Kaisermantel
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SPEZIES
Argynnis paphia

Der Kaisermantel oder Silberstrich (Argynnis paphia) ist ein Schmetterling (Tagfalter) der Gattung Argynnis aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er ist der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter. Das Artepitheton leitet sich von Paphia, einem Beinamen der Aphrodite aus der griechischen Mythologie ab. Er wurde zum Schmetterling des Jahres 2022 gekürt.

Verteilung

Erdkunde

Argynnis paphia ist weit verbreitet und häufig in Europa: Nord-Spanien im Westen, Frankreich, Italien einschließlich der Inseln, Irland, südliches Großbritannien, Fennoskandinavien, Griechenland, europäischer Teil der Türkei. Das gesamte Verbreitungsgebiet erstreckt sich durch das gemäßigte Asien (Russland, Iran, China) bis nach Japan. Die vertikale Verbreitung reicht bis 1.000 Meter in Europa und bis 2.000 Meter in Nordafrika. Sie leben an sonnigen Waldrändern, blütenreichen Waldlichtungen mit strauchbewachsenen Rändern und auf von Wald eingeschlossenen Wiesen, besonders im Bergland. Nur selten verlassen die Falter die Waldgebiete.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Falter fliegen jährlich in Mitteleuropa in einer Generation von Juni bis August, im Süden Europas von Ende Mai bis September. Sie saugen mit Vorliebe an Brombeerblüten, Skabiosen, Distelköpfen und den doppeldoldigen Blütenständen der Wald-Engelwurz. Bei der Balz verfolgt das Männchen das Weibchen und umkreist es dabei von hinten unten nach vorn und von vorne oben nach hinten zurück, während das Weibchen mit gleichmäßigem Flattern ganz gerade fliegt. Das Männchen sendet dabei einen Lockstoff aus Duftschuppen aus. Wenn das Weibchen paarungsbereit ist, landet es auf einem Busch oder überhängenden Baumzweig und streckt seinen Hinterleib nach oben. Dabei gibt es aus Drüsensäcken ebenfalls einen Lockstoff ab. Die Vereinigung findet auf Blüten, Blättern oder am Boden statt, häufig so fest, dass das Paar vereinigt bleibt und das eine Individuum das andere mit herumträgt.

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Die Eier werden an Baumstämmen abgelegt, vorzugsweise an Kiefern und Fichten, in deren Nähe Veilchen wachsen. Ihren Suchflug nach einem Ablageplatz beginnen die Weibchen in den Baumkronen. Hat eines einen geeigneten Baum gefunden, lässt es sich senkrecht auf einen besonnten Platz am Boden fallen und sonnt sich. Danach fliegt es kurze Strecken dicht über den niederen Pflanzen und landet auf einigen. Mit den Putzpfoten trommelt es heftig auf der Blattdecke und fliegt dann zur nächsten Stelle. Höherer Bewuchs wird dabei gemieden. Das Weibchen beginnt in etwa 1 – 2 m Höhe an dem Baum sprungweise aufwärts zu flattern, jedes Mal nur einige Flügelschläge ausführend. Dabei umfliegt es spiralförmigig den Baumstamm, um in Abständen von ½ - 2 m je ein Ei abzusetzen. Hierzu setzt es sich senkrecht an den Stamm und biegt den Hinterleib im rechten Winkel, um das Ei in eine Spalte, unter einer Flechte oder Rindenschuppe zu platzieren, wo es nicht sichtbar ist und vor Sonne und Regen weitgehend geschützt. In etwa 4 m Höhe angekommen, verlässt es diesen Stamm, um an einem anderen wieder von unten zu beginnen. Es gibt aber auch Beobachtungen (z. B. aus Brandenburg), dass die Eier nicht an Baumstämmen, sondern stattdessen an Veilchen abgelegt wurden.

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Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Raupen schlüpfen im Spätsommer. Sie fressen ihre eigene Eihülle. Anschließend verstecken sie sich, ohne weitere Nahrungsaufnahme in der Rinde und überwintern. Erst im nächsten März werden sie wieder aktiv und kriechen den Stamm hinab auf der Suche nach Veilchen. Sie beginnen dann an den Veilchen zu fressen. Tagsüber halten sie sich unter trockenen Blättern verborgen und kommen nur in der Nacht hervor. Sie verpuppen sich als Stürzpuppe an Pflanzen in Bodennähe.

POPULATION

Referenzen

1. Kaisermantel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisermantel

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