Großer Langschwanz-Kleintenrek

Großer Langschwanz-Kleintenrek

Große langschwanz-kleintenrek, Großer langschwanz-kleintanrek

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Microgale principula

Der Große Langschwanz-Kleintenrek (Microgale principula), teilweise auch Großer Langschwanz-Kleintanrek, ist eine Säugetierart aus der Gattung der Kleintenreks innerhalb der Familie der Tenreks. Er stellt einen mittelgroßen Vertreter dar, der durch seinen ausgesprochen langen Schwanz gekennzeichnet ist. Dieser erreicht das Doppelte der Körperlänge. Im übrigen Aussehen entsprechen die Tiere mit ihrem spindelförmigen Körper, den kräftigen Gliedmaßen und dem langschmalen und spitzschnauzigen Kopf den anderen Kleintenreks. Das Verbreitungsgebiet des Großen Langschwanz-Kleintenrek erstreckt sich über die Regenwälder des östlichen Madagaskars, wo sie mittlere und höhere Bergregionen bewohnen. Seine Lebensweise ist kaum erforscht, möglicherweise lebt er teils baumkletternd. Die Art wurde im Jahr 1926 eingeführt, galt aber eine Zeitlang als identisch mit dem Kleinen Langschwanz-Kleintenrek. Bedeutend sind auch einige subfossile Funde von der Südspitze der Insel. Der Bestand der Tiere wird als nicht bedroht eingestuft.

Aussehen

Der große Langschwanz-Kleintenrek gehört zu den mittelgroßen Vertretern der Kleintenreks, er ähnelt stark dem Kleinen Langschwanz-Kleintenrek (Microgale longicaudata), ist aber durchschnittlich größer. Nach Messungen von fünf Individuen aus den Anosyenne-Gebirge im Süden Madagaskars beträgt die Kopf-Rumpf-Länge 7,0 bis 8,0 cm, die Schwanzlänge liegt bei 14,7 bis 16,4 cm und das Körpergewicht bei 9,5 bis 12,5 g. Weitere acht Individuen vom Anjanaharibe- und vom Marojejy-Massiv im Norden der Insel hatten mit entsprechenden Werten von 7,1 bis 8,0 cm beziehungsweise 14,6 bis 17,1 cm sowie 8,5 bis 10,5 g eine nahezu identische Größenvariation. Der Körperbau gleicht dem anderer Kleintenreks, der Körper ist spindelförmig, die Gliedmaßen sind kurz sowie kräftig und der langschmale Kopf läuft nach vorn spitz zu. Die Ohren erreichen eine Länge von 14 bis 17 mm. Markant ist der lange Schwanz, der mehr als das Doppelte der restlichen Körperlänge einnimmt. Er wird von einem feinen, kurzhaarigen Fell bedeckt, nur die Unterseite der Schwanzspitze ist auf einer Länge von 15 bis 20 mm nackt. Der Rücken zeichnet sich durch eine rötlichbraune Fellfärbung aus, die Unterseite erscheint grau mit gelblichbraunen Einwaschungen. Die Gliedmaßen enden in jeweils fünfstrahlige Hände und Füße. Am Hinterfuß ist der fünfte Zeh deutlich verlängert, er erreicht die Ausmaße des zweiten Zehs. Die Gesamtlänge des Hinterfußes schwankt zwischen 17 und 19 mm. Weibchen besitzen an der Brust ein Paar und in der Leistengegend zwei Paare an Zitzen.

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Der Schädel ist mittelgroß, seine größte Länge beträgt 21,5 bis 22,7 mm, die größte Breite am Hirnschädel liegt bei 8,9 bis 9,4 mm. Das Rostrum ist moderat kurz und breit, der hintere Schädel wirkt schmal. Die Jochbögen sind nicht vollständig ausgebildet. Das Gebiss setzt sich aus 40 Zähnen mit folgender Zahnformel zusammen:. In der oberen Gebissreihe sind zwischen dem ersten Schneidezahn und dem zweiten Prämolaren (P3) kurze Diastemata ausgebildet, Ausnahmen bilden der zweite und dritte Schneidezahn, die eng beieinander stehen. Der innerste obere Schneidezahn überragt den Eckzahn an Höhe, ebenso wie der letzte Prämolar höher ist als der vorangehende. Sowohl am zweiten Schneidezahn als auch am Eckzahn und am vordersten Prämolaren treten zusätzliche Höckerchen vor und hinter dem Haupthöcker auf. Der untere vordere Prämolar ähnelt einem Eckzahn (caniniform). Die Molaren weisen kaum Unterschiede zu denen anderer Kleintenreks auf. Die Kaufläche ist zalambdodont gestaltet und weist so drei Haupthöcker auf. Der obere letzte Mahlzahn ist in seiner Größe reduziert. Die Länge der gesamten oberen Zahnreihe variiert von 10,1 bis 10,8 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Der Große Langschwanz-Kleintenrek kommt endemisch in Madagaskar vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich in einem mehr oder weniger breiten Streifen von Nord nach Süd über den östlichen Teil des Inselstaates. Bedeutende Vorkommen befinden sich im Norden etwa an den Massiven von Anjanaharibe und Marojejy beziehungsweise in den südlich anschließenden Waldgebieten von Tsararano und Makira sowie auf der Halbinsel Masoala, alle in der Provinz Antsiranana gelegen. Im zentralen Teil der Insel konnte die Art etwa im Ambatovy-Analamay-Torotorofotsy-Waldkomplex und im Nationalpark Mantadia Andasibe in der Provinz Toamasina nachgewiesen werden, ebenso im Waldkorridor von Anjozorobe-Angavo im Grenzgebiet der Provinzen Toamasina und Antananarivo. Bestände im Süden Madagaskars sind im Nationalpark Ranomafana in der Provinz Fianarantsoa und im Anosyenne-Gebirge in der Provinz Toliara dokumentiert. Die Tiere bewohnen tropische Regenwälder der mittleren und höheren Gebirgsstufen, teilweise kommen sie auch in degradierten Wäldern vor. Die Höhenverbreitung reicht von 500 bis 1875 m. Allgemein gelten sie als relativ häufig. In einigen Gebieten wie den Bergländern des Andasibe-Mantadia-Nationalparks oder am Anjanaharibe-Massiv tritt der Große Langschwanz-Kleintenrek sympatrisch mit dem Kleinen Langschwanz-Kleintenrek (Microgale longicaudata) auf, in letzterer Region besiedelt der Große Langschwanz-Kleintenrek aber durchschnittlich höhere Gebirgslandschaften.

Großer Langschwanz-Kleintenrek Lebensraum-Karte

Biom

Großer Langschwanz-Kleintenrek Lebensraum-Karte
Großer Langschwanz-Kleintenrek
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Lebensweise des Großen Langschwanz-Kleintenreks ist nur wenig bis kaum erforscht. Möglicherweise lebt er teils baumbewohnend (scansorial), worauf auch der lange Schwanz mit der nackten Spitze hindeutet, der so als Greifschwanz dienen könnte, ebenso wie der Bau der Füße. Direkte Nachweise dafür liegen bisher nicht vor, einige Tiere wurden in einer Höhe von etwa 1 m im Geäst beobachtet. Der überwiegende Teil der untersuchten Individuen etwa aus dem Anosyenne-Gebirge ist jedoch in Bodenfallen gefangen worden. Die Hauptnahrung setzt sich aus Heuschrecken, Käfern, Hautflüglern und Spinnen zusammen. Als innerer Parasit tritt der Einzeller Eimeria in Erscheinung.

Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Größere Bedrohungen für den Bestand des Großen Langschwanz-Kleintenreks sind nicht bekannt, längerfristig können sich Lebensraumverlust durch Waldzerstörung in Folge von Umwandlung in landwirtschaftlich nutzbare Fläche oder zur Entnahme von Bauholz negativ auswirken. Weitere Einflüsse haben unter anderem auch Waldbrände. Die Art ist aber weit verbreitet, zudem wird davon ausgegangen, dass die Population aufgrund der relativen Häufigkeit der Tiere vergleichsweise groß ist. Die IUCN stuft den Großen Langschwanz-Kleintenrek daher als „nicht bedroht“ (least concern) ein. Er kommt in zahlreichen Schutzgebieten vor, darunter etwa der Nationalpark Marojejy, der Nationalpark Ranomafana und der Nationalpark Midongy du Sud. Prinzipiell bedürfen der Kleine Langschwanz-Kleintenrek, der Major-Langschwanz-Kleintenrek und der Große Langschwanz-Kleintenrek einer Revision um unter anderem auch das genaue Verbreitungsgebiet der drei nahe verwandten Arten genauer umreißen zu können.

Referenzen

1. Großer Langschwanz-Kleintenrek artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Langschwanz-Kleintenrek
2. Großer Langschwanz-Kleintenrek auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/13350/97201454

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