Berg

Jura (Gebirge)

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Die Gebirgs- bzw. Höhenzugsbezeichnung Jura wird heute vor allem für den nordwestlich des Alpenkammes bzw. des schweizerischen Mittellandes liegenden Französischen Jura (französisch Massif du Jura) und den Schweizer Jura verwendet.

Sie bilden eine geologisch-tektonische Einheit und werden als Jura im engeren bzw. eigentlichen Sinne bezeichnet, mit dem sich dieser Artikel ausschliesslich befasst. Im weiteren Sinne gehören auch die Schwäbische und die Fränkische Alb zu den gesamten Juragebirgszügen, die sich von den südlichsten Juraketten westlich des Lac du Bourget in der Nähe von Chambéry zur Klus der Rhone südwestlich von Genf und bis nach Coburg in Oberfranken erstrecken.

Klima und Vegetation

Das Klima auf den Jurahöhen ist mitunter rau, feucht und kalt. Die Hauptniederschlagsmenge fällt in den Sommermonaten in Form von Gewittern, regional jedoch sehr unterschiedlich verteilt. Diese werden teilweise vom stürmischen Joran-Wind begleitet. Aber auch im Winter gibt es des Öfteren länger anhaltende Niederschlagsereignisse. Die vollkommen abgeschlossenen Hochtäler auf über 1000 m ü. M. in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Waadt und den angrenzenden französischen Departements Doubs und Jura sind bekannt für sehr niedrige Temperaturen im Winter, weil sich hier in Strahlungsnächten die Kaltluft ansammeln kann (Entstehung sogenannter Kaltluftseen). So wurden am 12. Januar 1987 mit −41,8 °C an der MeteoSchweiz-Messstation in La Brévine die tiefsten offiziell je gemessenen Temperaturen in der Schweiz und am 13. Januar 1968 mit −36,7 °C an der MétéoFrance-Station in Mouthe die tiefsten Temperaturen für Frankreich jeweils im Jura registriert. Aus dem Vallée de Joux ist eine inoffizielle Messung von −41 °C vom 31. Januar 1888 bekannt, im Januar 1985 wurde in der Combe des Amburnex durch die Forschungsanstalt Changins (heute Agroscope) eine Temperatur von −46 °C registriert.

Der Jura besitzt grosse Waldflächen. Typische Baumarten und am weitesten verbreitet sind Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern und Tannen; es gibt aber auch ausgedehnte Buchen- und Eichenwälder. Diese Waldlandschaft ist durchsetzt mit offenen Weiden, auf denen weit verstreut riesige einzelne Fichten stehen. Im Frühling sind viele dieser Weiden mit Osterglocken übersät, speziell zwischen Grande Sagneule (Neuenburger Jura im Nordosten vom Col de La Tourne) und Sauge (oberhalb Biel). Die Baumgrenze liegt klimatisch bedingt auf etwa 1400 bis 1500 m ü. M., im französischen Jura auf 1600 m ü. M. Darüber befinden sich ausgedehnte, relativ karge Bergweiden. Im äussersten Südwesten des Juras und im Bereich des Flusses Ain bemerkt man bereits den Einfluss des mediterranen Klimas auf die Vegetation. Vegetationsgeschichtlich gesehen bemerkenswert ist das erst späte Vordringen der Fichte vom Westjura her Richtung Osten. Erst stärkere Rodungen seit dem 18. Jahrhundert verschafften dem gegenüber Weisstanne und Buche stärker lichtbedürftigen Baum auch im Ostjura eine Existenzgrundlage. Dafür verschwanden die früher weit verbreiteten Eichenwälder aufgrund forstwirtschaftlicher Bedürfnisse der Industrialisierung weitgehend.

In den Becken und Tälern wird Ackerbau und intensive Weidewirtschaft betrieben. Die stark geneigten Hänge des Jurasüdfusses eignen sich zusammen mit der ausgleichenden Wirkung der Jurarandseen auf das Lokalklima hervorragend für Weinbau.

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Die Gebirgs- bzw. Höhenzugsbezeichnung Jura wird heute vor allem für den nordwestlich des Alpenkammes bzw. des schweizerischen Mittellandes liegenden Französischen Jura (französisch Massif du Jura) und den Schweizer Jura verwendet.

Sie bilden eine geologisch-tektonische Einheit und werden als Jura im engeren bzw. eigentlichen Sinne bezeichnet, mit dem sich dieser Artikel ausschliesslich befasst. Im weiteren Sinne gehören auch die Schwäbische und die Fränkische Alb zu den gesamten Juragebirgszügen, die sich von den südlichsten Juraketten westlich des Lac du Bourget in der Nähe von Chambéry zur Klus der Rhone südwestlich von Genf und bis nach Coburg in Oberfranken erstrecken.

Klima und Vegetation

Das Klima auf den Jurahöhen ist mitunter rau, feucht und kalt. Die Hauptniederschlagsmenge fällt in den Sommermonaten in Form von Gewittern, regional jedoch sehr unterschiedlich verteilt. Diese werden teilweise vom stürmischen Joran-Wind begleitet. Aber auch im Winter gibt es des Öfteren länger anhaltende Niederschlagsereignisse. Die vollkommen abgeschlossenen Hochtäler auf über 1000 m ü. M. in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Waadt und den angrenzenden französischen Departements Doubs und Jura sind bekannt für sehr niedrige Temperaturen im Winter, weil sich hier in Strahlungsnächten die Kaltluft ansammeln kann (Entstehung sogenannter Kaltluftseen). So wurden am 12. Januar 1987 mit −41,8 °C an der MeteoSchweiz-Messstation in La Brévine die tiefsten offiziell je gemessenen Temperaturen in der Schweiz und am 13. Januar 1968 mit −36,7 °C an der MétéoFrance-Station in Mouthe die tiefsten Temperaturen für Frankreich jeweils im Jura registriert. Aus dem Vallée de Joux ist eine inoffizielle Messung von −41 °C vom 31. Januar 1888 bekannt, im Januar 1985 wurde in der Combe des Amburnex durch die Forschungsanstalt Changins (heute Agroscope) eine Temperatur von −46 °C registriert.

Der Jura besitzt grosse Waldflächen. Typische Baumarten und am weitesten verbreitet sind Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern und Tannen; es gibt aber auch ausgedehnte Buchen- und Eichenwälder. Diese Waldlandschaft ist durchsetzt mit offenen Weiden, auf denen weit verstreut riesige einzelne Fichten stehen. Im Frühling sind viele dieser Weiden mit Osterglocken übersät, speziell zwischen Grande Sagneule (Neuenburger Jura im Nordosten vom Col de La Tourne) und Sauge (oberhalb Biel). Die Baumgrenze liegt klimatisch bedingt auf etwa 1400 bis 1500 m ü. M., im französischen Jura auf 1600 m ü. M. Darüber befinden sich ausgedehnte, relativ karge Bergweiden. Im äussersten Südwesten des Juras und im Bereich des Flusses Ain bemerkt man bereits den Einfluss des mediterranen Klimas auf die Vegetation. Vegetationsgeschichtlich gesehen bemerkenswert ist das erst späte Vordringen der Fichte vom Westjura her Richtung Osten. Erst stärkere Rodungen seit dem 18. Jahrhundert verschafften dem gegenüber Weisstanne und Buche stärker lichtbedürftigen Baum auch im Ostjura eine Existenzgrundlage. Dafür verschwanden die früher weit verbreiteten Eichenwälder aufgrund forstwirtschaftlicher Bedürfnisse der Industrialisierung weitgehend.

In den Becken und Tälern wird Ackerbau und intensive Weidewirtschaft betrieben. Die stark geneigten Hänge des Jurasüdfusses eignen sich zusammen mit der ausgleichenden Wirkung der Jurarandseen auf das Lokalklima hervorragend für Weinbau.

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