Yak
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
SPEZIES
Bos mutus
Populationsgrösse
10,000
Lebensdauer
25 years
Höchstgeschwindigkeit
40
25
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
305-1000
671-2200
kglbs
kg lbs 
Höhe
1.6-2
5.2-6.6
mft
m ft 
Länge
2.5-3
8.2-9.8
mft
m ft 

Der oder das Yak (Bos mutus), auch Jak geschrieben, ist eine in Hochasien verbreitete Rinderart. Er ist eine der fünf Rinderarten, die domestiziert wurden (s. Hausrind). Durch eine Entscheidung der ICZN hat seit 2003 der jüngere, auf einem Exemplar des Wildyaks basierende Artname mutus (lateinisch für „stumm“) Vorrang vor dem auf der Haustierform basierenden grunniens („grunzend“).

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Wegen seiner grunzähnlichen Laute wird der Yak auch (Tibetischer) Grunzochse genannt. Die Bezeichnung „Yak“ stammt aus der tibetischen Sprache. Im Tibetischen wird allerdings nur das männliche Tier གཡག་ g.yag genannt (Aussprache: ), während das weibliche Tier als འབྲི ’bri (Aussprache: ) bezeichnet wird.

Während der Hausyak in großer Zahl im Himalaya, in der Mongolei und sogar im Süden von Sibirien verbreitet ist, ist der Wildyak vom Aussterben bedroht. Wegen seiner Anpassung an die extremen klimatischen Bedingungen seines Lebensraumes stellt der Yak im zentralasiatischen Hochland und den angrenzenden Ländern nach wie vor die Lebensgrundlage eines großen Teils der dort lebenden Menschen dar. Er liefert Milch, Fleisch, Leder, Haar und Wolle. Sein Kot dient als Brennmaterial. Nach wie vor wird der Yak als Last- und Reittier genutzt. Auf einem über 1,4 Millionen Quadratkilometer großen Gebiet sind bäuerliche Lebensweisen überwiegend nur durch Yaks möglich.

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Aussehen

Ein Yakbulle kann eine Kopf-Rumpf-Länge von 3,25 Metern, eine Widerristhöhe von 200 Zentimetern und ein Gewicht von über einer Tonne erreichen. Die Kühe sind deutlich kleiner und leichter. Sie erreichen maximal eine Widerristhöhe von 150 Zentimetern und wiegen zwischen 400 und 500 Kilogramm. Verglichen mit einem Hausrind ist der Körper des Yaks relativ lang. Anders als das Hausrind, das 13 Rippenpaare hat, hat der Yak 14 oder 15 Rippenpaare. Der Brustkorb ist dadurch breit und tief, was der stark entwickelten Lunge und dem Herzen ausreichend Raum verschafft. Durch den gut entwickelten Brustkorb wirkt der Yak trotz seines verhältnismäßig langgestreckten Körperbaus kompakt.

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Aufgrund der verlängerten Dornfortsätze der Hals- und Brustwirbel hat der Yak einen Buckel. Dieser ist bei Männchen etwas ausgeprägter. Der Hals männlicher Tiere ist außerdem muskulöser. Die Rückenlinie ist bei beiden Geschlechtern leicht abfallend. Die Hinterhand ist dadurch beweglicher, was zur Trittsicherheit der Yaks beiträgt.

In Anpassung an das Klima ist das Flotzmaul des Yaks sehr klein. Insbesondere die Oberlippe ist sehr beweglich, so dass Yaks wesentlich schlechtere Weiden mit einer niedrigeren Vegetation als das Rind nutzen können. Die Hörner entspringen an den Kopfseiten und führen in einer gleichmäßigen Biegung nach oben. Sie werden bis zu einem Meter lang. Das Euter der Kühe, das zwei Zitzenpaare aufweist, ist sehr klein und hoch angesetzt. Die Zitzen sind nur zwei bis drei Zentimeter lang. Auch der Hodensack der Bullen liegt dicht am Unterbauch und ist deutlich kleiner als bei einem Hausrind.

Die Fellfarbe des Wildyaks variiert von dunkelbraun bis schwarz. Der Rücken sowie das Flotzmaul sind in der Regel etwas aufgehellt. Der Yak ist die einzige Rinderart, die über ein mehrschichtiges Haarkleid verfügt. Es werden ein festeres Deck- oder Langhaar, eine gröbere Wolle und ein feines, spinnfähiges Unterhaar oder Feinwolle unterschieden.

Bis auf das Flotzmaul und die im Haar eingebetteten Zitzen sind alle Körperteile mit dichtem Haar bedeckt. Die Vorhaut des Penis ist zum Schutz gegen die Kälte ebenfalls mit Haar bedeckt. Während der Unterbauch, das Euter und der Hodensack nur kurz behaart sind, sind die Haare an der unteren Seite des Körpers sehr lang und fallen als sogenannte Bauchmähne schabrackenähnlich herab. Der Yak wirkt dadurch ausgesprochen kurzbeinig. Der Schwanz ist von der Wurzel an langbehaart. Die langen Deckhaare an Brust, Schwanz und Bauch werden beim Yak auch als Rosshaar bezeichnet, da sie Ähnlichkeit zu den Haaren an Schweif und Mähne von Pferden haben. Sie sind allerdings deutlich weicher als bei Pferden.

Grobe Wollhaare mit einer Länge von fünf bis dreizehn Zentimetern sind über den ganzen Körper verteilt. Als dritte Haarart findet sich Feinwolle in allen Körperregionen und macht über 80 Prozent der Behaarung aus. In der Bauchregion haben Yaks beispielsweise pro Quadratzentimeter 220 Grobhaare und 800 Feinwollhaare. Beim Haarwechsel verliert der Yak überwiegend das Wollhaar. Der Ausfall beginnt am Hals und setzt sich an der Rücken- und Bauchregion fort.

Domestizierte Yaks erreichen nicht die Ausmaße wilder Yaks. Stiere der Hausyaks haben eine Widerristhöhe von 112 bis 180 Zentimeter, Kühe sind mit 107 bis 112 Zentimetern etwas kleiner. Stiere erreichen ein Gewicht von 700 Kilogramm; Kühe werden 250 bis 350 Kilogramm schwer. Hausyaks können in ihrem Erscheinungsbild den Wildyaks sehr ähneln. Sie haben aber häufig eine von den Wildyaks abweichende Fellfärbung. Es gibt neben braunen und schwarzen auch rote, weiße oder gescheckte Yaks. Viele Hausyaks weisen keine Hörner auf.

Die Abweichungen zwischen Haus- und Wildyak sind ein Indiz für eine seit langem stattfindende Domestikation, da nicht von einer gezielten Zucht ausgegangen wird. Die Merkmale von Hausyaks, zu denen neben der geringeren Größe auch der im Vergleich zum Wildyak verkürzte Gesichtsschädel sowie die teilweise Hornlosigkeit und die Aufhellung des Fells gehören, sind nicht gezielt herausgezüchtet worden, sondern haben sich im Laufe der Zeit eher zufällig ergeben. Insgesamt gilt die Domestikation des Hausyaks als noch nicht so weit fortgeschritten wie beim Hausrind. Hausyaks sind häufig gegenüber dem Menschen scheu und neigen zu Aggressivität. Insbesondere Yakkühe mit neugeborenen Kälbern zeigen ein aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen und gehen sehr schnell zum Angriff über.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Ideale Lebensbedingungen finden Yaks in Regionen, deren durchschnittliche Temperatur unter fünf Grad liegt und in den wärmsten Monaten des Jahres einen Durchschnitt von 13 °C nicht überschreitet.

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In der jüngeren Eiszeit kamen Wildyaks noch in einem breiten Gürtel vom Aralsee bis nach Alaska vor. Das historische Verbreitungsgebiet umfasste den Himalaya sowie weite Teile der chinesischen Provinzen Xinjiang, Tibet und Qinghai und Teile Südsibiriens. Noch im 14. Jahrhundert lebten wilde Yaks in Tuwa. 1720 wurde noch von Wildyaks bei Kusnezk, 1739 von solchen im Altai und Daurien berichtet.

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Yak Lebensraum-Karte
Yak Lebensraum-Karte
Yak
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Gewohnheiten und Lebensstil

Gegenüber Fressfeinden wie Wölfen sind sie äußerst wachsam. Von Hausyakherden weiß man, dass in Herden von 100 Tieren und mehr nur sehr selten einzelne Tiere von Raubsäugern gerissen werden, da sie sich geschlossen gegen die Raubtiere verteidigen. Aus Sichuan werden regelmäßig Fälle berichtet, in denen Yakbullen Wölfe töten. Von Raubsäugern werden in der Regel einzelne Tiere nur gerissen, wenn sie während einer panikartigen Flucht von der Herde getrennt werden.

Fressverhalten und Ernährung

Yaks sind Wiederkäuer, die in ihrer Verdauungsphysiologie viele Gemeinsamkeiten mit dem Hausrind aufweisen. Anders als das Hausrind sind sie jedoch in der Lage, sich schnell an veränderte Futterverhältnisse anzupassen. Sie bilden in Anpassung an ihren Lebensraum außerdem eine Körperreserve für den Winter. Die täglich benötigte Futtermenge ist geringer als bei sogenannten Robustrindern wie beispielsweise dem Schottischen Hochlandrind. Sie sind außerdem in der Lage, während Schneestürmen mehrere Tage ohne Futter und Wasser zu überleben.

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Die aufgenommenen Futtermengen variieren in Abhängigkeit von der Futterqualität und damit von der Jahreszeit. In den Monaten Juli bis Oktober nehmen Yaks täglich etwa 5,6 Kilogramm Trockenmasse auf. Die Futtermenge sinkt während der Wintermonate und ist am niedrigsten in den Monaten März und April, wenn sie durchschnittlich nur noch 1,9 Kilogramm Trockenmasse pro Tag fressen. Entsprechend sind für Yaks saisonal geprägte Gewichtsveränderungen typisch. Während des Winterhalbjahrs verlieren Bullen durchschnittlich 5,5 und Yakkühe 6,7 Prozent ihres Körpergewichtes. Im Extremfall nehmen sie bis zu 20 Prozent des Körpergewichts über das Winterhalbjahr ab. Diesen Gewichtsverlust überstehen sie nur dann, wenn sie sich in der warmen Jahreszeit eine entsprechende Körperreserve angefressen haben. Jungvieh hält bei Nahrungsmangel einen monatelangen Stillstand des Größenwachstums aus, ohne einen nachhaltigen physiologischen Schaden zu nehmen.

Die alpinen Grasmatten, die von Yaks beweidet werden, sind überwiegend von Kobresia, einer Gattung der Sauergrasgewächse, bestanden. Diese Gräser vertragen und nutzen hohe Grundwasserstände und kurzfristige Überflutungen mit Quell- oder Oberflächenwasser aus den höher liegenden Zonen mit ewigem Schnee. Kobresiagräser sind für Rinder schwer zu verdauen und wegen ihrer Kurzwüchsigkeit schwer aufzunehmen. Die Anpassung der Yaks an diese rohfaserreichen Gräser ist ein weiterer Grund, warum auf den Hochebenen Zentralasiens Yaks als Haustier dominieren. Yaks können darüber hinaus auch raue, stachelige und verholzte Pflanzenteile aufnehmen.

Als Winterweide nutzen Yaks in tieferen Lagen Sträucherweiden und Artemisia-Sträucher. Bis weit in den Winter stehen den Yaks aber Kobresiagräser und Seggen zur Verfügung, die bei Frostbeginn nicht so rasch absterben wie Süßgräser.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Über den Zeitpunkt, zu dem Yaks ihre Geschlechtsreife erreichen, liegen unterschiedliche Angaben vor. Für Bullen variieren die Angaben über das Lebensalter, in dem sie geschlechtsreif sind, zwischen eineinhalb bis vier Jahren. Sehr wahrscheinlich spielen eine Reihe äußerer Faktoren dabei eine Rolle, wobei eine besondere Bedeutung der Ernährungszustand der Yaks hat. Die höchste Fortpflanzungsbereitschaft zeigen Bullen in einem Alter von fünf bis sechs Jahren. Bullen, die acht Jahre und älter sind, unterliegen in der Regel in Rangkämpfen jüngeren Bullen, weshalb sie einen geringen oder gar keinen Anteil an der Deckung von Kühen haben.

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Yakkühe zeigen ab einem Alter von 12 Monaten erstmals Brunftsymptome. Die meisten werden jedoch erst in einem Alter von drei Jahren tragend. Ihre höchste Reproduktionsrate erreichen Yakkühe im Alter zwischen fünf und neun Jahren. In der Regel bringt eine Yakkuh in ihrer Lebenszeit vier bis fünf Kälber zur Welt. Kühe, die älter als 15 oder 16 Jahre alt sind, bringen nur noch sehr selten Kälber zur Welt.

Gute Futterbedingungen sind ausschlaggebend für die Auslösung der Brunft bei den Kühen. In der Regel fällt die Brunft in den Zeitraum Juni bis September. Ein reichliches Nahrungsangebot kann die Brunft jedoch auch außerhalb dieser Zeit auslösen. Der Paarung gehen heftige Rangkämpfe zwischen den Bullen voraus. Meist dominieren Bullen in einem Lebensalter von sechs bis sieben Jahren und decken die größte Zahl der Kühe in einer Herde. Kühe sind in der Regel nur über 16 bis 56 Stunden brünftig. Ihre Paarungsbereitschaft signalisieren sie, indem sie die Nähe von Bullen suchen und ihren Schwanz anheben. Eine brünftige Kuh wird vom Bullen während ihrer Hochbrunft unablässig begleitet und mehrmals gedeckt.

Die Tragezeit beträgt durchschnittlich 257 Tage und ist damit um rund 30 Tage kürzer als beim Hausrind. Die Abkalbzeit fällt in den Zeitraum von März bis August und hat ihren Höhepunkt im April und Mai. Kurz vor der Geburt sondern sich die Yakkühe von der Herde ab. Bei Beginn der Wehen legen Yaks sich häufig hin, während des Geburtsvorgangs stehen sie jedoch in der Regel. Neugeborene Kälber wiegen zwischen 9 und 16 Kilogramm, wobei Kuhkälber in der Regel leichter als Bullenkälber sind. Die Neugeborenen können bereits nach fünf bis fünfzehn Minuten stehen und suchen dann nach dem Euter der Mutterkuh.

Mehrere Fortpflanzungscharakteristika der Yaks gelten als Anpassung an ihren spezifischen Lebensraum. Die im Vergleich zu anderen Rinderarten kurze Tragezeit und das deswegen verhältnismäßig geringe Gewicht der Kälber führen dazu, dass Yakkühe bis unmittelbar vor der Niederkunft sehr beweglich sind und die Geburt verhältnismäßig schnell verläuft. Dies gilt als ein Vorteil in einem Lebensraum, in dem Wölfe ein von der Herde isoliertes Tier reißen könnten. Allerdings verringert das geringe Geburtsgewicht die Überlebenschancen der Jungtiere in ihrem ersten Winter. Chinesische Wissenschaftler haben außerdem festgestellt, dass die Brunft bei den Kühen umso später einsetzt, je höher die Region liegt, in der sie leben. Die Kälber kommen deshalb in der Regel in der Jahreszeit zur Welt, die verhältnismäßig warm ist und in der die kurze Wachstumsperiode der Gräser bereits eingesetzt hat. Zahlreiche Yakkühe haben außerdem nur einen Östruszyklus pro Jahr. Werden sie während dieses Zyklus nicht gedeckt, können sie erst wieder im nächsten Jahr trächtig werden. Das verhindert, dass Kälber sehr spät im Jahr zur Welt kommen und dadurch das für das Überleben im Winter notwendige Gewicht nicht erreichen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Heute sind wilde Yaks in großen Bereichen ihres einstigen Gebiets verschwunden, da sie mit zunehmender Besiedelung ihres Verbreitungsgebietes in die unwirtlichen Hochgebirgslagen abwanderten. Sie leben nur noch in einigen Teilen West-Chinas und Tibets. 1994 gab es in China noch etwa 20.000 bis 40.000 Wildyaks. Außerhalb Chinas gibt es wahrscheinlich keine wilden Yaks mehr. In Nepal sind sie ausgestorben, Vorkommen in Kaschmir sind offenbar erloschen. Möglicherweise gibt es noch einige wilde Yaks im indischen Ladakh. Außer in chinesischen Zoos werden Wildyaks derzeit nicht gehalten, nur im Zoo von Rostow am Don soll in den 1970er Jahren ein einzelnes männliches Tier gelebt haben.

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Wilde Yaks werden von der IUCN seit 1996 als gefährdet (vulnerable) eingestuft; zuvor hatten sie als bedroht gegolten, bis man erkannt hatte, dass es vor allem in den Weiten Westchinas viel mehr Wildyaks gab, als zuvor angenommen wurde. Die Zahlen wurden damals auf 15.000 geschätzt (8500 Wildyaks in Tibet, 3700 in Qinghai und 2500 in Xinjiang), dürften aber seither etwas zurückgegangen sein.

In China gehört die Art mittlerweile zu den geschützten, nicht jagdbaren Tierarten der Kategorie 1. Trotz dieses vollständigen Schutzes werden wilde Yaks noch immer bejagt. Weitere Ursachen für den Populationsrückgang sind Vermischungen wilder und domestizierter Yaks sowie die Ansteckung mit Rinderkrankheiten.

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Populationszahl

Nach Angaben der IUCN wird die Population der Wilden Yaks im Jahr 2008 auf nicht mehr als 10.000 ausgewachsene Tiere geschätzt. Der Großteil der Population ist im Chang Tang Reservat in Tibet konzentriert. Die Population in Indien liegt bei maximal 110 Tieren in der Region Ladakh. Derzeit werden die Wilden Yaks auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft und ihre Zahl ist abnehmend.

Domestizierung

Der Zeitpunkt der Domestikation ist strittig. Verschiedene Theorien verlegen ihn auf Daten zwischen 5000 v. Chr. und 1000 v. Chr. Es gibt archäologische Funde, die darauf hinweisen, dass eine erste Domestikation in Tibet etwa 2.500 v. Chr. stattfand. Das entspräche in etwa dem Zeitraum, zu dem auch der Wasserbüffel domestiziert wurde und wäre damit etwa 4.000 Jahre nach der Domestikation des Rindes erfolgt. Prähistorische Funde weisen darauf hin, dass die Qiang der Nuomuhong-Kultur vor 3.000 Jahren Yaks hielten und aus den Haaren dieser Art Gewebe, Säcke und Seile fertigten. Nahezu alle ethnischen Gruppen, für die die Yakhaltung bis heute eine Bedeutung hat, stehen in enger Beziehung zu den Qiang. Die Verwendung von Hausyaks wird auch in antiken chinesischen Schriftquellen bezeugt. Diese beschreiben unter anderem, dass einzelne Qiang-Gruppen mitsamt ihren Yakherden in andere Gebiete des zentralasiatischen Hochplateaus zogen. Sicher ist auch, dass das Yak im Zeitraum 221 v. Chr. bis 220 n. Chr. im Nordwesten Chinas bereits ein wesentlicher Lieferant für Fleisch, Milch und Wolle war. Es gibt einige wenige Regionen, in denen die Yakhaltung erst in der Neuzeit Bedeutung gewann. Dies gilt unter anderem für die Region des Tian-Shan- und Altai-Gebirges. Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden von Tibet aus rund 100 Yaks in das Hejing-Gebiet im Tian shan-Gebirge eingeführt. Die Yakhaltung verbreitete sich von dort aus bis ins Altaigebirge.

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Hausyaks sind gleichzeitig aggressiv, wild, scheu und furchtsam sowie ausgeprägte Herdentiere. Personen, die mit Hausyaks umgehen, müssen diese Charakteristika berücksichtigen. Im Bezirk Gen, Xinjiang starben in vier unabhängigen Vorfällen 312 Yaks durch Abstürze an Berghängen. Drei der vier Vorfälle wurden durch ein unvorsichtiges Treiben der Herde ausgelöst, so dass die Tiere in Panik gerieten und versuchten, den Hang hinab zu fliehen. In den meisten Fällen wahren die Hirten einen größeren Abstand von den weidenden Herden, um diese nicht zu beunruhigen, und greifen nur ein, wenn Wölfe in die Nähe der Herden gelangen oder diese auf Weidegebiet wandern, das für andere Herden bestimmt ist.

Zum Lenken der Herden werden meist Steinschleudern verwendet, die aus Yakwolle gefertigt sind. Geübte Hirten sind in der Lage, aus einer Entfernung von mehr als 100 Metern die Yaks zu treffen und so zu lenken. Hausyaks lassen sich verhältnismäßig einfach trainieren, auf Rufe zum Camp zurückzukehren. Yakkühe werden bereits als Kalb darauf trainiert, sich ein Halsband anlegen zu lassen. Mit diesem werden sie fixiert, wenn sie später gemolken werden. Es treten jedoch immer wieder Kühe auf, die zu wild sind und ihr Kalb zu energisch verteidigen, so dass sie sich nicht melken lassen. Obwohl auch immer wieder einzelne Yaks sich als Pack-, Reit oder Zugtiere trainieren lassen, gelten sie als einfacher zu führen, wenn dies in Gruppen von zehn und mehr Tieren geschieht.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Man nimmt an, dass sich der Vorfahre des wilden und des domestizierten Yaks vom Auerochsen, der auch als Urus oder Ureat bekannt ist, zu einem Zeitpunkt zwischen einer und fünf Millionen Jahren abspaltete. Der wilde Yak wird heute als eigenständige Spezies behandelt.
  • Yaks leben sehr hoch oben und können in einer Höhe von 20.000 Fuß im Himalaya überleben, dem höchstgelegenen Lebensraum aller anderen Säugetiere.
  • Das Verdauungssystem des Yaks verdaut die Nahrung bei 40 Grad Celsius, was ihn trotz großer Kälte warm hält.
  • Yaks sind gut an die Kälte angepasst und beginnen bei Temperaturen über 15 Grad Celsius unter der Hitze zu leiden.

Coloring Pages

Referenzen

1. Yak artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Yak
2. Yak auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/2892/101293528

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