Fuchsfächerschwanz
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
SPEZIES
Rhipidura rufifrons

Der Fuchsfächerschwanz (Rhipidura rufifrons) ist ein Singvogel aus der Familie der Fächerschwänze (Rhipiduridae), der von den Marianen bis nach Australien vorkommt. Sein deutscher Trivialname bezieht sich auf die Farbe des Schwanzgefieders.

Mehr anzeigen

Die Bestände gelten in seinem gesamten Verbreitungsgebiet als nicht gefährdet. Es werden mehrere Unterarten unterschieden.

Weniger anzeigen

Aussehen

Der Fuchsfächerschwanz hat ein sehr auffälliges Gefieder, was eine Verwechselung mit einer anderen Vogelart nahezu ausschließt. Zwischen den Geschlechtern des Fuchsfächerschwanzes besteht weder in der Gefiederfärbung noch im Körperbau ein Dimorphismus.

Mehr anzeigen

Er erreicht eine Körperlänge von 14,5 bis 18,5 cm. Der Schnabel ist 12,4,8-15,2 mm lang. Er hat eine Flügellänge von 67–78,5 mm, sein Schwanz misst 78–93 mm. Das Gewicht liegt zwischen 8 und 14 g.

Bei den adulten Vögeln ist der Kopf und der Hals graubraun, auf der Stirn befindet sich ein breites orange-braunrotes Band. Ein auffälliger, halbmondförmiger weißer Strich verläuft unter dem Auge. Ein dünnerer und nicht so auffälliger Augenüberstreif ist gleichfalls weiß. Der Mantel und der Rücken sind graubraun, der Bürzel, die Oberschwanzdecken und die basale Hälfte des Schwanzgefieders sind dagegen leuchtend orange-braun. Der Rest des Schwanzgefieders ist dunkelgrau mit weißen Federspitzen. Die gefalteten Flügel sind graubraun.

Das Kinn und die Kehle sind weiß und von einem schwarzen Brustband begrenzt. Die Brustseiten sind graubraun, ansonsten ist die Grundfarbe des Brustgefieders weiß mit schwarzen Tupfen. Der Bauch ist weiß, die Flanken, der Bürzel und die Unterschwanzdecken sind hellbraun. Der Schnabel ist schwarz, der Unterschnabel ist an der Basis rosa. Die Iris ist dunkelbraun. Beine und Füße sind bräunlich rosa bis graubraun.

Jungvögel sind grundsätzlich den Adulten ähnlich. Der Mantel und der Rücken sind etwas intensiver rötlich braun. Das Kopfgefieder ist etwas matter und die einzelnen Gefiederpartien nicht so scharf voneinander abgesetzt.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Fuchsfächerschwanzes reicht von den Marianen über die Yap-Inseln, Sulawesi und Molukken über den Süden von Neuguineas bis nach Australien. In Australien kommt er in einem breiten Streifen entlang der Küste von Kimberley über Nordaustralien und die Kap-York-Halbinsel bis in den Süden des australischen Bundesstaates Victoria vor. Entlang der australischen Küste werden auch einige der vorgelagerten Inseln besiedelt. Auch in der der Torres-Straße, der etwa 185 km breiten Meerenge zwischen der nordostaustralischen Kap-York-Halbinsel und der Südküste von Neuguinea, werden mehrere der dort liegenden Inseln vom Fuchsfächerschwanz besiedelt. Auf Tasmanien ist er dagegen ein seltener Irrgast.

Mehr anzeigen

Der Lebensraum des Fuchsfächerschwanzes sind feuchte Wälder. Dazu gehören sowohl Eukalyptus-, Mangroven- als auch Regenwälder sowie Waldgebiete entlang von Fließgewässern und in Feuchtgebieten. In trockenen Hartlaubwäldern wird er dagegen nur selten angetroffen.

Der Fuchsfächerschwanz hält sich überwiegend im Unterholz und im unteren Baumkronenbereich auf. Die Höhenverbreitung reicht von Tiefebenen bis in Höhenlagen von 1400 Metern.

Weniger anzeigen
Fuchsfächerschwanz Lebensraum-Karte
Fuchsfächerschwanz Lebensraum-Karte
Fuchsfächerschwanz
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Einige der Populationen sind Standvögel, dagegen sind die Populationen entlang der Ostküste Australiens beispielsweise ausgeprägte Zugvögel. Sie ziehen im australischen Winter über die Kap-York-Halbinsel und die Inseln der Torres-Straße in den Süden von Neuguinea. Der Zug folgt einem sehr klaren saisonalen Muster. Im Winterhalbjahr sind entsprechend im Südosten Australiens keine Fuchsfächerschwänze anzutreffen. Der Zug beginnt Ende Februar, der Rückzug beginnt im September. Aus Daten von beringten Vögeln weiß man, dass Fuchsfächerschwänze während des Zuges gelegentlich über mehrere Wochen an einem Ort bleiben.

Mehr anzeigen

Daneben gibt es in der Region des Atherton Tablelands auch saisonale Höhenwanderungen.

Weniger anzeigen
Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Fuchsfächerschwanz frisst überwiegend kleine Insekten. Er findet diese überwiegend im dichten Unterholz von Wäldern, er sucht gelegentlich aber auch nach Nahrung in Baumkronen. Er ist ein sehr aktiver, agiler Vogel, der einen Teil der von ihm zuvor aufgescheuchten Insekten im Flug fängt. Gelegentlich werden die Insekten auch von Blättern gepickt. Nur sehr selten kommt er zur Nahrungssuche auch auf den Boden, um in der auf dem Boden liegenden Laubschicht nach Insekten zu suchen.

Mehr anzeigen

Während der Nahrungssuche ist er gelegentlich mit Brillenmonarch, Wald-Dickkopf (Colluricincla megarhyncha) und Fahlstirn-Sericornis (Sericornis magnirostris) vergesellschaftet.

Weniger anzeigen

Paarungsgewohnheiten

Die Brutzeit fällt in den Zeitraum September bis Februar. Das Nest wird gewöhnlich in kleinen bis großen Büschen, Kletterpflanzendickichten und niedrigen Bäumen gebaut. Die Nester einzelner Fuchsfächerschwanzpaare sind gelegentlich nur wenige Meter voneinander entfernt. Fuchsfächerschwänze brüten außerdem in größerer Nähe zu Graufächerschwänzen und Masken-Monarch (Monarcha melanopsis).

Mehr anzeigen

Das Nest ist napfförmig und sehr dicht aus Gras, kleinen Wurzeln, feinen Rindenstreifen, Pflanzenmaterial und Spinnweben gewoben. Zahlreiche Nester haben ein schwanzförmiges Anhängsel. Inklusive dieses Anhängsels hat es eine Höhe von 11,4 Zentimeter und einen Durchmesser von 6,4 Zentimeter. Die eigentliche Nistmulde hat einen Durchmesser von 4,4 Zentimeter und ist durchschnittlich 3,8 Zentimeter tief. Fuchsfächerschwänze bauen zwischen 8 und 15 Tage an ihrem Nest, beide Elternvögel sind beteiligt.

Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei bis drei Eiern. Die Eier werden in einem Abstand von etwa 24 Stunden gelegt. Geht das Gelege verloren (beispielsweise durch Fressfeinde), sind die Weibchen innerhalb von 18 Tagen in der Lage, ein neues Gelege zu legen. Beide Elternvögel brüten und lösen einander in schneller Folge ab. Sie sind sehr sitzfest, brütende Fuchsfächerschwänze dulden große Annäherung beispielsweise durch den Menschen. Die Brutzeit beträgt zwischen 15 und 17 Tagen.

Die Nestlinge sind beim Schlupf nackt und blind. Die Augen öffnen sich erst am dritten bis fünften Lebenstag. Beide Elternvögel kommen sich gleichermaßen um die Nestlinge. Diese sind nach etwa 11 Tagen flügge.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Die ziehenden Populationen sind darauf angewiesen, dass sie auf ihrem Zug entsprechenden Lebensraum finden. Die Fragmentierung von Regenwäldern und feuchten Waldgebieten ist einer der Faktoren, die sich negativ auf den Populationsbestand auswirkt. Daneben wird durch Urbanisierung und ein Abholzen von Feuchtwäldern die Gebiete verkleinert, in denen der Fuchsfächerschwanz brütet.

Referenzen

1. Fuchsfächerschwanz artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsf%C3%A4cherschwanz
2. Fuchsfächerschwanz auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103710458/112343271
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/629343

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen