Goldlaubenvogel
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Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sericulus aureus

Der Goldlaubenvogel (Sericulus aureus) ist eine farbenprächtige Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae). Er ist mit einer Körperlänge von etwa 24 Zentimeter ein verhältnismäßig kleiner Laubenvogel. Er kommt ausschließlich im Osten von Neuguinea vor und zählt zu den Arten dieser Gattung, zu dessen Balzverhalten der Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Wie für Laubenvögel typisch besteht ein auffallender Geschlechtsdimorphismus. Es werden keine Unterarten unterschieden. Der Flammenlaubenvogel (Sericulus ardens), der früher als Unterart des Goldlaubenvogels eingeordnet wurde, wird heute als eigenständige Art eingestuft.

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Die Bestandssituation des Goldlaubenvogels wird von der IUCN mit ungefährdet (least concern) angegeben.

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Aussehen

Die Männchen des Goldlaubenvogels erreichen eine Körperlänge von bis zu 24 Zentimeter, wovon zwischen 7,7 und 9,9 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Weibchen werden mit einer Körperlänge von bis zu 25 Zentimeter geringfügig größer. Bei ihnen fallen zwischen 8,2 und 9,7 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Die Schnabellänge beträgt bei den Männchen zwischen 2,6 und 3,3 Zentimeter und bei den Weibchen zwischen 3 und 3,3 Zentimetern. Männchen wiegen zwischen 175 und 180 Gramm, Weibchen erreichen ein Gewicht zwischen 165 und 175 Gramm.

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Beim Männchen des Goldlaubenvogels sind Scheitel und Nacken orangerot. Dagegen sind die Gesichtsseite, das Kinn und die Kehle schwarz. Die oberen Nackenfedern sind verlängert und sind bei einzelnen Individuen so lang, dass sie an den Halsseiten herabfallen. Auch die Federn des Mantels sind verlängert. Sie sind im oberen Mantelbereich kräftiger orange als die Nackenfedern, hellen aber im unteren Mantelbereich zu einem Gelborange auf. Der Rücken, der Bürzel und der größte Teil der Oberschwanzdecken sind einfarbig Gelb-Orange. Das gelbe und orangefarbene Gefieder glänzt sehr stark, so dass sich bei entsprechendem Lichteinfall weiße Glanzlichter auf dem Gefieder bilden.

Die Steuerfedern sind dunkel schwarzbraun mit umbra-farbenen Federschäften und schmalen orangegelben Spitzen an den äußeren Steuerfedern. Die Flügeldecken sind leuchtend orangegelb. Die äußerste Handschwinge ist schwarzbraun mit einer blass orangegelben Basis; der orangegelbe Federanteil nimmt zu bis die innerste Handschwinge lediglich eine schwarzbraune Federspitze aufweist. Die Armschwingen sind orangegelb mit schwarzbraunen Federspitzen. Die Größe dieser schwarzbraunen Federspitze nimmt ab, je näher die Schwinge zum Körper ist.

Die Körperunterseite ist vollständig ein helles Gelborange, das am blassesten an den Unterschwanzdecken ist. Einige Individuen weisen einen kleinen schwarzen Fleck auf beiden Brustseiten auf, der jedoch normalerweise von den zusammengefalteten Flügeln verdeckt ist. Die Beine sind blaugrau, die Iris ist zitronengelb bis porzellanweiß.

Das Weibchen ist auf der gesamten Körperoberseite olivfarben, der Kopf ist etwas blasser als die übrige Körperoberseite. Die Ohrdecken, das Kinn und die Kehle sind nochmals heller und können lehmfarben. Durch dunkle Federspitzen wirken Kinn und Kehle außerdem leicht geschuppt. Der Mantel wirkt durch einzelne blassgelbe Federmitten in einem individuell unterschiedlichem Maße gestreift. Die Flügeldecken haben einen mehr zimtbraunen Ton, die Arm- und Handschwingen sind dagegen olivbraun. Die Handschwingen haben hellere Säume an den Außenfahnen. Das Schwanzgefieder hat auf der Oberseite dieselbe Farbe wie die Schwingen.

Auf der Körperunterseite geht die Kehle zunehmend in ein orangegelb über, die Brust ist vollständig orangegelb, die übrige Körperunterseite ein blasses orangegelb. An den Brustseiten sind die Federn dunkel gesäumt, so dass dadurch eine Schulung entsteht. Die Unterschwanzdecken sind blass orangegelb. Die Steuerfedern sind braunschwarz mit blassgelben Federschäften. Der Schnabel ist graubraun, die Beine sind grau und die Iris ist braun.

Subadulte männliche Goldlaubvögel gleichen dem adulten Weibchen, weisen aber mit zunehmenden Lebensalter immer mehr einzelne Federn auf, die dem Gefieder des Männchens gleichen. Jungvögel haben außerdem ein spitzer auslaufendes Schwanzgefieder als die adulten Vögel. Die Federn auf Schulter und Mantel haben blassgelbe Federschäfte, die bei den adulten Vögeln fehlen.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Goldlaubenvogel ist endemisch auf Neuguinea beschränkt. Das Verbreitungsgebiet ist disjunkt und auf einige Bergregionen in der nördlichen Hälfte beschränkt. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im indonesischen Teil der Insel. Goldlaubvögel kommen in Höhenlagen zwischen 950 und 1350 Meter vor.

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Ein großes Verbreitungsgebiet liegt im Norden des Vogelkop, der in den Höhenlagen mit Bergregenwäldern bestanden ist. Zum Verbreitungsgebiet gehört außerdem das Wandammen-. Weyland-, Oranje-, Torricelli- und Prince Alexander-Gebirge. Alle diese Gebirge sind mit Bergregenwälder bestanden.

Der Goldlaubenvogel hält sich überwiegend im Baumkronenbereich auf.

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Fressverhalten und Ernährung

Das Nahrungsspektrum des Goldlaubenvogels ist noch nicht abschließend untersucht, er scheint sich aber überwiegend von Früchten und außerdem von Insekten zu ernähren. Feigen scheinen in seiner Ernährung eine große Rolle zu spielen. Ein Weibchen, das auf Vogelkop beobachtet werden konnte, hielt sich im selben Baum auf wie ein Hüttengärtner, ohne dass es bei diesen beiden Laubvogelarten zu einer Interaktion kam. Ein ausgewachsenes Männchen sowie ein Weibchen fraßen im selben fruchttragenden Baum wie eine Rotkappen-Fruchttaube und ein Sichelschwanz-Paradiesvogel.

Paarungsgewohnheiten

Im Arfak- und im Tamraugebirge balzten die Männchen der beobachteten Lauben im Zeitraum von August bis November. Das Balzverhalten ist noch nicht abschließend untersucht. Filmsequenzen liegen nur für ein Männchen vor, dass vor seiner Laube balzte, ohne dass ein Weibchen oder ein anderes Männchen in der Nähe waren. Zum beobachteten Balzverhalten gehört ein Wegdrehen von Kopf und Schnabel von der Laube weg. Dabei wird jeweils der Flügel, zu dem sich der Kopf hinwendet, fallen gelassen und leicht geöffnet. Außerdem wird das gesträubte Schwanzgefieder möglichst weit Richtung Bauch gedrückt. Sprünge, kurzes Flügelschlagen und serpentinenartige Kopfbewegungen gehören ebenfalls zum Repertoire.

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Bis jetzt wurden noch keine Nester des Goldlaubenvogels gefunden. Fortpflanzungsbereite Weibchen wurden jeweils im Juli beobachtet.

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Referenzen

1. Goldlaubenvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Goldlaubenvogel
2. Goldlaubenvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103683932/93931853
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/62367

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