Gattung

Buschschliefer

1 Spezies

Der Buschschliefer (Heterohyrax brucei), teilweise auch Steppenschliefer, ist die einzige Art der gleichnamigen Gattung innerhalb der Schliefer. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom nordöstlichen über das östliche bis zum südöstlichen Afrika, zusätzlich kommt die Art auch im zentralen und südwestlichen Afrika vor. Der Lebensraum der Tiere umfasst teils offene Landschaften durchsetzt mit Kopjes oder Steilklippen, sie treten zusätzlich auch in Waldgebieten auf. Im äußeren Erscheinungsbild ähnelt der Buschschliefer wie andere Schliefer auch einem Meerschweinchen, die Gliedmaßen sind kurz, der Schwanz fehlt. Charakteristisch ist ein gelber Fleck auf dem Rücken, der sich deutlich von der grauen bis braunen Fellfärbung der Oberseite abhebt. Die Unterseite zeigt sich auffallend heller. Zudem sind verschiedene helle Gesichtsflecken und lange Tasthaare ausgebildet.

Die Lebensweise des Buschschliefers gleicht in vielen Aspekten der des Klippschliefers. Teilweise kommen beide Arten sympatrisch vor und bewohnen die gleiche Felsformation. Die Tiere sind gesellig und bilden Kolonien mit einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und den Jungtieren. Sie nutzen Felsspalten und -höhlen als Unterschlupf, können aber auch in Bäumen klettern. Das Männchen verteidigt sein Revier und stößt markante, weit tragende Territorialrufe aus. Die Hauptnahrung besteht aus weicher Pflanzenkost mit einem geringen Anteil an Gräsern. In der Regel fressen die Tiere gemeinsam am frühen Morgen und am Abend. Die Fortpflanzung findet weitgehend innerhalb der Kolonie statt. Weibchen bringen einmal jährlich einen Wurf mit bis zu zwei Jungen zur Welt. Als einer der bedeutendsten Fressfeinde tritt der Kaffernadler in Erscheinung, der sich fast ausschließlich von Schliefern ernährt.

Die Erstbeschreibung des Buschschliefers als Art und Gattung erfolgte im Jahr 1868, allerdings nicht gemeinsam. Berichte über die Tiere reichen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Die mehrfache Erwähnung der Tiere in dieser forschungsgeschichtlich frühen Zeit führte zu einer Kontroverse über den tatsächlichen wissenschaftlichen Artnamen, die im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bestand. Fossil trat der Buschschliefer erstmals zum Ende des Miozäns in Erscheinung, einzelne Funde stammen aus dem südwestlichen Afrika. Die heutigen Bestände gelten als ungefährdet.

Der Buschschliefer kommt endemisch in Afrika vor. Sein Verbreitungsgebiet umfasst den östlichen Teil des Kontinents, etwa vom nordöstlichen Sudan im Norden über das Horn von Afrika bis zu den südafrikanischen Provinzen Mpumalanga und Limpopo im Süden. Zwei isolierte Populationen bestehen im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo im zentralen Afrika und in Angola im südwestlichen Afrika. Vermeintliche Nachweise des Buschschliefers von der Halbinsel Sinai in Ägypten oder vom Ahaggar-Plateau in Algerien , beides nördliches Afrika, sind Verwechslungen mit dem Klippschliefer oder Falschzuweisungen. Die Tiere leben in Landschaften mit Kopjes, Steilklippen oder Geröllfeldern. In einigen Regionen bewohnt der Buschschliefer auch Galeriewälder. Die Höhenverbreitung reicht in Ostafrika bis auf etwa 3800 m.

Häufig tritt der Buschschliefer sympatrisch mit dem Klippschliefer auf, teilweise bewohnen beide Arten die gleichen Kopjes. Dieses gemischtartliche Vorkommen variiert über die Jahreszeiten, ist aber vor allem während der Fortpflanzungsphase beständig. In der Serengeti wurde eine Populationsdichte von bis zu 75 Individuen je Hektar eines Kopjes festgestellt, wenn die Felsen vom Buschschliefer ausschließlich bewohnt werden. Beim Vorkommen beider Arten an einem Kopje geht die Individuendichte auf etwa 28 Individuen je Hektar Kopje zurück. Während eines 17-jährigen Untersuchungszeitraumes konnten an einem 3600 m² großen Kopje beträchtliche Schwankungen an Buschschliefern festgestellt werden. So variierte die tatsächliche Individuenanzahl im Zeitraum von 1971 und 1976 zwischen 19 und 20 Tiere mit einem kurzen Einbruch 1975. Bis 1982 fiel sie auf 6 Individuen ab und stieg dann bis 1988 wieder auf 8 Tiere an. Die Häufigkeit des Buschschliefers in der Savannenregion korreliert dabei mit der Anzahl der Felsen, weniger mit der Dichte der Untergrundvegetation. Im Matobo-Nationalpark in Simbabwe gab es in einem 13-jährigen Untersuchungszeitraum ähnliche Fluktuationen. Die durchschnittliche Individuenanzahl je Hektar stieg zunächst von 0,5 bis 1,1 Tieren im Zeitraum 1993/1995 auf bis zu 1,9 im Jahr 1998 an, die geschätzte Gesamtpopulation nahm dabei von 21.800 auf 81.400 Buschschliefer zu. In der Folgezeit variierte die Populationsdichte stark. Im Jahr 2002 lag sie bei rund 1,2 Tieren je Hektar, erholte sich dann im Folgejahr auf rund 1,4 und brach wiederum ein Jahr später auf 0,8 Tiere ein. Die tatsächliche Individuenanzahl an 28 gezählten Fundstellen verringerte sich dadurch von 700 Tieren im Jahr 2003 auf 400 Tiere im Jahr 2004, was einen Rückgang von 43 % darstellt. Der jeweilige Anstieg der Population im Untersuchungszeitraum stimmte dabei jeweils mit regenreichen Perioden und einer erhöhten Anzahl an Nachwuchs überein. Demnach kann der Niederschlag als beeinflussender Faktor angesehen werden.

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Der Buschschliefer (Heterohyrax brucei), teilweise auch Steppenschliefer, ist die einzige Art der gleichnamigen Gattung innerhalb der Schliefer. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom nordöstlichen über das östliche bis zum südöstlichen Afrika, zusätzlich kommt die Art auch im zentralen und südwestlichen Afrika vor. Der Lebensraum der Tiere umfasst teils offene Landschaften durchsetzt mit Kopjes oder Steilklippen, sie treten zusätzlich auch in Waldgebieten auf. Im äußeren Erscheinungsbild ähnelt der Buschschliefer wie andere Schliefer auch einem Meerschweinchen, die Gliedmaßen sind kurz, der Schwanz fehlt. Charakteristisch ist ein gelber Fleck auf dem Rücken, der sich deutlich von der grauen bis braunen Fellfärbung der Oberseite abhebt. Die Unterseite zeigt sich auffallend heller. Zudem sind verschiedene helle Gesichtsflecken und lange Tasthaare ausgebildet.

Die Lebensweise des Buschschliefers gleicht in vielen Aspekten der des Klippschliefers. Teilweise kommen beide Arten sympatrisch vor und bewohnen die gleiche Felsformation. Die Tiere sind gesellig und bilden Kolonien mit einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und den Jungtieren. Sie nutzen Felsspalten und -höhlen als Unterschlupf, können aber auch in Bäumen klettern. Das Männchen verteidigt sein Revier und stößt markante, weit tragende Territorialrufe aus. Die Hauptnahrung besteht aus weicher Pflanzenkost mit einem geringen Anteil an Gräsern. In der Regel fressen die Tiere gemeinsam am frühen Morgen und am Abend. Die Fortpflanzung findet weitgehend innerhalb der Kolonie statt. Weibchen bringen einmal jährlich einen Wurf mit bis zu zwei Jungen zur Welt. Als einer der bedeutendsten Fressfeinde tritt der Kaffernadler in Erscheinung, der sich fast ausschließlich von Schliefern ernährt.

Die Erstbeschreibung des Buschschliefers als Art und Gattung erfolgte im Jahr 1868, allerdings nicht gemeinsam. Berichte über die Tiere reichen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Die mehrfache Erwähnung der Tiere in dieser forschungsgeschichtlich frühen Zeit führte zu einer Kontroverse über den tatsächlichen wissenschaftlichen Artnamen, die im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert bestand. Fossil trat der Buschschliefer erstmals zum Ende des Miozäns in Erscheinung, einzelne Funde stammen aus dem südwestlichen Afrika. Die heutigen Bestände gelten als ungefährdet.

Der Buschschliefer kommt endemisch in Afrika vor. Sein Verbreitungsgebiet umfasst den östlichen Teil des Kontinents, etwa vom nordöstlichen Sudan im Norden über das Horn von Afrika bis zu den südafrikanischen Provinzen Mpumalanga und Limpopo im Süden. Zwei isolierte Populationen bestehen im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo im zentralen Afrika und in Angola im südwestlichen Afrika. Vermeintliche Nachweise des Buschschliefers von der Halbinsel Sinai in Ägypten oder vom Ahaggar-Plateau in Algerien , beides nördliches Afrika, sind Verwechslungen mit dem Klippschliefer oder Falschzuweisungen. Die Tiere leben in Landschaften mit Kopjes, Steilklippen oder Geröllfeldern. In einigen Regionen bewohnt der Buschschliefer auch Galeriewälder. Die Höhenverbreitung reicht in Ostafrika bis auf etwa 3800 m.

Häufig tritt der Buschschliefer sympatrisch mit dem Klippschliefer auf, teilweise bewohnen beide Arten die gleichen Kopjes. Dieses gemischtartliche Vorkommen variiert über die Jahreszeiten, ist aber vor allem während der Fortpflanzungsphase beständig. In der Serengeti wurde eine Populationsdichte von bis zu 75 Individuen je Hektar eines Kopjes festgestellt, wenn die Felsen vom Buschschliefer ausschließlich bewohnt werden. Beim Vorkommen beider Arten an einem Kopje geht die Individuendichte auf etwa 28 Individuen je Hektar Kopje zurück. Während eines 17-jährigen Untersuchungszeitraumes konnten an einem 3600 m² großen Kopje beträchtliche Schwankungen an Buschschliefern festgestellt werden. So variierte die tatsächliche Individuenanzahl im Zeitraum von 1971 und 1976 zwischen 19 und 20 Tiere mit einem kurzen Einbruch 1975. Bis 1982 fiel sie auf 6 Individuen ab und stieg dann bis 1988 wieder auf 8 Tiere an. Die Häufigkeit des Buschschliefers in der Savannenregion korreliert dabei mit der Anzahl der Felsen, weniger mit der Dichte der Untergrundvegetation. Im Matobo-Nationalpark in Simbabwe gab es in einem 13-jährigen Untersuchungszeitraum ähnliche Fluktuationen. Die durchschnittliche Individuenanzahl je Hektar stieg zunächst von 0,5 bis 1,1 Tieren im Zeitraum 1993/1995 auf bis zu 1,9 im Jahr 1998 an, die geschätzte Gesamtpopulation nahm dabei von 21.800 auf 81.400 Buschschliefer zu. In der Folgezeit variierte die Populationsdichte stark. Im Jahr 2002 lag sie bei rund 1,2 Tieren je Hektar, erholte sich dann im Folgejahr auf rund 1,4 und brach wiederum ein Jahr später auf 0,8 Tiere ein. Die tatsächliche Individuenanzahl an 28 gezählten Fundstellen verringerte sich dadurch von 700 Tieren im Jahr 2003 auf 400 Tiere im Jahr 2004, was einen Rückgang von 43 % darstellt. Der jeweilige Anstieg der Population im Untersuchungszeitraum stimmte dabei jeweils mit regenreichen Perioden und einer erhöhten Anzahl an Nachwuchs überein. Demnach kann der Niederschlag als beeinflussender Faktor angesehen werden.

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