Der Goffinkakadu (Cacatua goffiniana, Syn.: Cacatua goffini) ist eine Papageienart aus der Familie der Kakadus. Benannt wurde er nach dem Ornithologen Andreas Leopold Goffin.
Der Goffinkakadu kommt ursprünglich ausschließlich auf den indonesischen Tanimbarinseln vor, die eine Inselbrücke zwischen dem asiatischen und australischen Festland bildet.
Der Goffinkakadu erreicht eine Länge von 32 Zentimeter und ist damit neben dem Rotsteißkakadu und dem Salomonenkakadu die kleinste Art aus der Gattung der Eigentlichen Kakadus. Das Gefieder ist schneeweiß. Die Kopffedern sind an der Basis lachsrosa. Die Ohrdecken haben eine hell gelbliche Tönung. Die Unterseite der Flügel und des Schwanzes sind gelb gefärbt. Die Zügel sind rosa. Der empfindliche Schnabel ist grauweiß und gut an das Kauen harter Nahrung angepasst. Die Beine sind grau. Die Männchen und die Jungen besitzen dunkelbraune und die Weibchen rotbraune Augen, welche von nackter weißer Gesichtshaut umgeben sind.
Jungvögel gleichen den adulten Vögeln. Der lachsrote Zügel ist bei ihnen jedoch nur angedeutet.
Er ist heimisch auf den Inseln Yamdena und Larat, die zu den Tanimbarinseln gehören. Auf den indonesischen Kei-Inseln wurde er eingeführt. Er bewohnt Wälder, Waldränder sowie kultivierte Bereiche.
Goffinkakadus sind tagaktiv und benötigen Tageslicht, um ihre Nahrung zu finden. Sie leben typischerweise in Schwarmbildenden von bis zu 300 Tieren in küstennahen Tieflandwäldern. Sie fressen in den Baumwipfeln und plündern auch Maiskulturen. Sie sind auffällige, laute Vögel und werden normalerweise in kleinen Schwärmen oder paarweise während der Paarungszeit beobachtet. Goffinkakadus, die von Hand aufgezogen werden, sind in der Lage, die menschliche Sprache zu imitieren, aber im Allgemeinen sind sie nicht sehr gesprächig. Normalerweise sind sie leise, können aber ein lautes Kreischen von sich geben. Sie eignen sich gut als Haustiere und sind gesellig und freundlich. Wie die meisten Kakadus mögen sie es, angefasst und gestreichelt zu werden. Diese Vögel sind intelligent und können trainiert werden und lernen Tricks.
Über seine Ernährungsweise in der Wildnis ist nur wenig bekannt. Gelegentlich fällt er in die Maisfelder ein und richtet Schaden an. In menschlicher Obhut besteht seine Nahrung aus Sonnenblumen, Färberdisteln, Hafer, Weizen, Buchweizen, ungeschälten Reis, gekochten Mais, Obst, Gemüse, frischen Zweigen mit Knospen und Blüten, Taubennahrung sowie regelmäßig Vitamine und Mineralien.
Kakadus in freier Wildbahn können wahrscheinlich das ganze Jahr über brüten. Das Gelege befindet sich in einer Baumhöhle und besteht aus zwei Eiern. In Gefangenschaft beginnt die Brutzeit im Mai. Es werden zwischen zwei und vier Eier gelegt, die 28 Tage lang ausgebrütet werden. Häufig kommt es jedoch auch zu unfruchtbaren Gelegen. Die Jungen werden nach acht Wochen flügge.
Der Goffinkakadu wird in Anhang I des CITES-Abkommens und von der IUCN in die Kategorie "near threatened" (Kurz vor der Bedrohung) aufgeführt. Laut Birdlife International gibt es schätzungsweise zwischen 300.000 und 400.000 Exemplare, die durch das extensive Einfangen für den Tierhandel (bis zu 10.000 Exemplare jährlich in den 1980er Jahren) und durch die Rodung der Wälder gefährdet sind.
Die Rote Liste der IUCN gibt die Gesamtgröße der Goffinkakadu-Population mit etwa 100.000-499.999 Individuen an. Die Population in Taiwan umfasst etwa 100 eingeführte Brutpaare. Gegenwärtig ist diese Art als "Near Threatened" (NT) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Als Fruchtfresser tragen Goffinkakadus zur Verbreitung von Samen bei.