämpfe und ein damit verbundenes Kräftemessen, um den Weibchen zu imponieren oder auch nur ihr Revier zu verteidigen. Ihre einzigen natürlichen Feinde sind große Schlangen, die aber nur selten Jagd auf den Schwarzen Baumwaran machen. Heutzutage wird immer wieder von Fällen berichtet, wo die vom Menschen eingeführten Füchse die Jungtiere von Varanus beccarii töten. Die Warane haben gegen den Fuchs keinen Verteidigungs-Instinkt entwickelt. Deshalb wissen sie nicht, wie sie sich bei einem Aufeinandertreffen wehren können. Auf Grund ihres schmackhaften Fleisches werden sie von den einheimischen Menschen bejagt.
Der Schwarze Baumwaran ist in erster Linie ein Insektenfresser, der hauptsächlich Insekten, aber auch kleinere Eidechsen, kleine Säugetiere wie Spitzmäuse, Skorpione, Eier und Nestlinge von Vögeln frisst. Wie andere Mitglieder des V. prasinus-Artenkomplexes werden sie in Gefangenschaft gelegentlich dabei beobachtet, wie sie Pflanzen fressen, obwohl der Darminhalt von wilden Waranen Berichten zufolge keine pflanzlichen Bestandteile enthält.
In Gefangenschaft verweigern frisch geschlüpfte Mitglieder des V. prasinus-Artenkomplexes oft mehr als zwei Wochen lang die Nahrung, obwohl eine Zwangsfütterung vor dieser Zeit und bis sie anfangen, selbst zu fressen, empfohlen werden kann.
Wie andere Warane ist diese Art unter den Reptilien hochintelligent. Wie andere Vertreter des V. prasinus-Artenkomplexes zeigt sie bei der Jagd auf Beute komplexe Problemlösungsfähigkeiten, feinmotorische Koordination und geschickte Bewegungen der Vordergliedmaßen. Wenn er seine Beute in engen Spalten und Löchern nicht mit seinen Kiefern erreichen kann, holt er sie stattdessen heraus, indem er mit einer Vordergliedmaße nach ihr greift und sie mit seinen Krallen aushakt, wodurch er eine größere Bandbreite an Nischen nutzen kann.