Waldnymphe,, Grünbrustnymphe
Die Scherenschwanznymphe (Hylonympha macrocerca) oder Waldnymphe, manchmal auch Grünbrustnymphe genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein Verbreitungsgebiet, das nur etwa 375 Quadratkilometer in dem südamerikanischen Land Venezuela umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als „stark gefährdet“ (endangered) eingestuft.
Schon John Gould verwendete das heutige Protonym Hylonympha macrocerca. Das Typusexemplar erhielt er aus von Henry Whitely (1844–1893), der behauptete, dass er dieses mit einer Sammlung andere Bälge aus Brasilien bekommen hätte.
Der Begriff »Hylonympha« leitet sich aus den griechischen Worten »hýlē ὕλη« für »Wald« und »nymphē, νυμφή« für »Nymphe, junge Schönheit« ab. Das griechische Artepitheton »macrocerca« ist ein griechisches Wortgebilde aus »makros μακρός« für »groß, lang« und »kerkos κέρκος« für »Schwanz«.
Die männliche Scherenschwanznymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 19 Zentimetern, während das Weibchen nur etwa 11,5 Zentimeter lang wird. Der Scheitel und mittlere Teil der Krone des Männchens ist violett. Der Rest der Krone ist schwarz. Das Oberteil schimmert dunkel grün. Die Kehle und das Unterteil glänzen smaragdgrün und werden am Bauch schwarz. An den seitlichen Flanken prangern grüne Flecken. Der sehr lange gegabelte Schwanz ist schwarzviolett. Die äußeren Steuerfedern sind sehr viel länger, als die restlichen Schwanzfedern. Das Weibchen hat ein dunkelgrün glänzendes Oberteil. Das Unterteil ist weiß mit grünen Sprenkeln. Die Brust ist ausschließlich weiß. Der Bauch sowie der untere Teil der Flügel sind kastanienfarben. Der Schwanz fällt wesentlich kürzer als beim Männchen aus. Die inneren grünen Schwanzfedern weisen distal stahlblaue Spuren auf. Die Außenfedern sind zimtfarben mit subterminalen dunklen Abschnitten und schmutzig-weißen Flecken.
Das Habitat des Kolibris befindet sich in subtropischer Zone. Er bewegt sich an Waldrändern sowie Lichtungen des Nebelwalds in Höhen zwischen 900 und 1200 Metern. Der Kolibri ist endemisch auf der Paria-Halbinsel.
Der Vogel ernährt sich im Primärwald vorzugsweise vom Nektar der Bromeliengewächse sowie von den dort lebenden Insekten. Im Sekundärwald sieht man ihn auch an Helikonien (insbesondere Heliconia aurea) sowie an Costus.
Der Scherenschwanznymphe ernährt sich von Nektar, hauptsächlich von blühenden Bromelien, aber auch von Blüten der Gattungen Heliconia und Costus. Die Weibchen verteidigen möglicherweise ihr Revier. Neben Nektar ernährt sich die Art auch von Gliederfüßern, die sie von der Vegetation aufliest und von einer Sitzstange aus auffängt.