Chinesische Bambusratte

Chinesische Bambusratte

Chinesische wurzelratte

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Rhizomys sinensis

Die Chinesische Bambusratte (Rhizomys sinensis), auch Chinesische Wurzelratte, ist eine Nagetierart aus der Gattung der Bambusratten (Rhizomys). Sie kommt in Ostasien vom Südosten der Volksrepublik China bis in den Norden von Myanmar und Vietnam vor.

Aussehen

Die Chinesische Bambusratte erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 21,6 bis 38,0 Zentimeter mit einem Schwanz von 5,0 bis 9,6 Zentimeter Länge bei einem Gewicht von etwa 1875 bis 1950 Gramm. Die Hinterfußlänge beträgt 38 bis 46 Millimeter, die Ohrlänge 15 bis 19 Millimeter. Das sehr weiche Rückenfell und die Körperseiten sind bräunlich Grau, die Stirn und die Kopfseiten sind etwas dunkler. Die Bauchseite ist spärlich behaart.

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Der Schädel erreicht eine Länge von 58 bis 87 Millimeter. Das Hinterhauptsbein ist deutlich ausgeprägt und gebogen, es liegt sehr hoch. Der Stirnkamm (Sagittalkamm) ist im Vergleich zu den anderen Arten der Gattung flach ausgeprägt. Der Schädel ist zudem weniger breit als der der Grauen Bambusratte (Rhizomys pruinosus) und auch die Jochbögen sind schmaler. Die Tiere besitzen wie andere Spalacidae im Oberkiefer pro Hälfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn (Incisivus), dem eine Zahnlücke (Diastema) folgt. Hierauf folgen drei Molare, Prämolare fehlen. Insgesamt verfügen sie damit über ein Gebiss aus 16 Zähnen. Die oberen Schneidezähne stehen fast senkrecht zum Oberkieferknochen und sind nicht vorstehend.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Regionen
Biogeografische Bereiche

Die Chinesische Bambusratte kommt in Ostasien vom Südosten der Volksrepublik China bis in den Norden von Myanmar und Vietnam vor. Vorkommen in Laos werden vermutet. Die Höhenverbreitung liegt bei etwa 1200 bis 4000 Metern.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Chinesische Bambusratte lebt vor allem in Bambuswäldern und seltener in den Kiefernwäldern der Höhenlagen. In Gebieten, in denen sie sympatrisch mit der Grauen Bambusratte (Rhizomys pruinosus) vorkommt, kommt die Chinesische Bambusratte in der Regel in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern vor, während die Graue Bambusratte in den niedrigeren Bereichen lebt.

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Die Tiere leben als Einzelgänger in Bauen, die sie in weichen Boden graben. Die Baue haben mehrere, etwa vier bis sechs, verschlossene Eingänge, die durch Erdhaufen gekennzeichnet und erkennbar sind. Die Erdhaufen haben einen Durchmesser von 50 bis 80 Zentimeter und sind 20 bis 40 Zentimeter hoch. Die Gänge werden bis zu 45 Meter lang und liegen in Tiefen von etwa 20 bis 30 Zentimeter im Boden. Das Nest ist eine Kammer mit einem Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter, es ist mit Bambusblättern ausgelegt. Jeder Bau hat zudem mindestens einen Fluchttunnel. Der Bau wird etwa ein Jahr bewohnt, danach suchen sich die Tiere aufgrund der abnehmenden Futterquellen eine neue Gegend für den nächsten Bau. Sie ernähren sich vor allem von Bambuswurzeln und -sprossen, die sie in der Regel oberirdisch suchen.

Die Fortpflanzung findet über das gesamte Jahr statt, wobei es vor allem Frühjahr zu besonders vielen Nachkommen kommt. Während der Paarungszeit kommen die Männchen zur Begattung in die Baue der Weibchen. Die Würfe bestehen in der Regel aus zwei bis vier Jungtieren, die als Nesthocker geboren werden. Die Entwöhnung von der Muttermilch erfolgt etwa drei Monate nach der Geburt.

Zu den Fressfeinden der Art gehören neben dem Menschen sowohl der Kleine Panda (Ailurus fulgens) wie auch der Schneeleopard (Panthera uncia).

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Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Die Chinesische Bambusratte hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, ist in einigen Gegenden weit verbreitet, gilt in Teilen Chinas als Schädling für Plantagen und hat vermutlich eine große Gesamtpopulation. Die größte Bedrohung für die Ratte ist die Bejagung durch den Menschen als Nahrungsquelle. Die Chinesische Bambusratte wird seit den 1990er Jahren in Südchina als Fleischlieferant gezüchtet. Im Jahr 2011 belief sich die Zahl der gezüchteten Tiere in China auf mehr als 30 Millionen, die hauptsächlich in den Provinzen Guangxi, Hunan, Guangdong, Jiangxi und Zhejiang leben. Die International Union for Conservation of Nature hat sie als "am wenigsten besorgniserregend" eingestuft.

Erhaltung

Die Chinesische Bambusratte wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit dem sehr großen Verbreitungsgebiet und den angenommenen großen Beständen der Art. Sollte es sich tatsächlich um mehrere Arten handeln, ist eine Neubewertung notwendig. In Teilen des Verbreitungsgebietes wird die Art stark bejagt und als Fleischquelle genutzt.

Referenzen

1. Chinesische Bambusratte artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Bambusratte
2. Chinesische Bambusratte auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/19646/115152572

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