Wachtelkauz
Der Wachtel-Sperlingskauz (Glaucidium brodiei), auch Wachtelkauz genannt, ist eine kleine Eulenart aus der Gattung der Sperlingskäuze. Er kommt ausschließlich in Ostasien vor.
Der Wachtel-Sperlingskauz erreicht eine Körpergröße von 15 bis 17 Zentimetern. Der Kopf ist graubraun und weist zahlreiche weißliche und ockerfarbene Flecken auf. Federohren fehlen. Der Rücken ist graubraun mit dunklen und helleren Querstreifen. Die Art hat auffällige weiße Augenbrauen und einen weißen Flecken an der Kehle. Im Nacken befindet sich ein Occipitalgesicht.
Der Wachtel-Sperlingskauz besiedelt das Himalaya-Gebiet vom Norden Pakistans bis nach China und Taiwan. In südlicher Verbreitungsrichtung kommt er über Malaysia bis nach Sumatra und Borneo vor. Er ist ein Standvogel, der submontane und montane Wälder besiedelt. Er nutzt vor allem Lichtungen, Kahlschläge und Waldränder als Lebensraum. Seine Höhenverbreitung reicht von etwa 1.350 bis 2.750 Meter über NN.
Der Wachtel-Sperlingskauz ist tag- und dämmerungsaktiv. Auch im hellen Sonnenschein kann man ihn gelegentlich beobachten, wie er Waldlichtungen überquert und auch jagt. Er weist insgesamt ein deutlich weniger nachtaktives Verhalten als eine Vielzahl anderer Eulen auf. Seine Nahrung besteht überwiegend aus Kleinvögeln. Daneben schlägt er Mäuse, Eidechsen, Zikaden, Heuschrecken, Käfer und andere Insekten. Die Ornithologen Claus König und Friedhelm Weick beschreiben ihn als eine extrem mutige und angriffslustige Eule, die mitunter auch Vögel greift, die fast so groß sind wie sie selber.
Im Himalaya fällt die Fortpflanzungsperiode in den Zeitraum März bis Juni. Er nutzt Baumhöhlen als Nistgelegenheit. Das Gelege umfasst in der Regel vier weiße Eier.
Nur wenige Studien haben die genaue Ernährung des Wachtel-Sperlingskauzes ermittelt, aber wir können davon ausgehen, dass sie der Ernährung seines nächsten Verwandten, des Dschungel-Sperlingskauzes, ähnlich ist. Der Dschungel-Sperlingskauz ernährt sich von kleinen Säugetieren wie Hausmäusen, kleinen indischen Feldmäusen, braunen Stachelmäusen und Suncus zeylanicus, von Reptilien wie Skinken, Vögeln, Amphibien und vielen wirbellosen Tieren. Die Ernährung des Wachtel-Sperlingskauzes besteht also hauptsächlich aus kleinen Vögeln, Insekten, Eidechsen, wirbellosen Tieren und kleinen Säugetieren. Trotz seiner geringen Größe ist dieser Raubvogel extrem kämpferisch und hat schon Beute erbeutet, die so groß war wie er selbst. Sobald die Beute gefangen ist, wird sie mit den Krallen zu einer Sitzstange gebracht und mit Aufwärtsbewegungen des Schnabels zerrissen.