Patagonische skunk
Der Patagonische Skunk (Conepatus humboldtii) ist eine von vier Arten der Weißrüsselskunks innerhalb der als „Stinktiere“ bekannten Skunks. Er ist in Patagonien im Bereich der Südspitze des südamerikanischen Festlands verbreitet und damit die am südlichsten vorkommende Art der Skunks.
Der Patagonische Skunk erreicht eine Gesamtlänge von etwa 50 bis 60 Zentimetern, wovon auf den Schwanz 15 bis 18 Zentimeter entfallen. Die Weibchen sind in der Regel etwas kleiner als die Männchen. Das Gewicht liegt bei etwa 1,1 bis 4,5 Kilogramm. Das Fell ist schwarz mit zwei breiten, weißen Streifen, die sich vom Hinterkopf bis zum weitgehend weißen Schwanz ziehen. Eine weiße Gesichtszeichnung fehlt.
Der Patagonische Skunk ist in Patagonien im Bereich der Südspitze des südamerikanischen Festlands im südlichen Chile und Argentinien verbreitet und damit die am südlichsten vorkommende Art der Skunks. Auf den Feuerland-Inseln südlich der Magellanstraße ist er jedoch nicht anzutreffen.
Der Skunk lebt in Gras- und Gebüschland sowie auf Geröllflächen, kann aber auch in der Nähe von menschlicher Siedlungen angetroffen werden. Er kommt in Höhen zwischen 200 und 700 Metern vor.
Patagonische Skunks sind solitäre Tiere. Sie sind vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv und verbringen die meiste Zeit mit der Nahrungssuche. Sie sind keine aktiven Jäger und suchen sich lieber Beute aus, die am leichtesten zu erbeuten ist. Während der Wintermonate ziehen sie in der Regel von offenen grasbewachsenen Lebensräumen in Sträucher, Wälder und bergige Gebiete, wenn die Insektenpopulationen zurückgehen, um alternative Nahrungsquellen zu suchen. Schwarznasenstinktiere legen ihre eigenen Höhlen an, in der Regel in einer Böschung oder unter einem Felsen, wo sie sich ausruhen und vor Prädatoren verstecken. Sie können aber auch die verlassenen Höhlen anderer Tiere oder natürliche Höhlen zwischen den Felsen nutzen.
Patagonische Skunks sind Allesfresser. Sie fressen vor allem Insekten, aber auch Nagetiere, Aas, Sträucher und im Winter, wenn es weniger Insekten gibt, auch Früchte.
Über das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten des Patagonischen Skunks liegen nur wenige Informationen vor. Es ist bekannt, dass die Trächtigkeit etwa 9 Wochen dauert. Danach werden 3 bis 7 hilflose Jungtiere geboren. Die Jungtiere bleiben in einer warmen Höhle, bis sie in der Lage sind, sich fortzubewegen und die Mutter sie säugt und beschützt.
Der Patagonische Skunk wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des relativ häufigen Vorkommens in seinem Verbreitungsgebiet und der vergleichsweise wenig veränderten Lebensräume als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft.
Potenzielle Gefährdungen für die Art bestehen vor allem durch die starke Bejagung, speziell zur Gewinnung von Skunksfellen. Diese hatte ihren Höhepunkt in den 1960er und 1980er Jahren, hatte jedoch eine geringere Bedeutung als bei anderen Arten der Gattung. 1983 wurde der Export von Fellen des Patagonischen Skunks in Argentinien und Chile verboten, heute hat nur noch der Handel mit Tieren als Haustiere eine geringe Bedeutung.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Patagonischen Skunks von Humboldt. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihre Zahlen sind heute stabil.