Der Goldsittich (Guaruba guarouba) ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Papageien. Er kommt in Südamerika vor.
Der Goldsittich wurde früher den Keilschwanzsittichen (Aratingas) als Aratinga guarouba zugeordnet, jedoch wegen seiner besonderen Gestalt, Farbe und seines Verhaltens wird er heute in einer eigenständigen Gattung aufgeführt.
Er ist etwa 34–36 Zentimeter groß und wiegt etwa 250 g. Sein Gefieder ist goldgelb, die Hand- und Armschwingen sind dunkelgrün. Sein Schnabel ist hornfarben, die Augenringe sind weiß und die Iris braun. Seine Farben entsprechen denen der brasilianischen Nationalflagge, er gilt deswegen auch als Nationalvogel von Brasilien.
Sein Ausbreitungsgebiet wird auf etwa 174.000 km² geschätzt und liegt zwischen den Flüssen Rio Tocantins, unterem Rio Xingu und Rio Tapajós im Amazonasbecken südlich des Amazonas im Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens. Zusätzliche Aufzeichnungen kommen aus dem angrenzenden nördlichen Maranhão. Der Mensch verkleinert sein Verbreitungsgebiet rapide durch den Bau von Straßen (zwei große Autobahnen wurden in den letzten Jahren durch sein Verbreitungsgebiet gebaut), den Tucuruí-Stausee, der ca. 2.300 Quadratkilometer Land überschwemmte, und die menschliche Landnahme.
Goldsittiche sind eine soziale Spezies, die zusammen lebt, frisst, schläft und sogar brütet. In der Wildnis haben sie eine abwechslungsreiche Ernährung und ernähren sich von Früchten wie Mango, Muruci und Açai, Blumen, Knospen, Samen (einschließlich Croton matouensis) und Nutzpflanzen, insbesondere Mais.
Der Goldsittich wird auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt. Dies ist vor allem auf die Abholzung der Wälder und den Fang von wilden Vögeln für die Vogelzucht zurückzuführen, wo er aufgrund der Attraktivität seines Gefieders sehr gefragt ist. Lokal werden sie als Schädlinge betrachtet, weil sie sich von Nutzpflanzen ernähren, und sie werden als Nahrung oder zum Sport gejagt. Die aktuelle Population wird auf 10.000 bis 20.000 Tiere geschätzt.
Ein Beispiel für die Verdrängung von Goldsittichen durch den Verlust ihres Lebensraums ist der Bau des Tucuruí-Staudamms in Pará von 1975-1984. Mehr als 35.000 Waldbewohner wurden aus einem Lebensraum vertrieben, der als "einer der reichsten und abwechslungsreichsten der Welt" galt. Außerdem wurden 2.875 km2 (1.110 sq mi) Regenwald überflutet und 1.600 Inseln entstanden durch die Überflutung, die alle stark abgeholzt wurden.
Ein internationales Projekt unter der Leitung der brasilianischen Regierung in Zusammenarbeit mit Parrots International, der Lymington Foundation, der Universität von São Paulo und anderen ist im Gange, um junge Vögel in Gefangenschaft aufzuziehen und sie mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung im Nordosten Brasiliens wieder in ihren natürlichen Lebensraum zu integrieren.
Der Goldsittich wurde als unmittelbar bedroht in den Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen, was den Handel mit diesen Tieren verbietet.
