Land

Vietnam

2249 Spezies

Vietnam ist ein langgestreckter Küstenstaat in Südostasien.

Geographie

Vietnams Fläche entspricht ungefähr 93 % jener Deutschlands. Das Land umfasst die weiten Ebenen der Flussdeltas von Rotem Fluss und Mekong, die gesamte östliche Festlandküste Südostasiens sowie die langen Gebirgszüge und Hochebenen des Hinterlandes. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 1650 km, die Ost-West-Breite bis zu 600 km, während die schmalste Stelle in Mittelvietnam nur 50 km breit ist.

Die Geographie Vietnams wird auch als „Bambusstange mit zwei Reisschalen“ beschrieben: Im Norden und Süden liegen zwei fruchtbare reisliefernde Flussdeltas, dazwischen als Verbindung ein schmales, eher karges, von Wald und Gebirge geprägtes Gebiet.Insgesamt ist Vietnam zu drei Vierteln von Bergen und Hochebenen überzogen.

Klima

Das Klima unterscheidet sich erheblich zwischen Nord- und Südvietnam. Der Norden weist ein gemäßigtes tropisches Wechselklima auf, es gibt eine kühle Jahreszeit von November bis April und eine heiße von Mai bis Oktober. Der Süden ist tropisch: warm bis sehr heiß während des ganzen Jahres, etwas kühler von November bis Januar, heiß von Februar bis Mai und mit einer Regenzeit zwischen Mai und Oktober. Die Wetterscheide zwischen diesen Gebieten bildet der Wolkenpass nördlich von Đà Nẵng.

Während der Regenzeit wüten häufig Taifune, die besonders im Mekongdelta, aber auch in anderen Küstenregionen Überschwemmungen anrichten können.

Tierwelt

Vietnam hat eine artenreiche Tierwelt, die jedoch durch die fortschreitende Zerstörung der Wälder und Wilderei bedroht ist. So leben nach neueren Schätzungen nur mehr rund 200 Tiger und weniger als 60 Asiatische Elefanten dort, deren Überleben fraglich ist. Die Java-Nashörner, die in Vietnam lange nur noch auf das Gebiet des Cat-Tien-Nationalparks beschränkt waren, sind bereits 2010 durch Wilderei ausgerottet worden. Außerhalb Vietnams leben die seltenen Tiere nur noch im Ujung-Kulon-Nationalpark auf der Insel Java. Weitere Säugetiere umfassen Primaten (Schopfgibbons, Plumploris, Languren, Makaken), Raubtiere (darunter Malaienbären, Marmorkatzen sowie etliche Schleichkatzenarten), Paarhufer (Kantschile, Muntjaks, Hirsche, Bantengrinder, Gaure) sowie zahlreiche Fledermaus- und Nagetiergattungen. Die Vogelwelt ist ebenfalls artenreich, dazu gehören Fasane, Nashornvögel, Eulen, Greifvögel, Reiher und zahlreiche Singvögel. Auch Krokodile, Schlangen, Echsen und Frösche sind in diesem Land beheimatet, dazu zahllose Arten von Insekten und Wirbellosen. In den 1990er-Jahren wurden mehrere neue Arten Vietnams beschrieben, darunter das Vu-Quang-Rind und mehrere Muntjakarten. Das Vu-Quang-Rind wird im Vu-Quang-Nationalpark geschützt.

Umwelt

Der Einsatz von Umweltgiften durch die USA während des Vietnamkrieges hat die vietnamesische Natur nachhaltig geschädigt. Vor allem dioxinhaltige Herbizide wie Agent Orange, von dem die US-Luftwaffe über 45 Millionen Liter über dem Land versprühte, zeigen in großen Landstrichen nach wie vor Wirkung, da sie sich nur sehr langsam zersetzen und eine Halbwertszeit von etwa einem Jahrzehnt haben. So wurde während des Krieges etwa die Hälfte der Mangrovensümpfe zerstört, die sich nicht selbst regenerieren können. Die entlaubten Hänge im Landesinneren können nach wie vor nicht aufgeforstet werden, denn es können sich nur sehr widerstandsfähige Gräser halten, die während der Trockenzeit sehr anfällig für Flächenbrände sind. In der Regenzeit kommt es in diesen Regionen deshalb zu extrem starker Erosion.

Unter den Spätfolgen des Dioxineinsatzes haben nicht nur jene immer noch zu leiden, die damals direkt damit in Berührung kamen (Hautverätzungen, Chlorakne, Krebs). Das Gift fand auch seinen Weg in die Nahrungskette, was durch die dadurch verursachte Schädigung des Erbgutes unter anderem zu signifikant erhöhten Zahlen an Fehl-, Tot- und Missgeburten führt.

Neben Umweltgiften sind in den ländlichen Gebieten auch noch eine große Zahl von Blindgängern und Landminen zu finden. Nach wie vor werden jedes Jahr Bauern und Altmetallsucher von explodierender Munition getötet oder verletzt.

Millionen Hektar der tropischen Wälder, die zuvor bereits unter den Herbiziden zu leiden hatten, wurden seit den 1960er Jahren durch Brandrodung und Abholzung zerstört. Besonders betroffen hiervon ist der teils schwer zugängliche Norden. Zwar versucht die Regierung dem Einhalt zu gebieten, aber der Druck der schnell wachsenden Bevölkerung und die Armut in den Bergprovinzen veranlasst die Bevölkerung immer wieder dazu, Wald niederzubrennen, um Ackerland zu gewinnen. Tropenhölzer wie Teakholz werden in Vietnam wie in ganz Südostasien trotz inzwischen strenger gesetzlicher Regelungen nach wie vor illegal gewonnen, um daraus Möbel für den europäischen, US-amerikanischen und japanischen Markt zu fertigen.

Es gibt Programme mit teils großer ausländischer Hilfe, die das Umweltbewusstsein der Vietnamesen stärken sollen. Regierung und Umweltorganisationen setzen große Hoffnungen in die Entwicklung des Ökotourismus. Sie haben bereits mehrere Nationalparks eingerichtet – den ältesten davon schon 1962 –, und einige Landschaften des Landes stehen unter besonderem Schutz der UNESCO.

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Vietnam ist ein langgestreckter Küstenstaat in Südostasien.

Geographie

Vietnams Fläche entspricht ungefähr 93 % jener Deutschlands. Das Land umfasst die weiten Ebenen der Flussdeltas von Rotem Fluss und Mekong, die gesamte östliche Festlandküste Südostasiens sowie die langen Gebirgszüge und Hochebenen des Hinterlandes. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 1650 km, die Ost-West-Breite bis zu 600 km, während die schmalste Stelle in Mittelvietnam nur 50 km breit ist.

Die Geographie Vietnams wird auch als „Bambusstange mit zwei Reisschalen“ beschrieben: Im Norden und Süden liegen zwei fruchtbare reisliefernde Flussdeltas, dazwischen als Verbindung ein schmales, eher karges, von Wald und Gebirge geprägtes Gebiet.Insgesamt ist Vietnam zu drei Vierteln von Bergen und Hochebenen überzogen.

Klima

Das Klima unterscheidet sich erheblich zwischen Nord- und Südvietnam. Der Norden weist ein gemäßigtes tropisches Wechselklima auf, es gibt eine kühle Jahreszeit von November bis April und eine heiße von Mai bis Oktober. Der Süden ist tropisch: warm bis sehr heiß während des ganzen Jahres, etwas kühler von November bis Januar, heiß von Februar bis Mai und mit einer Regenzeit zwischen Mai und Oktober. Die Wetterscheide zwischen diesen Gebieten bildet der Wolkenpass nördlich von Đà Nẵng.

Während der Regenzeit wüten häufig Taifune, die besonders im Mekongdelta, aber auch in anderen Küstenregionen Überschwemmungen anrichten können.

Tierwelt

Vietnam hat eine artenreiche Tierwelt, die jedoch durch die fortschreitende Zerstörung der Wälder und Wilderei bedroht ist. So leben nach neueren Schätzungen nur mehr rund 200 Tiger und weniger als 60 Asiatische Elefanten dort, deren Überleben fraglich ist. Die Java-Nashörner, die in Vietnam lange nur noch auf das Gebiet des Cat-Tien-Nationalparks beschränkt waren, sind bereits 2010 durch Wilderei ausgerottet worden. Außerhalb Vietnams leben die seltenen Tiere nur noch im Ujung-Kulon-Nationalpark auf der Insel Java. Weitere Säugetiere umfassen Primaten (Schopfgibbons, Plumploris, Languren, Makaken), Raubtiere (darunter Malaienbären, Marmorkatzen sowie etliche Schleichkatzenarten), Paarhufer (Kantschile, Muntjaks, Hirsche, Bantengrinder, Gaure) sowie zahlreiche Fledermaus- und Nagetiergattungen. Die Vogelwelt ist ebenfalls artenreich, dazu gehören Fasane, Nashornvögel, Eulen, Greifvögel, Reiher und zahlreiche Singvögel. Auch Krokodile, Schlangen, Echsen und Frösche sind in diesem Land beheimatet, dazu zahllose Arten von Insekten und Wirbellosen. In den 1990er-Jahren wurden mehrere neue Arten Vietnams beschrieben, darunter das Vu-Quang-Rind und mehrere Muntjakarten. Das Vu-Quang-Rind wird im Vu-Quang-Nationalpark geschützt.

Umwelt

Der Einsatz von Umweltgiften durch die USA während des Vietnamkrieges hat die vietnamesische Natur nachhaltig geschädigt. Vor allem dioxinhaltige Herbizide wie Agent Orange, von dem die US-Luftwaffe über 45 Millionen Liter über dem Land versprühte, zeigen in großen Landstrichen nach wie vor Wirkung, da sie sich nur sehr langsam zersetzen und eine Halbwertszeit von etwa einem Jahrzehnt haben. So wurde während des Krieges etwa die Hälfte der Mangrovensümpfe zerstört, die sich nicht selbst regenerieren können. Die entlaubten Hänge im Landesinneren können nach wie vor nicht aufgeforstet werden, denn es können sich nur sehr widerstandsfähige Gräser halten, die während der Trockenzeit sehr anfällig für Flächenbrände sind. In der Regenzeit kommt es in diesen Regionen deshalb zu extrem starker Erosion.

Unter den Spätfolgen des Dioxineinsatzes haben nicht nur jene immer noch zu leiden, die damals direkt damit in Berührung kamen (Hautverätzungen, Chlorakne, Krebs). Das Gift fand auch seinen Weg in die Nahrungskette, was durch die dadurch verursachte Schädigung des Erbgutes unter anderem zu signifikant erhöhten Zahlen an Fehl-, Tot- und Missgeburten führt.

Neben Umweltgiften sind in den ländlichen Gebieten auch noch eine große Zahl von Blindgängern und Landminen zu finden. Nach wie vor werden jedes Jahr Bauern und Altmetallsucher von explodierender Munition getötet oder verletzt.

Millionen Hektar der tropischen Wälder, die zuvor bereits unter den Herbiziden zu leiden hatten, wurden seit den 1960er Jahren durch Brandrodung und Abholzung zerstört. Besonders betroffen hiervon ist der teils schwer zugängliche Norden. Zwar versucht die Regierung dem Einhalt zu gebieten, aber der Druck der schnell wachsenden Bevölkerung und die Armut in den Bergprovinzen veranlasst die Bevölkerung immer wieder dazu, Wald niederzubrennen, um Ackerland zu gewinnen. Tropenhölzer wie Teakholz werden in Vietnam wie in ganz Südostasien trotz inzwischen strenger gesetzlicher Regelungen nach wie vor illegal gewonnen, um daraus Möbel für den europäischen, US-amerikanischen und japanischen Markt zu fertigen.

Es gibt Programme mit teils großer ausländischer Hilfe, die das Umweltbewusstsein der Vietnamesen stärken sollen. Regierung und Umweltorganisationen setzen große Hoffnungen in die Entwicklung des Ökotourismus. Sie haben bereits mehrere Nationalparks eingerichtet – den ältesten davon schon 1962 –, und einige Landschaften des Landes stehen unter besonderem Schutz der UNESCO.

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