Texasspecht
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Dryobates scalaris
Lebensdauer
4.5 years
Gewicht
21-48
0.7-1.7
goz
g oz 
Länge
16-18
6.3-7.1
cminch
cm inch 
Spannweite
97.8-110
3.9-4.3
mminch
mm inch 

Der Texasspecht (Dryobates scalaris, Syn.: Picoides scalaris) ist ein kleiner, im südwestlichen Nordamerika beheimateter Buntspecht aus der Unterfamilie der Echten Spechte. (Picinae). Er ist sehr nahe mit dem Nuttallspecht verwandt, mit dem er in einigen Regionen sympatrisch vorkommt und dort auch gelegentlich hybridisiert. Auch der heimische Kleinspecht (Dendrocopos minor) ist ein enger Verwandter dieses nearktischen Spechtes. Von insgesamt 14 beschriebenen Unterarten gelten 8 zurzeit als allgemein anerkannt. Wegen seines Vorkommens in ariden Gebieten wird dieser Specht auch häufig Kaktusspecht genannt.

Aussehen

Der Texasspecht ist dem Nuttallspecht äußerst ähnlich; die nördlichen Unterarten gleichen ihm auch in der Größe sind aber um rund 25 Prozent leichter als dieser. Nördliche und nordöstliche Texasspechte weisen eine Körperlänge von durchschnittlich 17–18 Zentimetern auf, Vertreter südlicherer Populationen sind etwas kleiner und dunkler. Die in Belize brütende Unterart Picoides scalaris leucoptilurus ist mit maximal 15 Zentimetern Gesamtlänge am kleinsten.

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Der Texasspecht ist ein typischer Buntspecht mit schwarz-weiß kontrastierender Gefiederfärbung. Die Männchen tragen eine rote Scheitel- und Hinterhauptskappe. Das Rückengefieder beider Geschlechter ist auf schwarzem Grund deutlich leiterförmig weiß gebändert, die Unterseite ist bis auf die meist hell cremegelben, deutlich schwarz getropften Flankenbereiche fast rein weiß. Der Oberschwanz ist schwarz, die äußeren Steuerfedern weisen eine breite weiße Bänderung auf, die Unterseite aller Steuerfedern ist breit weiß gebändert. Schnabel und Iris sind dunkel, Füße und Zehen schiefergrau. Eine breite schwarze Maske bedeckt den mittleren Wangenbereich; der darunterliegende schwarze Bartstreif ist von ihr durch ein weißes Feld deutlich abgesetzt. Gesichtsmaske und Bartstrief sind bei den nördlich verbreiteten Unterarten verbunden, bei den im Süden des Verbreitungsgebietes lebenden nur angedeutet oder gar nicht. Beide haben keine Verbindung zum schwarzen Nackengefieder.

Die Gefiederfärbung der Weibchen ist etwas weniger kontrastreich, die Cremetönung des Flankengefieders ist ausgedehnter und deutlicher. Auffälligstes Geschlechtsbestimmungsmerkmal ist jedoch die gänzlich schwarze Färbung des Scheitel- und Nackengefieders der Weibchen.

Das Gefieder juveniler Texasspechte ähnelt stark dem Weibchengefieder, allerdings tragen beide Geschlechter rote Scheitelabzeichen, die bei weiblichen Jungvögeln aber oft nur aus einigen wenigen roten Federn bestehen. Die Geschlechtsbestimmung juveniler Texasspechte ist feldornithologisch problematisch.

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Verteilung

Erdkunde

Der Texasspecht ist in ariden und semiariden Gebieten der südwestlichen USA, in fast ganz Mexiko inklusive fast der ganzen Baja California, sowie punktuell in einigen anderen mittelamerikanischen Staaten, insbesondere in Guatemala und Honduras als Brutvogel vertreten.

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Er besiedelt in seinen US-amerikanischen Verbreitungsgebieten vor allem mit Josua-Bäumen, verschiedenen Opuntien und Mesquite Sträuchern bewachsene Halbwüsten, in höher gelegenen Gebieten und dort, wo kein Konkurrenzdruck durch andere Baumspechte besteht, kommt er auch in Kiefern-Eichen Mischwäldern vor; regional brütet die Art auch in Wacholder- und Akazienbeständen. Flussbegleitende Gehölze werden meist nur dann besiedelt, wenn der Nuttallspecht nicht vorkommt; gelegentlich kommt es aber in solchen Habitaten, sowie in höher gelegenen Eichen-Kiefernwäldern zur Sympatrie dieser beiden Spechte.

Eine deutliche Bevorzugung einer gewissen Höhenstufe wurde bislang nicht festgestellt. Brutreviere der Texasspechte liegen sowohl auf Meeresniveau als auch in Höhenlagen über 2000 Metern. Die höchstgelegenen Brutvorkommen dürften sich im Hochland von Mexiko auf über 2600 Metern Höhe befinden.

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Texasspecht Lebensraum-Karte

Klimazonen

Texasspecht Lebensraum-Karte
Texasspecht
Attribution License

Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Texasspechte ernähren sich hauptsächlich insektivor von Käfern und deren holzbewohnenden Larven, Ameisen, Raupen, Fliegen und Läusen. Vegetarische Nahrung in Form von Beeren, Obst, Koniferensamen oder Nüssen wird bei entsprechendem Angebot aufgenommen, spielt aber insgesamt nur eine untergeordnete Rolle.Texasspechte finden ihre Beutetiere durch emsiges, gewandtes Absuchen der Stamm- und Astoberflächen, durch Bohren und Stochern, seltener durch Aufhämmern oberflächlich liegender Larvengänge. Zwischen den Geschlechtern wurden signifikante Unterschiede in der Bevorzugung verschiedener Nahrungspflanzen festgestellt: Männchen suchen zwischen Oktober und Juni bevorzugt Opuntien, vornehmlich Opuntia fulgida auf, und halten sich außerhalb dieser Zeit in Mesquite-Sträuchern und Josuabäumen auf, während Weibchen das ganze Jahr über Mesquite-Sträucher bevorzugen. Die Weibchen suchen ihre Nahrung häufiger auf kleinen schwachen Ästen in größerer Höhe, während Männchen bevorzugt den mittleren Stamm- und unteren Kronenbereich zur Nahrungssuche wählen.

Paarungsgewohnheiten

Texasspechte werden im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Sie führen wahrscheinlich eine überwiegend monogame Brutsaisonehe, nähere Details sind jedoch nicht bekannt. Die Balz beginnt bereits im Spätherbst und Frühwinter mit langen Rufreihen, Trommelfolgen und Höhlenbau. Bis auf die sehr hochgelegenen Brutgebiete scheint die Paarbildung in den meisten Brutgebieten bereits Ende Februar, Mitte März abgeschlossen zu sein.

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Die Nisthöhle wird, in der Regel jedes Jahr neu, in verschiedenen, meist bereits kernfaulen Bäumen, oder in solchen mit sehr weichem Holz angelegt. Weiden und Pappeln überwiegen als Höhlenbäume, aber auch in Eichen, Kiefern und Akazien werden Nisthöhlen angelegt, nicht selten auch in Kakteen vornehmlich in Saguaros (Carnegiea gigantea), sowie in verschiedenen Yucca Arten. Am Nisthöhlenbau scheinen sich die Männchen stärker zu beteiligen als die Weibchen. Die Nisthöhle liegt meist über zwei Meter hoch, das Einflugloch ist oft etwas hochoval mit einem Durchmesser von etwa 4 Zentimetern, die Innenraumtiefe liegt bei ungefähr 30 Zentimetern. Die glänzend weißen oder etwas cremeweißen Eier sind längsoval und weisen eine mittlere Größe von 21 × 16 Millimetern auf; ein Vollgelege besteht aus 4–5 (2–7) Eiern; Texaspechte brüten nur einmal im Jahr, nur bei frühem Gelegeverlust kommt es zu einem Nachgelege.

Die ersten Vollgelege werden in den südlichen Brutgebieten Ende März festgestellt, weiter im Norden sowie in hochgelegenen Regionen erst gegen Mitte bis Ende April. Die Legeperiode dauert bis in den Mai, Junigelege sind meist Nachgelege. Über Brutdauer und Nestlingsaufzucht liegen keine belastbaren Daten vor, bei verwandten Arten beträgt die Brutdauer etwa 12, die Nestlingszeit 15 – 20 Tage.

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POPULATION

Populationszahl

Der Bestand des Texasspechtes gilt zurzeit als ungefährdet. Die Gesamtpopulation wird auf über 2 Millionen Individuen geschätzt. Staatenübergreifende Populationseinschätzungen bestehen nicht, für Texas wurden jedoch recht signifikante Bestandsrückgänge festgestellt, über deren Ursache nichts bekannt ist.

Referenzen

1. Texasspecht artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Texasspecht
2. Texasspecht auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22681152/118587827
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/706108

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