Gattung

Dohlenhäher

4 Spezies

Die Dohlenhäher (Cyanolyca) sind eine Gattung der Rabenvögel (Corvidae). Sie umfassen mittel- und südamerikanische Arten, die sich ökologisch und morphologisch alle stark ähneln. Dohlenhäher sind kleine bis sehr kleine Vertreter ihrer Familie und zeichnen sich durch ihr tiefblaues Körpergefieder und ihre schwarze Gesichtsmaske aus. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Mexiko bis in die Zentralanden. Dort bildet der feuchte Misch- und Nebelwald der Tropen und Subtropen ihren Lebensraum. Die Nahrung der Vögel besteht aus Gliederfüßern, Beeren sowie bisweilen Eiern und kleinen Wirbeltieren und wird von ihnen allein, in Paaren oder kleinen Trupps gesucht und aufgelesen. Das schüsselförmige Nest wird im Geäst von Bäumen gebaut, das Weibchen bebrütet das Gelege allein.

Die Gattung Cyanolyca wurde 1851 von Jean Louis Cabanis aufgestellt. Sie entsprang einer frühen Radiation der Rabenvögel in Amerika und ist das Schwestertaxon aller anderen Neuwelthäher. Ihr werden derzeit neun Arten zugerechnet, die sich auf zwei große Entwicklungslinien aufteilen. Die Dohlenhäher gelten insgesamt als spärlich erforscht, insbesondere im Hinblick auf Ernährung, Brut, Sozialverhalten und Bestand. Durch Rückgang ihres Lebensraumes schwindet der Bestand mehrerer Arten; der Zwerghäher (C. nanus) und der Weißkehlhäher (C. mirabilis) gelten als bedroht.

Die kleinräumigen Artareale der Dohlenhäher verteilen sich über die Gebirgsrücken Mittel- und Südamerikas. Am weitesten nördlich stößt der Blaukappenhäher (C. cucullata) vor, dessen Verbreitungsgebiet von der nördlichen Sierra Madre de Chiapas bis zu deren südöstlichem Ende reicht und ein weiteres, disjunktes Areal in der Cordillera de Talamanca umfasst. Entlang der Südwestküste Mexikos lebt der Weißkehlhäher (C. mirabilis) in zwei voneinander getrennten Arealen, weiter nordwestlich ist der Zwerghäher (C. nanus) teilweise mit dem Blaukappenhäher sympatrisch. Auch der Schwarzkehlhäher (C. pumilo) ist in der südöstlichen Sierra Madre de Chiapas gemeinsam mit dem Blaukappenhäher anzutreffen. Gleiches gilt für den Silberhäher (C. argentigula) in der Cordillera de Talamanca. 

In Südamerika beschränkt sich das Verbreitungsgebiet der Gattung auf die Anden. Der Halsbandhäher (C. armillata) bewohnt mit der Cordillera de Mérida, der kolumbianischen Cordillera Oriental und, davon getrennt, der Cordillera Central den Nordteil des Gebirges. Durch den Río Cauca wird dieses Verbreitungsgebiet von dem des Schmuckhähers (C. pulchra) in der Cordillera Occidental getrennt. Die Verbreitungsgebiete beider Arten reichen bis ins nördliche Ecuador , wo sie sich mit dem des Türkishähers (C. turcosa) überschneiden. Dieser dringt südwärts bis zum Oberlauf des Río Marañón vor, auf dessen Südwestseite er vom Blaukehlhäher (C. viridicyanus) abgelöst wird. Das Artareal des Blaukehlhähers erstreckt sich von dort, unterbrochen von den Senken des Río Apurímac und des Titicacasees , südwestwärts bis etwa 17° S 67° W. 

Nächstverwandte Arten leben meist allopatrisch und werden durch klimatisch-topografische Gegebenheiten voneinander getrennt. Im Falle der mittelamerikanischen Dohlenhäher sind dies vor allem der Isthmus von Tehuantepec und die Tiefebenen von Nicaragua und Panama . In Südamerika fungieren vor allem größere Flussläufe und ihre relativ trockenen Täler als Barrieren zwischen den Verbreitungsgebieten verschiedener Arten und Populationen. Diese heute vergleichsweise kleinen geografischen Hindernisse waren wahrscheinlich ausschlaggebend für die Artbildung innerhalb der Gattung.  Dohlenhäher sind Standvögel, je nach Jahreszeit unternehmen einigen Arten aber möglicherweise Höhenwanderungen.

Alle Arten der Gattung Cyanolyca sind auf feuchte Wälder verschiedenen Typs angewiesen. In Mittelamerika sind die bewohnten Wälder vor allem von Eichen (Quercus spp.) und gemäßigtem bis subtropischem Klima geprägt. Mischwälder unterschiedlicher Zusammensetzung werden hier bevorzugt, der Blaukappenhäher (C. cucullata) kommt aber auch in halboffenem Eichenparkland vor. In Südamerika stellen tropische und subtropische Laubwälder das Habitat. 

Ausschlaggebend für die Eignung eines Waldes ist vor allem sein Mikroklima: Trockene, leeseitig gelegene Lebensräume werden kaum genutzt, favorisiert werden dagegen Wälder mit hoher Luftfeuchtigkeit und dichtem Epiphytenbewuchs. Einige Arten suchen zudem die Nähe von Süßwasser, etwa von Bachläufen, Tümpeln oder Sümpfen. Dohlenhäher bewegen sich für gewöhnlich in den Randbereichen der Wälder oder in der lichteren Sekundärvegetation, seltener im dichten Waldesinneren. 

Typische Arten der von Cyanolyca bewohnten Wälder sind in Mittelamerika neben Eichen und Kiefern vor allem Amberbäume (Liquidambar spp.), Tulpenbäume (Liriodendron spp.), Linden (Tilia spp.) und Steineiben (Podocarpus spp.). Leitvogelart ist hier neben den Dohlenhähern der Laucharassari (Aulacorhynchus prasinus).  In Südamerika sind typische Pflanzenarten der tiefer gelegenen Habitate etwa Rote Chinarindenbäume (Cinchona pubescens), Bambus (Bambuseae spp.) oder Baumfarne. In höheren Lagen der Anden dominieren dagegen Polylepis-Arten. 

Ihr Lebensraum bindet die Gattung an montane Höhenstufen. Die meisten Dohlenhäher bevorzugen Lagen zwischen 1200 und 3000 m, nur Blaukappenhäher und Schmuckhäher (C. pulchra) sind auch in Lagen zwischen 800 und 1200 m anzutreffen. Mit 4000 m stößt der Halsbandhäher (C. armillata) vertikal am weitesten vor.  Wo verschiedene Cyanolyca-Arten sympatrisch vorkommen, weichen sie häufig in unterschiedliche Höhenlagen aus oder besetzen verschiedene Bereiche des gleichen Ökosystems, etwa das Waldesinnere und den Waldrand.

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Die Dohlenhäher (Cyanolyca) sind eine Gattung der Rabenvögel (Corvidae). Sie umfassen mittel- und südamerikanische Arten, die sich ökologisch und morphologisch alle stark ähneln. Dohlenhäher sind kleine bis sehr kleine Vertreter ihrer Familie und zeichnen sich durch ihr tiefblaues Körpergefieder und ihre schwarze Gesichtsmaske aus. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Mexiko bis in die Zentralanden. Dort bildet der feuchte Misch- und Nebelwald der Tropen und Subtropen ihren Lebensraum. Die Nahrung der Vögel besteht aus Gliederfüßern, Beeren sowie bisweilen Eiern und kleinen Wirbeltieren und wird von ihnen allein, in Paaren oder kleinen Trupps gesucht und aufgelesen. Das schüsselförmige Nest wird im Geäst von Bäumen gebaut, das Weibchen bebrütet das Gelege allein.

Die Gattung Cyanolyca wurde 1851 von Jean Louis Cabanis aufgestellt. Sie entsprang einer frühen Radiation der Rabenvögel in Amerika und ist das Schwestertaxon aller anderen Neuwelthäher. Ihr werden derzeit neun Arten zugerechnet, die sich auf zwei große Entwicklungslinien aufteilen. Die Dohlenhäher gelten insgesamt als spärlich erforscht, insbesondere im Hinblick auf Ernährung, Brut, Sozialverhalten und Bestand. Durch Rückgang ihres Lebensraumes schwindet der Bestand mehrerer Arten; der Zwerghäher (C. nanus) und der Weißkehlhäher (C. mirabilis) gelten als bedroht.

Die kleinräumigen Artareale der Dohlenhäher verteilen sich über die Gebirgsrücken Mittel- und Südamerikas. Am weitesten nördlich stößt der Blaukappenhäher (C. cucullata) vor, dessen Verbreitungsgebiet von der nördlichen Sierra Madre de Chiapas bis zu deren südöstlichem Ende reicht und ein weiteres, disjunktes Areal in der Cordillera de Talamanca umfasst. Entlang der Südwestküste Mexikos lebt der Weißkehlhäher (C. mirabilis) in zwei voneinander getrennten Arealen, weiter nordwestlich ist der Zwerghäher (C. nanus) teilweise mit dem Blaukappenhäher sympatrisch. Auch der Schwarzkehlhäher (C. pumilo) ist in der südöstlichen Sierra Madre de Chiapas gemeinsam mit dem Blaukappenhäher anzutreffen. Gleiches gilt für den Silberhäher (C. argentigula) in der Cordillera de Talamanca. 

In Südamerika beschränkt sich das Verbreitungsgebiet der Gattung auf die Anden. Der Halsbandhäher (C. armillata) bewohnt mit der Cordillera de Mérida, der kolumbianischen Cordillera Oriental und, davon getrennt, der Cordillera Central den Nordteil des Gebirges. Durch den Río Cauca wird dieses Verbreitungsgebiet von dem des Schmuckhähers (C. pulchra) in der Cordillera Occidental getrennt. Die Verbreitungsgebiete beider Arten reichen bis ins nördliche Ecuador , wo sie sich mit dem des Türkishähers (C. turcosa) überschneiden. Dieser dringt südwärts bis zum Oberlauf des Río Marañón vor, auf dessen Südwestseite er vom Blaukehlhäher (C. viridicyanus) abgelöst wird. Das Artareal des Blaukehlhähers erstreckt sich von dort, unterbrochen von den Senken des Río Apurímac und des Titicacasees , südwestwärts bis etwa 17° S 67° W. 

Nächstverwandte Arten leben meist allopatrisch und werden durch klimatisch-topografische Gegebenheiten voneinander getrennt. Im Falle der mittelamerikanischen Dohlenhäher sind dies vor allem der Isthmus von Tehuantepec und die Tiefebenen von Nicaragua und Panama . In Südamerika fungieren vor allem größere Flussläufe und ihre relativ trockenen Täler als Barrieren zwischen den Verbreitungsgebieten verschiedener Arten und Populationen. Diese heute vergleichsweise kleinen geografischen Hindernisse waren wahrscheinlich ausschlaggebend für die Artbildung innerhalb der Gattung.  Dohlenhäher sind Standvögel, je nach Jahreszeit unternehmen einigen Arten aber möglicherweise Höhenwanderungen.

Alle Arten der Gattung Cyanolyca sind auf feuchte Wälder verschiedenen Typs angewiesen. In Mittelamerika sind die bewohnten Wälder vor allem von Eichen (Quercus spp.) und gemäßigtem bis subtropischem Klima geprägt. Mischwälder unterschiedlicher Zusammensetzung werden hier bevorzugt, der Blaukappenhäher (C. cucullata) kommt aber auch in halboffenem Eichenparkland vor. In Südamerika stellen tropische und subtropische Laubwälder das Habitat. 

Ausschlaggebend für die Eignung eines Waldes ist vor allem sein Mikroklima: Trockene, leeseitig gelegene Lebensräume werden kaum genutzt, favorisiert werden dagegen Wälder mit hoher Luftfeuchtigkeit und dichtem Epiphytenbewuchs. Einige Arten suchen zudem die Nähe von Süßwasser, etwa von Bachläufen, Tümpeln oder Sümpfen. Dohlenhäher bewegen sich für gewöhnlich in den Randbereichen der Wälder oder in der lichteren Sekundärvegetation, seltener im dichten Waldesinneren. 

Typische Arten der von Cyanolyca bewohnten Wälder sind in Mittelamerika neben Eichen und Kiefern vor allem Amberbäume (Liquidambar spp.), Tulpenbäume (Liriodendron spp.), Linden (Tilia spp.) und Steineiben (Podocarpus spp.). Leitvogelart ist hier neben den Dohlenhähern der Laucharassari (Aulacorhynchus prasinus).  In Südamerika sind typische Pflanzenarten der tiefer gelegenen Habitate etwa Rote Chinarindenbäume (Cinchona pubescens), Bambus (Bambuseae spp.) oder Baumfarne. In höheren Lagen der Anden dominieren dagegen Polylepis-Arten. 

Ihr Lebensraum bindet die Gattung an montane Höhenstufen. Die meisten Dohlenhäher bevorzugen Lagen zwischen 1200 und 3000 m, nur Blaukappenhäher und Schmuckhäher (C. pulchra) sind auch in Lagen zwischen 800 und 1200 m anzutreffen. Mit 4000 m stößt der Halsbandhäher (C. armillata) vertikal am weitesten vor.  Wo verschiedene Cyanolyca-Arten sympatrisch vorkommen, weichen sie häufig in unterschiedliche Höhenlagen aus oder besetzen verschiedene Bereiche des gleichen Ökosystems, etwa das Waldesinnere und den Waldrand.

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