Rosapelikan
Reich
Stamm
Klasse
Unterklasse
Teilklasse
Überordnung
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pelecanus onocrotalus
Populationsgrösse
260-300 Thou
Lebensdauer
51 years
Höchstgeschwindigkeit
65
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
5.4-15
11.9-33
kglbs
kg lbs 
Länge
140-180
55.1-70.9
cminch
cm inch 
Spannweite
226-360
89-141.7
cminch
cm inch 

Der Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus) ist eine Vogelart aus der Familie der Pelikane. Da die Art in großen Kolonien an Seen und Flüssen oder Küsteninseln und Lagunen brütet, liegen die Brutvorkommen sehr zerstreut. Sie reichen von Südosteuropa über Kleinasien bis nach Zentralasien und zum Westrand des Indischen Subkontinents sowie über ganz Subsahara-Afrika. Außerhalb der Brutzeit ist die Art sehr viel großflächiger verbreitet. Die nördlichen Populationen überwintern vorwiegend in Afrika, die asiatischen zum Teil auch in Pakistan. In Afrika ist die Art Stand- oder Strichvogel.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Fi

Fischfresser

Ne

Nesthocker

Gl

Gleitflug

Se

Semiaquatisch

Pr

Prädator

Se

Segelflug

Te

Terrestrisch

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Ne

Nestflüchter

Se

Segelflug

Me

Meeresvogel

Mo

Monogam

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ti

Tierwanderung

G

beginnt mit

La

Langlebige Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Der Rosapelikan gehört zu den größten Arten der Gattung und ist merklich größer als ein Höckerschwan. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 226 und 360 cm. Männchen erreichen eine Körperlänge von 175 cm und ein Gewicht von 9 bis 15 kg. Weibchen werden durchschnittlich 148 cm lang und 5,4 bis 9 kg schwer und sind proportional kurzschnäbeliger als Männchen.

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Der Schnabel adulter Vögel, der bei Männchen zwischen 347 und 471 mm, bei Weibchen zwischen 289 und 400 mm misst, ist an First und Basis bläulich grau. Die Oberschnabelseiten sind grob hornig geschuppt und unregelmäßig rötlich-blaugrau, die Kanten oft intensiv rötlich gefärbt. Die übrigen Teile sind gelb; der Nagel ist rot. Der Kehlsack ist blassgelb bis dottergelb und vor der Brutzeit durch hervortretende Adern intensiv chromgelb bis rötlich gelb. Die nackte Partie um das Auge ist außerhalb der Brutzeit weißlich, rosa oder fleischfarben gefärbt. Sie gibt der Art ein „clownartiges“ Gesicht. Zu Beginn der Brutzeit bildet sich ein Stirnhöcker. Die umliegende Haut ist dann bei Männchen hell gelblich, bei Weibchen hell orange. Die Iris ist rot- bis dunkelbraun.

Das Gefieder ist überwiegend weiß und zeigt in frisch vermausertem Zustand im Oktober einen rosa Anflug, der dann jedoch meist nachlässt. Die Scheitelfedern sind zu Beginn der Brutzeit zu einem bis zu 14 cm langen Schopf verlängert, der bei Weibchen jedoch kürzer ist. Ihr Ansatz läuft an der Stirn zum Schnabel hin keilförmig zu, die Augenpartie ist unbefiedert. Die Federn am Kropf sind spitz und versteift. Der vordere Halsansatz ist zur Brutzeit oft gelblich, seltener bis hin zu rostrot gefärbt. Die Handschwingen sind schwarzbraun mit an der Basis weißem Schaft sowie bisweilen heller Spitze und schmalem, hellem Saum. Die äußeren und mittleren Armschwingen sind aschgrau mit schwärzlicher Innenfahne und breit weißer Außenfahne. Die inneren Armschwingen sind weiß mit schmalem schwarzen Randstreif. Alula und große Handdecken sind schwarz, die übrigen Oberflügeldecken, die Unterflügeldecken, Schirm- und Steuerfedern weiß.

Beine und Füße sind blass fleischfarben bis lebhaft rosa, zur Brutzeit jedoch fleischfarben gelb bis orange mit rosa bis karminrotem Anflug vor allem an Lauf und Zehenrücken.

Vögel im Jugendkleid sind überwiegend bräunlich gefärbt. Schnabel, Kehlsack und nackte Augenpartie sind hornfarben grau bis dunkelgrau. Die Oberseite ist überwiegend mattbraun gefärbt. Die Unterseite ist heller und zur Bauchmitte und den Unterschwanzdecken hin aufgehellt. Vor allem der hintere Hals und die Oberflügeldecken sind dunkel erdbraun. Schulter- und Flügeldeckfedern sind zum Teil heller bespitzt. Große Armdecken und Schirmfedern können einen silbrigen Glanz aufweisen. Die Schwingen sind schwarzbraun. Die Oberschwanzdecken und Steuerfedern sind graubraun bis schwärzlich, können silbrig glänzen und zeigen teils einen hellen Saum. Die Unterflügeldecken sind überwiegend schmutzigweiß mit einem dunklen Band, das mittig über den Flügel läuft. Beine und Füße sind schmutziggrau bis gräulich hornfarben.

Im ersten Jahreskleid kommen – vor allem auf der Oberseite – bereits viele weiße Federn durch. Später ähneln die Vögel adulten Individuen außerhalb der Brutzeit, haben jedoch noch braune Oberflügeldecken mit hellen Spitzensäumen. Die nackten Hautpartien nähern sich schrittweise – zunächst an Kehlsack und Augenpartie ersichtlich – dem Adultkleid an. Vögeln im zweiten Jahreskleid fehlen oft lediglich noch der verlängerte Schopf, die versteiften Federn am Kropf und der rosa Anflug.

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Verteilung

Erdkunde

Da der Rosapelikan meist nur in sehr großen Kolonien brütet, liegen die Brutvorkommen sehr zerstreut. Die Verbreitung reicht zum einen von Südosteuropa über Klein- und Mittelasien bis etwa zum Indischen Bundesstaat Gujarat. Der paläarktische Bestand wird etwa auf 7345 bis 10500 Brutpaare (BP) in etwa 25 Kolonien geschätzt. Das Gros der Population ist jedoch in Subsahara-Afrika beheimatet, wo die mittlere Populationsgröße auf bis zu 75000 BP geschätzt wird. Die Art ist weltweit nicht bedroht, jedoch hat der Bestand in der Paläarktis über das vergangene Jahrhundert dramatisch abgenommen.

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Der Rosapelikan ist in der Paläarktis an Süß- oder Brackwasserseen, Flussdeltas, Lagunen und in Sümpfen zu finden. Zum Brüten werden vegetationsreiche Gewässerabschnitte wie beispielsweise ausgedehnte Röhrichtflächen benötigt; die Nahrungssuche findet hingegen auf großen, offenen Wasserflächen mit warmen, seichten Bereichen statt. Im Unterschied zum Krauskopfpelikan werden ausgedehnte, flache Sümpfe bevorzugt und Gebirgsseen gemieden. Die sehr großen Kolonien finden sich vorwiegend an Mündungen großer Flüsse wie beispielsweise dem Donaudelta. Außerhalb der Brutzeit hält sich die Art auch an ruhigen Bereichen der Meeresküste auf.

In Afrika kommt der Rosapelikan an Alkali- und Süßwasserseen vor, brütet aber auch an Meeresinseln und Steilfelsen. So besiedelt er im Bereich der Banc d’Arguin in Mauretanien flache Küsteninseln, in Westafrika Inselberge, die auch sehr weit von den Nahrungsgewässern entfernt sein können. Teilweise werden dabei tägliche Pendelflüge von mehreren hundert Kilometern in Kauf genommen wie beispielsweise zwischen den Brutplätzen in Mogode im Norden Kameruns und dem fast 300 km entfernten Tschadsee.

Die Verbreitung beschränkt sich meist auf die Ebenen. Lokal findet man die Art aber auch in höheren Lagen, wie beispielsweise bis in 1372 m Höhe in Nepal.

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Rosapelikan Lebensraum-Karte
Rosapelikan Lebensraum-Karte
Rosapelikan
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Gewohnheiten und Lebensstil

Rosapelikane leben, brüten, wandern, fressen und fliegen in Formation in großen Kolonien. Der Fischfang ist in der Regel um 8-9 Uhr morgens beendet. Den Rest des Tages verbringen sie auf kleinen Inseln oder Sandbänken und ruhen sich aus, putzen sich und baden. Sie baden, indem sie ihren Kopf und Körper ins Wasser tauchen und dabei mit den Flügeln flattern. Wenn ihnen heiß ist, breiten sie ihre Flügel aus oder klaffen auf, um sich abzukühlen. Große Schwärme können sich an traditionellen Schlafplätzen versammeln, die auch nach dem Fischen als Tagesruheplätze genutzt werden. Manchmal hocken sie in Bäumen, aber normalerweise schlafen sie auf dem Boden. Um sein Revier zu verteidigen, bedroht ein Männchen Eindringlinge, indem es klafft, mit dem Schnabel klatscht und sich verbeugt und gegebenenfalls mit dem Schnabel angreift. Diese Vögel sind im Allgemeinen still, außer in der Brutzeit, wenn die erwachsenen Vögel tiefe, heisere Rufe von sich geben.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung besteht ganz vorwiegend aus Fischen, deren Gewicht meist zwischen 300 und 600 g liegt. Der tägliche Nahrungsbedarf liegt im Schnitt bei 900 bis 1200 g. In Europa werden Karpfen bevorzugt. In China wurden Meeräschen und in Indien Perlmuttkärpflinge (Aphanius dispar) als Nahrung festgestellt. In Afrika ernährt sich die Art überwiegend von Buntbarschen der Gattungen Tilapia und Haplochromis. An der Walvis Bay in Namibia wurde beobachtet, dass noch nicht flügge, junge Rosapelikane Eier und Jungvögel der Kapscharbe fraßen.

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Charakteristischerweise fischen Rosapelikane in Gruppen, wobei der große Schnabel mit dem Kehlsack wie ein Kescher eingesetzt wird. Gelegentlich ist die Art aber auch einzeln bei der Nahrungssuche anzutreffen.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Rosapelikane werden im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Die Art führt wahrscheinlich eine monogame Saisonehe. Die Brutzeit liegt in der Gemäßigten Zone im Frühjahr. In Südosteuropa sind Vollgelege zwischen Mitte April und Ende Juni zu finden. In Indien beginnt die Brutsaison zwischen Februar und April. In Afrika können das ganze Jahr über Bruten stattfinden.

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Rosapelikane brüten meist in großen Kolonien, die hunderte oder sogar tausende Paare umfassen können. Sie nisten am Boden. Je nach Brutplatz kann sich das Nest im Röhricht, auf schwimmenden Pflanzenteppichen, auf Sand, Kies oder Felsen befinden. Oft besteht es nur aus einer Mulde oder dem nackten Boden, bisweilen aus wenigen Zweigen oder Schilfhalmen und manchmal kann es sich auch um einen hohen Nesthaufen aus Pflanzenteilen handeln. Das Gelege umfasst zwei, seltener ein oder drei lang ovale Eier, die von einer gelblichweißen Kalkschicht überzögen sind und durchschnittlich etwa 94 × 59 mm messen. Sie werden von beiden Eltern zwischen 29 und 36 Tagen bebrütet.

Die Jungen werden von beiden Partnern gehudert und gefüttert. Am Anfang wird die Nahrung noch als vorverdauter Brei auf den Boden gewürgt, später holen sie sich die Jungen aus dem Schlund der Altvögel. Beim Bettelverhalten spielt der rote Nagel am Schnabel eine Rolle bei der Orientierung der Nestlinge. Im Alter von 20 bis 25 Tagen sammeln sich die Jungen in kleinen Gruppen, in denen die Eltern wohl nicht nur die eigenen Jungen füttern. Das Zusammendrängen in der Gruppe dient vermutlich dem Schutz vor Temperaturextremen. Im Alter von 65 bis 75 Tagen werden die Jungen flügge.Der durchschnittliche Bruterfolg liegt etwa bei 0,64 Jungen pro Brutversuch.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Diese Art ist nicht bedroht, aber Pelikane sind anderswo bedroht, insbesondere in Indien und Südosteuropa, und zwar aufgrund von Lebensraumzerstörung, Überschwemmungen, Umweltverschmutzung, Krankheiten und Störung der Brutplätze. Einmal gestört, verlässt die gesamte Kolonie den Ort und kehrt nicht mehr zurück.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN wird die weltweite Populationsgröße des Rosapelikans auf 260.000-300.000 Individuen geschätzt. Die europäische Population besteht aus 4.900-5.600 Paaren, was 9.700-11.100 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Ernährung können Rosapelikane die Fischpopulationen in einer Reihe von Lebensräumen beeinträchtigen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Pelecaniformes' ist die Familie der Pelikane, die sich von anderen Vögeln dadurch unterscheidet, dass alle 4 Zehen mit Schwimmhäuten versehen sind.
  • Der gelbe Kehlsack dieses Vogels fasst 13 Liter Flüssigkeit oder bis zu 4 kg Fisch.
  • Es handelt sich um eine gesellige Spezies, und sogar die Küken schließen sich aus Sicherheitsgründen zu Schwärmen zusammen.
  • Ein Rosapelikan taucht nicht, um seine Beute zu fangen, sondern er taucht seinen Kopf im Einklang mit anderen Vögeln, um Fische in seinen riesigen Kehlsack zu schaufeln.
  • In der Brutzeit haben diese Vögel eine rosafarbene Farbe, mit meist gelber Brust.

Coloring Pages

Referenzen

1. Rosapelikan artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rosapelikan
2. Rosapelikan auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22697590/0

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