Familie

Meerschweinchen

23 Spezies

Meerschweinchen (Caviidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Nagetiere. Die Familie beinhaltet insgesamt etwa 20 Arten, die in sechs Gattungen und drei Unterfamilien eingeordnet werden. Dabei enthält sie die Eigentlichen Meerschweinchen (Caviinae) mit dem in Mitteleuropa bekannten Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus) sowie 13 wildlebenden Arten, die beiden Arten der Pampashasen (Dolichotinae) und die Hydrochoerinae, zu denen die beiden Vertreter der Gattung Kerodon und mit den Capybaras die größten lebenden Nagetiere der Welt zählen. Trotz der geringen Artenzahl stellen sie damit auch eine der in ihren Merkmalen heterogensten Familien innerhalb der Nagetiere dar mit einer Größenspanne von 22 Zentimetern mit einem Gewicht von etwa 200 bis 300 Gramm bei den kleinsten Arten bis zu 1,30 Metern bei einem Körpergewicht von mehr als 65 Kilogramm bei den Capybaras.

Wildlebende Arten der Meerschweinchen sind über fast den gesamten südamerikanischen Kontinent mit Ausnahme der dichten Regenwaldgebiete und des äußersten Südens verbreitet. Sie leben primär im trockenen Grasland, kommen jedoch mit einzelnen Arten auch in Sumpf- und Feuchtgebieten oder in trockenen Gebirgs- und Halbwüstenregionen vor. Die Tiere leben in Bauen am Boden und ernähren sich pflanzlich vor allem von Gräsern und anderen Grünpflanzen. Einzelne Arten leben in monogamen Paaren, andere in Haremsgruppen oder als promiske Einzelgänger.

Mit dem Hausmeerschweinchen wurde eine Art der Meerschweinchen als Nutztier für die Fleischproduktion domestiziert und ist als Heimtier heute weltweit verbreitet.

Meerschweinchen sind in großen Teilen Südamerikas verbreitet, sie fehlen nur im dichten Regenwald des Amazonasbeckens und im äußersten Süden des Kontinents, in Feuerland , sowie im westlichen Chile. Der nordwestliche Rand des Kontinents und Teile des Amazonasbeckens werden nur vom Capybara, nicht aber von anderen Meerschweinchen besiedelt. Einige Arten, vor allem das Gemeine Meerschweinchen (Cavia aperea), haben ein sehr großes Verbreitungsgebiet, während etwa das Verbreitungsgebiet des Santa-Catarina-Meerschweinchens (Cavia intermedia) auf eine Insel vor der brasilianischen Küste und das Patzelt-Meerschweinchen (Cavia patzelti) auf ein begrenztes Gebiet im Hochland von Ecuador beschränkt ist. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegelniveau in den Küstengebieten bis in die Hochgebirgsregionen der Anden in Höhen über 4200 Metern.

Durch die Züchtung des Hausmeerschweinchens als Nahrungslieferant und Haustier hat sich ihr Verbreitungsgebiet vergrößert und die domestizierte Form ist fast weltweit als Haustier in von Menschen besiedelten Regionen verbreitet.

Alle Meerschweinchen leben in vergleichsweise offenen Lebensräumen und selbst die Arten, die in Regenwaldgebieten vorkommen, leben meist im Bereich offenerer Waldlichtungen, an Flussläufen und in ähnlichen Habitaten. Einige Arten bevorzugen trockene bis sehr trockene bis hin zu halbwüstenhafte Habitate. So sind etwa die Großen Pampashasen an steppenartige Regionen im südlichen Argentinien gebunden, von der trockenen Zwergstrauch-Halbwüste Monte bis in die patagonischen Steppen. Der Kleine Pampashase kommt im ebenfalls trockenen Gran Chaco mit Trockenwäldern und Dornbuschsavannen vor. Dort lebt auch das Südliche Zwergmeerschweinchen, während das Shipton-Zwergmeerschweinchen und das Nördliche Zwergmeerschweinchen die höheren Regionen der argentinischen, bolivianischen und chilenischen Anden bewohnt und letzteres vor allem in trockenen Regionen wie den chilenischen Salzwüstengebieten und den Ausläufern der Atacama-Wüste bis in die Gebüschsteppen lebt. Auch die Gelbzahnmeerschweinchen bevorzugen offene und trockene Regionen. Das Tiefland-Wieselmeerschweinchen überlappt mit seinem Lebensraum die Verbreitungsgebiete der beiden Pampashasen und des Südlichen Zwergmeerschweinchens in den entsprechenden Steppenregionen und sowohl das Südliche Gelbzahnmeerschweinchen wie auch das Wieselmeerschweinchen sind in den steppenartigen Hochland-Gebieten der Anden zu finden. Das Spix-Gelbzahnmeerschweinchen lebt in der brasilianischen Caatinga, ebenfalls eine Dornstrauchsavanne, und das Östliche Wieselmeerschweinchen in den etwas feuchteren Graslandgebieten des Cerrado.

Die Echten Meerschweinchen haben das größte Verbreitungsgebiet aller Arten und auch das größte Spektrum verschiedener Lebensräume. Im Vergleich zu den anderen genannten Gattungen sind sie toleranter gegenüber feuchteren Lebensräumen, bevorzugen aber auch eher mesofeuchte Gebiete und kommen entsprechend in den sehr feuchten Regenwaldgebieten des Amazonas nicht vor. Vor allem das Gemeine Meerschweinchen kommt in sehr unterschiedlichen Lebensräumen von den Waldgebieten entlang der atlantischen Küste bis in die Chaco-Region, des Cerrado und auch der Hochlandsteppen vor. Eine von den Verbreitungsgebieten der restlichen Populationen getrennte Region, in denen diese Art lebt, befindet sich zudem in den von Feuchtsavannen geprägten Llanos im Norden des Kontinents. Zwei weitere Arten der Gattung leben ebenfalls in den atlantischen Waldgebieten entlang der brasilianischen Küste, wobei sie eng an offene Graslandflächen gebunden sind. Das Santa-Catarina-Meerschweinchen lebt in einem vergleichbaren Lebensraum endemisch auf der vorgelagerten Insel Santa Catarina. Das Tschudi- und auch das Patzelt-Meerschweinchen wiederum sind angepasst an Hochlandsteppengebiete der Anden.

Besonders eng gebunden an spezifische Lebensräume sind die beiden Kerodon-Arten und die Wasserschweine. Das Bergmeerschweinchen kommt ausschließlich in den Felsregionen der trockenen Caatinga vor, wo es im Bereich der Gebüsche lebt, und das Klettermeerschweinchen in vergleichbaren Habitaten der Cerrado. Beide Arten der Wasserschweine sind dagegen semi-aquatisch und leben in Sumpf- und Wasserflächen ihrer Verbreitungsgebiete.

Weniger anzeigen

Meerschweinchen (Caviidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Nagetiere. Die Familie beinhaltet insgesamt etwa 20 Arten, die in sechs Gattungen und drei Unterfamilien eingeordnet werden. Dabei enthält sie die Eigentlichen Meerschweinchen (Caviinae) mit dem in Mitteleuropa bekannten Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus) sowie 13 wildlebenden Arten, die beiden Arten der Pampashasen (Dolichotinae) und die Hydrochoerinae, zu denen die beiden Vertreter der Gattung Kerodon und mit den Capybaras die größten lebenden Nagetiere der Welt zählen. Trotz der geringen Artenzahl stellen sie damit auch eine der in ihren Merkmalen heterogensten Familien innerhalb der Nagetiere dar mit einer Größenspanne von 22 Zentimetern mit einem Gewicht von etwa 200 bis 300 Gramm bei den kleinsten Arten bis zu 1,30 Metern bei einem Körpergewicht von mehr als 65 Kilogramm bei den Capybaras.

Wildlebende Arten der Meerschweinchen sind über fast den gesamten südamerikanischen Kontinent mit Ausnahme der dichten Regenwaldgebiete und des äußersten Südens verbreitet. Sie leben primär im trockenen Grasland, kommen jedoch mit einzelnen Arten auch in Sumpf- und Feuchtgebieten oder in trockenen Gebirgs- und Halbwüstenregionen vor. Die Tiere leben in Bauen am Boden und ernähren sich pflanzlich vor allem von Gräsern und anderen Grünpflanzen. Einzelne Arten leben in monogamen Paaren, andere in Haremsgruppen oder als promiske Einzelgänger.

Mit dem Hausmeerschweinchen wurde eine Art der Meerschweinchen als Nutztier für die Fleischproduktion domestiziert und ist als Heimtier heute weltweit verbreitet.

Meerschweinchen sind in großen Teilen Südamerikas verbreitet, sie fehlen nur im dichten Regenwald des Amazonasbeckens und im äußersten Süden des Kontinents, in Feuerland , sowie im westlichen Chile. Der nordwestliche Rand des Kontinents und Teile des Amazonasbeckens werden nur vom Capybara, nicht aber von anderen Meerschweinchen besiedelt. Einige Arten, vor allem das Gemeine Meerschweinchen (Cavia aperea), haben ein sehr großes Verbreitungsgebiet, während etwa das Verbreitungsgebiet des Santa-Catarina-Meerschweinchens (Cavia intermedia) auf eine Insel vor der brasilianischen Küste und das Patzelt-Meerschweinchen (Cavia patzelti) auf ein begrenztes Gebiet im Hochland von Ecuador beschränkt ist. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegelniveau in den Küstengebieten bis in die Hochgebirgsregionen der Anden in Höhen über 4200 Metern.

Durch die Züchtung des Hausmeerschweinchens als Nahrungslieferant und Haustier hat sich ihr Verbreitungsgebiet vergrößert und die domestizierte Form ist fast weltweit als Haustier in von Menschen besiedelten Regionen verbreitet.

Alle Meerschweinchen leben in vergleichsweise offenen Lebensräumen und selbst die Arten, die in Regenwaldgebieten vorkommen, leben meist im Bereich offenerer Waldlichtungen, an Flussläufen und in ähnlichen Habitaten. Einige Arten bevorzugen trockene bis sehr trockene bis hin zu halbwüstenhafte Habitate. So sind etwa die Großen Pampashasen an steppenartige Regionen im südlichen Argentinien gebunden, von der trockenen Zwergstrauch-Halbwüste Monte bis in die patagonischen Steppen. Der Kleine Pampashase kommt im ebenfalls trockenen Gran Chaco mit Trockenwäldern und Dornbuschsavannen vor. Dort lebt auch das Südliche Zwergmeerschweinchen, während das Shipton-Zwergmeerschweinchen und das Nördliche Zwergmeerschweinchen die höheren Regionen der argentinischen, bolivianischen und chilenischen Anden bewohnt und letzteres vor allem in trockenen Regionen wie den chilenischen Salzwüstengebieten und den Ausläufern der Atacama-Wüste bis in die Gebüschsteppen lebt. Auch die Gelbzahnmeerschweinchen bevorzugen offene und trockene Regionen. Das Tiefland-Wieselmeerschweinchen überlappt mit seinem Lebensraum die Verbreitungsgebiete der beiden Pampashasen und des Südlichen Zwergmeerschweinchens in den entsprechenden Steppenregionen und sowohl das Südliche Gelbzahnmeerschweinchen wie auch das Wieselmeerschweinchen sind in den steppenartigen Hochland-Gebieten der Anden zu finden. Das Spix-Gelbzahnmeerschweinchen lebt in der brasilianischen Caatinga, ebenfalls eine Dornstrauchsavanne, und das Östliche Wieselmeerschweinchen in den etwas feuchteren Graslandgebieten des Cerrado.

Die Echten Meerschweinchen haben das größte Verbreitungsgebiet aller Arten und auch das größte Spektrum verschiedener Lebensräume. Im Vergleich zu den anderen genannten Gattungen sind sie toleranter gegenüber feuchteren Lebensräumen, bevorzugen aber auch eher mesofeuchte Gebiete und kommen entsprechend in den sehr feuchten Regenwaldgebieten des Amazonas nicht vor. Vor allem das Gemeine Meerschweinchen kommt in sehr unterschiedlichen Lebensräumen von den Waldgebieten entlang der atlantischen Küste bis in die Chaco-Region, des Cerrado und auch der Hochlandsteppen vor. Eine von den Verbreitungsgebieten der restlichen Populationen getrennte Region, in denen diese Art lebt, befindet sich zudem in den von Feuchtsavannen geprägten Llanos im Norden des Kontinents. Zwei weitere Arten der Gattung leben ebenfalls in den atlantischen Waldgebieten entlang der brasilianischen Küste, wobei sie eng an offene Graslandflächen gebunden sind. Das Santa-Catarina-Meerschweinchen lebt in einem vergleichbaren Lebensraum endemisch auf der vorgelagerten Insel Santa Catarina. Das Tschudi- und auch das Patzelt-Meerschweinchen wiederum sind angepasst an Hochlandsteppengebiete der Anden.

Besonders eng gebunden an spezifische Lebensräume sind die beiden Kerodon-Arten und die Wasserschweine. Das Bergmeerschweinchen kommt ausschließlich in den Felsregionen der trockenen Caatinga vor, wo es im Bereich der Gebüsche lebt, und das Klettermeerschweinchen in vergleichbaren Habitaten der Cerrado. Beide Arten der Wasserschweine sind dagegen semi-aquatisch und leben in Sumpf- und Wasserflächen ihrer Verbreitungsgebiete.

Weniger anzeigen