Atlantische lachs
Der Atlantische Lachs (Salmo salar) gehört zur Gattung der Lachse und lebt größtenteils im Atlantischen Ozean. Im Spätherbst ziehen die Lachse jedoch weit die Flüsse Europas und Nordamerikas hinauf, um an den Oberläufen zu laichen. Die Fische können bis zu 1,5 Meter lang werden und benötigen zum Laichen Kiesgründe. Am Ende dieser „Laichwanderungen“ legen die Weibchen ihre Eier ab, und die Männchen befruchten diese. Da die Wanderung und der Laichakt für die Tiere sehr anstrengend ist und sie zudem häufig auf dem Weg keine Nahrung aufnehmen, stirbt der größte Teil der Lachse an Erschöpfung oder dadurch begünstigten Krankheiten, bevor er das offene Meer wieder erreicht.
Die Jungfische schlüpfen je nach Wassertemperatur nach ein bis fünf Monaten. Im Alter von etwa einem Jahr sind sie stark genug, um in die Ozeane zu wandern. Nach einigen Jahren kehren auch sie wieder zu ihrem Schlupfort zurück, um ihrerseits dort zu laichen.
Der Atlantische Lachs ist in Deutschland 1992, 2000 und 2019 sowie in der Schweiz 2015 zum Fisch des Jahres ernannt worden.
Neben den Artnamen bestehen für den Atlantischen Lachs auch umgangssprachliche Bezeichnungen für die verschiedenen Altersformen. Als „Parr“ bezeichnet man Lachse, die höchstens zwei Jahre alt sind und sich von den „Smolts“ durch ihre „Parr–Zeichnung“ (dunkle senkrechte Balken auf den Flanken) unterscheiden. In älteren Aufzeichnungen werden solche Junglachse auch „Sälmling“ genannt. Als „Smolt“ bezeichnet man junge Lachse (aber auch Meerforellen) auf ihrer ersten Reise ins Meer. In diesem Stadium sind die Fische meistens überwiegend silberfarben. "Grilse" ist der Name der Lachse, wenn sie zum ersten Mal zum Laichen aus dem Meer zurück in die Oberläufe der Flüsse aufsteigen. Gewöhnlich hat der Lachs zuvor eineinhalb bis zwei Jahre im Meer verbracht. Zunächst kommt er als „Blanklachs“, bis er zum farbigen Lachs wird und die Männchen schließlich den Laichhaken, eine hakenförmige Aufwölbung des Unterkiefers („Hakenlachs“), ausbilden.
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beginnt mitAtlantische Lachse sind nach zwei Jahren im Meer durchschnittlich 71–76 cm lang und 3,6–5,4 kg schwer, wobei einzelne Exemplare auch größer werden können.
Die Färbung junger Atlantischer Lachse gleicht nicht der adulten Färbung. Während sie im Süßwasser leben, haben sie blaue und rote Punkte. In der Reifephase nehmen sie einen silbrig-blauen Schimmer an. Die adulten Tiere erkennt man am besten an den mehrheitlich oberhalb des Seitenlinienorgans liegenden schwarzen Punkten. Die Schwanzflosse ist jedoch gewöhnlich nicht gepunktet. In der Paarungszeit nehmen Männchen eine leicht grüne oder rote Färbung an. Der Lachs hat einen spindelförmigen Körper und gut entwickelte Zähne.
Die Verbreitung des Atlantischen Lachses hängt von der Wassertemperatur ab. Wegen der globalen Erwärmung wird das baldige Verschwinden gewisser südlicher Populationen in Spanien und anderen warmen Ländern erwartet. Vor menschlichem Eingreifen waren Flüsse in Europa und an der Ostküste Nordamerikas die natürlichen Laichstätten des Atlantischen Lachses. Als Nordamerika von Europäern besiedelt wurde, wurden Eier mit dem Zug an die Westküste gebracht und dort in die Flüsse eingeführt. Es gab auch andere Bestrebungen, den Atlantischen Lachs in neue Siedlungsgebiete einzuführen, wie z. B. in Neuseeland. Weil es in Neuseeland keine geeigneten Meeresströmungen gibt, scheiterten die meisten dieser Versuche. In Neuseeland gibt es zumindest eine lokale Population des Atlantischen Lachses, die aber nie ins Salzwasser geht ("landlocked").
Junge Lachse verbringen ein bis vier Jahre in ihrem Heimatfluss. Wenn sie groß genug sind (ca. 15 cm), machen sie eine physiologische Veränderung durch, bei der sie die an Flüsse angepasste Schutzfärbung mit großen grauen Punkten zu einer ans Meer angepassten Schutzfärbung mit schimmernden Seiten ändern. Sie unterliegen auch gewissen inneren Veränderungen, d. h. sie passen sich der veränderten Osmose beim Übergang von Süßwasser zu Salzwasser an. Am Schluss beenden die "Parr", die jungen Lachse, ihre Veränderungen mit dem Schwimmen mit dem Strom anstatt gegen den Strom. Wenn diese Verhaltensänderung stattfindet, werden sie nicht mehr "Parr", sondern "Smolt" genannt. Wenn die "Smolts" das Meer erreichen, folgen sie den Strömungen an der Meeresoberfläche und ernähren sich von Plankton oder Bruten anderer Fischarten, wie z. B. Hering. Während sie im Meer sind, können sie sich mit dem Seitenlinienorgan am Erdmagnetfeld orientieren.
Nach einem Jahr mit gutem Wachstum lassen sie sich von den Oberflächenströmungen zurück zu ihrem Heimatfluss transportieren. Es ist eine falsche Vorstellung, dass Lachse im Meer tausende Kilometer schwimmen, sondern sie „surfen“ mit Hilfe der Meeresströmungen. Wenn sie ihren Heimatfluss erreichen, erkennen sie ihn eventuell durch olfaktorische Wahrnehmung; nur 5 % der Atlantischen Lachse wandern den falschen Fluss hoch. Somit besteht der Lebensraum Atlantischer Lachse aus dem Fluss, in dem sie geschlüpft sind, und den Strömungen der Meeresoberfläche, die mit diesem Fluss in einem Kreislauf verbunden sind.
Im 20. Jahrhundert verschwanden wilde Lachspopulationen in vielen Flüssen wegen Überfischung und Lebensraumveränderungen wie z. B. Staustufen. Bis ins Jahr 2000 ist die Anzahl Atlantischer Lachse auf einen kritisch niedrigen Stand gefallen. Nach Angaben des IUCN schrumpfte die weltweite Population zwischen 2006 und 2020 um 23 Prozent. Der IUCN weiterte daher die Einstufung „gefährdet“ auf die weltweite Population dieses Fischs aus – diese Einstufung hatte zuvor bereits für die europäische Population des Atlantischen Lachs gegolten.
Von "fry" und "parr" sagt man, sie seien territorial, aber es gibt keine konklusiven Nachweise, dass sie ihre Territorien verteidigen. Auch wenn sie untereinander Aggressivität zeigen, ist ihre soziale Hierarchie immer noch unklar. Oft bewegen sie sich als Schwarm weiter, wenn sie das Mündungsgebiet ihres Heimatflusses verlassen.
Adulte Atlantische Lachse gelten als viel aggressiver als andere Lachse und greifen eher andere Fische an. Man spricht von einem Problem, wenn Lachse eine invasive Bedrohung geworden sind und einheimische Lachse angreifen, so z. B. Königslachs und Silberlachs.
Junge Lachse beginnen innerhalb weniger Tage sich selbst zu ernähren. Sobald der Dottersack aufgebraucht ist, beginnen sie zu jagen. Die Jungfische starten mit sehr kleinen wirbellosen Tieren und wenn sie größer werden, fressen sie gelegentlich auch kleinere Fische. Während dieser Zeit jagen sie auf dem Grund und in der Strömung. Gewisse fressen Lachseier. Die häufigste Nahrung sind Köcherfliegen, Kriebelmücken, Eintagsfliegen und Steinfliegen.
Als adulte Lachse ernähren sie sich von größerer Nahrung, wie z. B. arktischer Tintenfisch, Sandaal, Flohkrebs, Eismeergarnele und manchmal Hering. Die Größe ihrer Beutetiere nimmt enorm zu.
Die meisten Atlantischen Lachse folgen einem laichplatzbezogenen Wanderungsschema, in dem die Ernährung und das Wachstum größtenteils im Salzwasser stattfindet. Zum Laichen hingegen kehren adulte Lachse zurück in einheimische Süßwasserflüsse, in denen die Jungtiere aus den Eiern schlüpfen und verschiedene Wachstumsphasen durchlaufen.
Atlantische Lachse brauchen kein Salzwasser. Es gibt Beispiele von Populationen, die ausschließlich im Süßwasser leben (“landlocked”). In Nordamerika sind diese Lachsstämme bekannt als „ouananiche“.