Myrmecia gulosa
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Myrmecia gulosa

Myrmecia gulosa (engl. „Red Bull Ant“ oder „Giant Bull Ant“) ist eine Ameisenart aus der Unterfamilie der Bulldoggenameisen (Myrmeciinae), die im östlichen Australien heimisch ist. Es handelt sich um eine der größten Ameisenarten der Welt. Ihr giftiger Stich kann beim Menschen zu tagelangen starken Schmerzen führen.

Aussehen

Wie bei allen Bulldoggenameisen und Knotenameisen (Myrmicinae) besteht das Stielchenglied (Petiolus) von Myrmecia gulosa aus zwei Teilen, dem Petiolus und Postpetiolus. Innerhalb der beiden Unterfamilien zeichnet sich die Art durch ihre enorme Größe und die dunkle Färbung der hinteren Hälfte des Hinterleibes aus.

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Die Männchen werden 17 bis 21 Millimeter lang. Farbe und Behaarung gleichen denen der Arbeiterinnen, ihre Gesamtform ist aber filigraner. Die Seiten des Kopfes sind gerade, die Mandibeln besitzen nur zwei kleine Zähne am Ende und das zweite Fühlerglied ist 6,5-mal länger als das erste. Mesosoma und Hinterleib sind ähnlich wie bei den Arbeiterinnen, der Stachel ist aber kurz und breit. Die glasigen Flügel haben eine ausgeprägt gelbliche Färbung.

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Verteilung

Erdkunde

Myrmecia gulosa ist in den küstennahen Regionen im Süden Queenslands und im Osten von New South Wales bis hin zum Australian Capital Territory sowie im Murray-Darling-Becken verbreitet. Die bevorzugten Habitate der Art sind offene Waldgebiete und Heideland. Nach Buschfeuern gehören sie zu den ersten Ameisenarten, die betroffene Gebiete wiederbesiedeln. Die Arbeiterinnen sind tag- und nachtaktiv.

Myrmecia gulosa Lebensraum-Karte
Myrmecia gulosa Lebensraum-Karte
Myrmecia gulosa
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Gewohnheiten und Lebensstil

Myrmecia gulosa zeigt verglichen mit anderen Ameisenarten einige archetypische und zum Teil etwas ursprüngliche Verhaltensweisen.

Fressverhalten und Ernährung

Die Imagines können selbst keine feste Nahrung zu sich nehmen und ernähren sich von Nektar und anderen Pflanzensäften. Die Arbeiterinnen jagen aber auch Wirbellose wie Bienen und andere Ameisen, zum Beispiel Rossameisen (Camponotus) oder „Spiny Ants“ (Gattung Polyrhachis), die sie an die Brut verfüttern. Die Nahrung wird durch schalenlose trophische Eier der Arbeiterinnen ergänzt, die an die Königin und die Larven verfüttert und gelegentlich auch selbst verzehrt werden.

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Die Arbeiterinnen jagen zeitweise einzeln und unkooperativ. Sie sind durch ihre gute Sicht beispielsweise in der Lage, ihre Opfer zu umrunden, auf deren Rücken zu springen und sie daraufhin mit einem gezielten Stich zu töten. Das Sozialverhalten von Myrmecia gulosa ist im Vergleich zu fortschrittlicheren Ameisenarten wenig ausgeprägt. Eine Rekrutierung findet nicht statt, die Ameisen können auch keine chemischen Signale (Pheromone) für ihre Nestmitbewohner aussondern und reagieren auch nicht auf solche.

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Paarungsgewohnheiten

Die Nester sind unterirdisch angelegt und können über 2000 Individuen umfassen, von denen etwa drei Viertel Arbeiterinnen sind. Die Art ist monogyn und vermutlich monandrisch, was bedeutet, dass sich immer nur eine Königin im Nest befindet und alle Arbeiterinnen Schwestern sind.

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In der Umgebung des Nestes können zu jeder Tages- und Nachtzeit zwei bis drei Wachen beobachtet werden, die Ausschau nach möglichen Eindringlingen halten. Die Ameisen haben ein sehr gut ausgeprägtes Sehvermögen, mit dem sie potentielle Gefahren bis in eine Entfernung von zwei Metern erkennen können. Die Wachen greifen Eindringlinge jeglicher Größe aggressiv an, die zu nah an das Nest herankommen. Dabei springen sie Angreifer regelrecht an, um sie zu vertreiben, was ihnen den Spitznamen „Hoppy Joe“ eingebracht hat, und folgen ihnen auch noch ein gutes Stück hinterher.

Die Königin legt Eier nur während einer kurzen Periode von ein paar Wochen im Frühjahr. Die Larven sind nach dem Schlupf beinlos und werden von den Arbeiterinnen mit tierischer Nahrung und trophischen Eiern versorgt. Sie wachsen den ganzen Sommer und Herbst und überwintern unvollständig ausgewachsen. Im Winter nehmen sie keine Nahrung zu sich, weswegen die Arbeiterinnen nicht nach Kleintieren jagen. Im folgenden Frühjahr wird das Wachstum wieder aufgenommen. Etwa gleichzeitig mit der nächsten Eiablage der Königin sind die Larven dann ausgewachsen. Sie werden von den Arbeiterinnen mit Sandkörnern bedeckt, die die Larven als Gerüst zur Verpuppung verwenden. Beim Schlupf, der zwischen Sommeranfang und Mitte des Sommers stattfindet, werden die Jungtiere von Arbeiterinnen unterstützt, die die Puppenhülle mit ihren Mandibeln aufschneiden.

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POPULATION

Referenzen

1. Myrmecia gulosa artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Myrmecia_gulosa

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