Der Graufächerschwanz (Rhipidura albiscapa) ist ein Singvogel aus der Gattung der gleichnamigen Familie der Fächerschwänze (Rhipiduridae). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Salomonen bis nach Tasmanien. Gemeinsam mit dem Fuchs- und Gartenfächerschwanz gehört er in Australien zu den weit verbreiteten und häufigen Fächerschwanzarten. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, die zuvor alle als Unterarten des Neuseelandfächerschwanzes eingestuft wurden.
Die Bestandssituation des Graufächerschwanzes wird von der IUCN als nicht gefährdet (least concern) eingestuft.
Der Graufächerschwanz erreicht eine Körperlänge von 14 bis 17 cm und ein Gewicht von 6,5 bis 9 g. Die Männchen der Nominatform sind oberseits rußgrau. Die Seiten des Gesichts sind rußfarben. Über dem Auge befindet sich ein schmaler, weißer Überaugenstreif. Hinter dem Auge befindet sich ein weiterer weißer Strich.
Das Schwanzgefieder ist auf der Oberseite überwiegend schwarzgrau und kontrastiert mit der helleren Körperoberseite. Die Außenfahnen der einzelnen Steuerfedern sind schmal weiß gesäumt. Die äußeren drei Steuerfederpaare haben außerdem weiße Federspitzen. Von dem mittleren Steuerfederpaar haben alle Steuerfedern außerdem einen weißen Federschaft.
Kinn und Kehle sind weiß und durch ein schmales graues Band vom Gefieder der übrigen Körperunterseite abgesetzt. Die Körperunterseite ist cremefarben bis bräunlich überwaschen. Der Schnabel ist schwarz, der Unterschnabel hat jedoch eine cremefarbene bis fleischfarbene Schnabelbasis. Die Iris ist schwarzbraun, die Beine und Füße sind grauschwarz.
Jungvögel gleichen den adulten Vögeln. Bei ihnen ist die cremefarbene bis fleischfarbene Basis am Unterschnabel jedoch etwas ausgeprägter. Die Federn der großen Flügeldecken weisen häufig isabellfarbene Federspitzen auf. Das Schnabelinnere, das bei den adulten Vögeln gewöhnlich schwarz ist, ist bei ihnen noch cremefarben bis gelblich-orange.
Die Nestlingszeit beträgt zwischen 10 und 16 Tagen. Sie werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Das Männchen hat bei der Fütterung der Jungvögel insbesondere dann einen größeren Anteil, wenn das Weibchen bereits am Bau des nächsten Nestes arbeitet.
Vom Graufächerschwanz sind 8 Unterarten beschrieben:
Der Graufächerschwanz ist eine Vogelart bewaldeter Gebiete. Er kommt vorwiegend in Eukalyptus- und Akazienwäldern vor, besiedelt aber auch Regenwälder und Wälder entlang von Fließgewässern. Er ist außerdem häufig im urbanen Lebensraum anzutreffen und besiedelt Parklandschaften und Gärten. Er nutzt außerdem Dickichte entlang von Straßen als Lebensraum. Plantagen mit in Australien eingeführten Kieferbäumen werden von ihm ebenfalls besiedelt, sofern diese bereits älter sind und ein dichtes Unterholz aufweisen.
Der Graufächerschwanz ist überwiegend ein Insektenfresser. Den größten Teil seiner Nahrung fängt er im Flug. Nur selten pickt er Insekten von Blättern oder Ästen. Er frisst außerdem gelegentlich kleine Wirbeltiere, Früchte und Samen. Während der Nahrungssuche ist er gewöhnlich einzelgängerisch oder in Paaren unterwegs. Bei kleineren Trupps, die gemeinsam nach Nahrung suchen, handelt es sich vermutlich um Elternvögel mit ihrem Nachwuchs.
Der Graufächerschwanz verteidigt während der Brutzeit ein Revier. Die Teile der Populationen, die im Winterhalbjahr nicht in andere Regionen abziehen, verteidigen dieses Revier ganzjährig. Das Männchen signalisiert seinen Revierbesitz durch Gesang, er ist vor allem in den frühen Morgenstunden zu vernehmen. Auf den Gesang angrenzender Revierinhaber reagiert er nicht.
Das Revier wird vor allem während der Brutzeit energisch verteidigt. Sie greifen dann auch wesentlich größere Vogelarten sowie Säugetiere an.